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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hölle, Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen, hier war - damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte vorher nichts von Zamorras Anwesenheit gespürt.
    Aber natürlich; er hätte damit rechnen müssen, daß Zamorra hier auftauchte. Der hörte doch das Gras wachsen und erschien überall, wo er nichts zu suchen hatte. Irgendwie mußte er erfahren haben, daß das Para-Mädchen noch oder wieder existierte, und wollte der Sache jetzt bestimmt nachgehen. Er hatte Eva ja schon einmal unter seine Obhut genommen.
    Hier und jetzt wollte Lucifuge Rofocale sich nicht mit Zamorra anlegen. Eine Auseinandersetzung mit diesem starken Magier mußte gut vorbereitet werden. Bisher war es noch niemandem gelungen, Zamorra zu überwinden. Auch der Erzdämon hatte schon bitteres Lehrgeld zahlen müssen.
    Gegen jeden anderen traute er sich zu bestehen, aber wenn Zamorra im Spiel war, hieß es, vorsichtig zu sein. Lucifuge Rofocale scheute sich durchaus nicht, gegen Zamorra zu kämpfen, aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Er benötigte Zeit, sich auf seinen Gegner einzustellen und ein paar Fallen vorzubereiten, die ihm selbst bessere Chancen gegen den Unsterblichen gaben.
    Das war hier nicht gegeben.
    Also zog Lucifuge Rofocale sich zurück.
    Ihm war klar, daß gegen Zamorra sicher auch Burrasco versagen würde, aber er dachte nicht daran, den Sturm-Teufel zu warnen. Der war ihm zu durchtrieben und wollte sich auf Kosten des Erzdämons profilieren. Nun, dann sollte er auch etwas dafür tun oder daran zugrunde gehen.
    Es würde andere geben, die Lucifuge Rofocale auf Eva ansetzen konnte.
    Der Erzdämon kehrte in die sieben Kreise der Hölle zurück. Er würde früh genug erfahren, wie diese Geschichte ausging.
    ***
    Burrasco hatte die Voodoo-Puppe vorbereitet und pflanzte ihr Evas blonde Haare ein. Er überlegte, wie er das Figürchen zu aktivieren hatte. So einfach der Voodoo-Zauber auch war, Burrasco war darin nicht sonderlich bewandert. Er verließ sich auf seine Spezialität, die Kräfte von Sturm und Orkan.
    Aber er erinnerte sich an die Zauberformeln.
    Jetzt war es soweit.
    Er begann die Beschwörung.
    Er griff an!
    Mit der Macht seiner Sturm-Magie wollte er über die Puppe auch Eva zerstören!
    ***
    Ted Ewigk war aus dem Wagen gesprungen. In seiner Hand sah Zamorra etwas Blaues leuchten; den Dhyarra-Kristall. Aber das Ziel war bereits außer Reichweite. Bis Ted den Kristall einsetzen konnte, erfaßte er den Erzdämon nicht mehr.
    »Lucifuge Rofocale!« stieß Zamorra hervor. »Der hat hier also auch seine Klauen im Spiel!«
    Er sah sich um. Niemand schien das kurze Feuerwerk bemerkt zu haben - doch, der Nachtportier, der jetzt aus dem Hotel kam. Ihm war der Lichtschein aufgefallen, und er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er Zamorra von einer grün flackernden Aura eingehüllt sah, die jetzt blitzschnell verlosch.
    »Was - was war das denn?« stieß er erschrocken hervor.
    Zamorra tat erstaunt. »Prego, Signore ? Was meinen Sie?«
    Der Hotelangestellte schluckte heftig.
    »Da Sie gerade hier sind, junger Freund«, sagte Zamorra, »wir benötigen ein Einzel- und ein Doppelzimmer sowie einen diebstahlgeschützten Parkplatz für den Super-deLuxe-Trabbi da vorn.« Er wies auf den Rolls-Royce, und Ted schnappte nach Luft.
    »Wie nennst du den Stolz meiner Träume und den Ruin meines Bankkontos? Trabbi?«
    »Ein Trabbi hat ebenso vier Räder wie ein Rolli, oder?« konterte Zamorra. »Der Rolli ist nur ein wenig größer und komfortabler, aber man kommt mit ihm ebenso von A nach B wie mit dem Trabant.«
    »Ein wenig?« ächzte Ted. »Sieh zu, daß ich dir nicht gleich den Blinddarm abbeiße!«
    »Schaffst du nicht, weil ich vorher dein Gebiß verstecke«, sagte Zamorra heiter und wandte sich wieder dem Nachtportier zu. »Wie ist das nun mit einer verschließbaren Schatulle für dies Vehikel und den Wohnhöhlen für uns?«
    Etwas Undeutliches vor sich hin brabbelnd, zog sich der Mann hinter seinen Tresen zurück. Zamorra folgte ihm. Ted wartete draußen, sicherte mißtrauisch. Er befürchtete, der Erzdämon könne zurückkommen.
    Aber er kam nicht.
    Statt dessen kam aus der oberen Etage ein Schrei, der jeden alarmierte, der sich in diesem Moment im Haus befand.
    Da stürmte auch Ted Ewigk hinter Zamorra die Treppe hinauf!
    ***
    Nicole versuchte Eva aus dem Zimmer zu ziehen, aber das Para-Mädchen widerstand ihr. Aus geweiteten Augen starrte Eva die Tote an, dann das offene Fenster.
    »Jill?« keuchte Eva auf. »Ist das
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