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0632 - Ruf aus der Unendlichkeit

Titel: 0632 - Ruf aus der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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nicht rechnen konnten. In dieser Hölle kann man sich auf niemanden verlassen."
    „Also doch eine Hölle?" fragte Rhodan, aber Poyferto hörte ihn nicht. Er stürmte bereits weiter.
    Sie bogen in eine überraschend breit angelegte Strafte ein. Hier war die Deckenbeleuchtung besonders hell. Die Platten strahlten ein nahezu weißes Licht aus. Die Geschäfte wirkten nicht so ärmlich wie in den anderen Bereichen, obwohl auch hier in den Augen Rhodans ein chaotisches Durcheinander herrschte.
    „Die - Straße der Hellen", erklärte einer der VASGA-Männer, die hinter Rhodan gingen. „Sie haben bisher immer mit uns zusammengearbeitet."
    Nur wenige Yaanztroner bewegten sich hier zwischen den ausgestellten Waren. Sie blickten überrascht auf und wichen vor der Gruppe zurück, um ihr Platz zu machen. Rhodan wunderte sich, daß viele der Waren aus Holz bestanden.
    Auf diesem Planeten hatte er nicht mit Körben, Gefäßen und Schmuckgegenständen aus diesem Material gerechnet - und schon gar nicht viertausend, Meter unter der Oberfläche.
    „Der Mato Pravt!" schrie jemand.
    Heltamosch verzögerte seine Schritte unwillkürlich, als vor ihm ein riesiger Yaanztroner auftauchte. Er trug schwarze, wallende Kleider, die seinen Körper vollkommen einhüllten. Aus einem ebenfalls" schwarzen Kopftuch ragten die beiden spitzen Ohren hervor. Im Gesicht blieben nur die beiden goldfarbenen Augen frei. Sie wirkten unnatürlich groß.
    Plötzlich kamen von allen Seiten schwarzgekleidete Yaanztroner aus den Wohnungen und Geschäften.
    „Der Mato Pravt", raunten sie.
    „Vatosch muß sich irren", rief jemand neben ihm. „Wie käme der Mato Pravt hierher?" .
    Sie waren abermals von einer Menge eingeschlossen.
    Diese Yaanztroner wirkten unheimlich.
    Der Mann, der sich Vatosch nannte, hob seine Arme.
    „Der Mato Pravt ist gekommen, um uns zu erlösen", rief er mit dunkler Stimme. „Er wird uns aus der Tiefe an das Licht führen und uns das Licht der Sonne sehen lassen, die angeblich am Himmel von Yaanzar stehen soll. Er wird uns zeigen, daß oben eine Welt existiert, in der es über den Köpfen nur noch freien Raum gibt-so unvorstellbar euch das erscheinen mag."
    Heltamosch blickte Poyferto hilfesuchend an.
    „Diese Leute interessieren mich nicht", sagte er leise zu ihm und Rhodan. „Was sollen wir tun? Die sozialen Probleme dieser Welt sind die Sorgen der hiesigen Regierung. Ich werde mich nicht einmischen. Dazu besteht nicht der geringste Grund. Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb diese Leute sich etwas von mir erhoffen. Woher wissen sie überhaupt, wer ich bin?"
    „Dieser Vatosch scheint Sie irgendwann einmal gesehen zu haben", entgegnete Poyferto. „Machen Sie ihm doch ein billiges Versprechen, damit er sich beruhigt."
    „Lassen Sie uns vorbei", forderte Heltamosch laut.
    „Wir werden Ihre Probleme lösen, aber nicht jetzt."
    Keiner der Schwarzgekleideten wich zur Seite. Wie festgenagelt standen sie auf ihren Plätzen und starrten die Gruppe feindselig an.
    Sie waren in der Sackgasse. Rhodan blickte sich suchend um.
    Die anderen Straßen, die er einsehen konnten, hatten sich gefüllt. Eine Mauer von Yaanztronern umgab sie.
    „Machen Sie Platz!" rief Poyferto zornig.
    Er ging auf Vatosch zu, doch dieser wich nicht zur Seite.
    Flüsternd sprach der VASGA-Chef auf ihn ein, als er vor ihm stand. Die hohe Gestalt schwankte. Für einen kurzen Moment schien es so, als werde Vatosch weichen, doch dann richtete er sich wieder trotzig auf und blieb stehen.
    „Für uns gibt es keine Hoffnung, hier jemals herauszukommen", sagte er. „Nur ein Wunder kann uns retten. Und dieses Wunder ist jetzt eingetreten, weil ein so wichtiger Mann wie Heltamosch den Fehler begangen hat, sich hier sehen zu lassen. Glauben Sie wirklich, daß wir uns diese Chance aus, den Händen gleiten lassen? Sie müßten uns schon alle töten."
    „Es liegt bei euch, ob ihr hier unten oder oben lebt", erklärte Poyferto schroff.
    „Leider nicht", entgegnete Vatosch. „Für euch da oben gibt es ein Problem, wie wir es haben, nicht. Wir können das sogar verstehen. Ihr habt andere Sorgen, die euch schwer zu schaffen machen. Wahrscheinlich belasten sie euch so sehr, daß ihr keine Zeit habt, an uns zu denken. Noch niemals haben die Glücklichen an die Unglücklichen gedacht, weil sie stets zuviel damit zu tun haben, ihr eigenes Glück zu erhalten. Deshalb muß man sie zwingen, einmal anders zu denken, sonst werden sie es nie tun.
    Ihr bleibt hier, bis wir entscheiden,
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