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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Todesopfer.«
    »Also fahren wir am besten wieder zurück. Hinter Eva her, sie fragen, was nun eigentlich passiert ist. Das erspart uns vielleicht die weitere Verfolgung dieses roten Flitzers, den wir auf diese Art und Weise ohnehin erst einholen, wenn er in seiner Garage eingeparkt hat.«
    Nicole nickte. »Hast recht, Chef. Also jetzt hinter dem anderen Wagen her. Ein Lancia, glaube ich.«
    »Schaffst du es noch?« fragte Zamorra. »Oder soll ich dich ablösen?«
    »Schone du deine Kräfte«, wehrte Nicole ab. »Es hilft niemandem, wenn wir später beide angeschlagen sind. Es reicht, wenn ich mich verausgabe. Bleib du fit, wer weiß, was noch auf uns zukommt.«
    Derweil wendete Ted die fast fünfeinhalb Meter lange Limousine und schaffte es tatsächlich, auf der allerdings breiten Straße nicht rangieren zu müssen. Nicole versetzte sich wieder in die Halbtrance; sie und Zamorra stiegen ein. Ted ließ den Silver Seraph anrollen.
    »Mit dem Lautsprecher darfst du dich aber weder in Frankreich noch in Deutschland erwischen lassen«, sagte Zamorra von der Rückbank her kopfschüttelnd. »Da ist so was nämlich verboten.«
    »Deswegen hat mein Freund, der rolls-negierende Verleger, diesen Schnickschnack ja auch nicht in seinem Mercedes«, grinste Ted. »Das nenne ich dann triumphierend grinsend ›Minderausstattung‹. Du kannst den Lautsprecher übrigens auch vom Fond aus aktivieren. Das geht übers Telefon. Du betätigst die gelbe Zusatztaste, drückst auf…«
    »Verzichte dankend«, wehrte Zamorra ab. »So was will ich mir lieber erst gar nicht angewöhnen.«
    Ted sah Nicole fragend an, dann erhöhte er die Geschwindigkeit des Wagens. Zamorra lehnte sich zurück und grinste kopfschüttelnd.
    Er fragte sich, wann Nicole sich eine solche Außensprechanlage in ihren Cadillac einbauen würde…
    ***
    Burrasco mußte sich erholen, neue Kraft schöpfen. Dieses Biest hatte ihn hereingelegt!
    Nein, dachte er. Es ist anders - ich habe sie unterschätzt!
    Sie hatte ihr Para-Können gegen ihn eingesetzt und ihm einen Teil seiner magischen Kraft entzogen. Er hatte gedacht, sie würde ihn nicht als Dämon erkennen, solange er sich so gut abschirmte, und eine Zeitlang war er auch sicher gewesen, daß das funktionierte. Aber dann mußte sie ihn irgendwie durchschaut haben und hatte zugeschlagen.
    Das Risiko, sich ihr so zu nähern, war doch zu groß gewesen.
    Sie hatte ihm einen empfindlichen Schlag versetzt. Ausgerechnet in einem Moment, in dem er seiner Sache schon sicher gewesen war und damit nicht mehr gerechnet hatte.
    Seine Versuche, ihre Wachsamkeit zu dämpfen, sie zu manipulieren - sie hatten das Gegenteil von dem hervorgerufen, was er hatte bezwecken wollen. Nicht er hatte sie ausgeschaltet, sondern sie ihn - beinahe.
    Hätte sie ihm nicht so viel seiner Kraft geraubt, hätte er sie noch töten können, mit einem blitzschnell entstehenden Wirbelsturm vernichten. Aber dazu war er nicht mehr fähig gewesen. Im Gegenteil. Er hatte flüchten müssen, um nicht in eine körperliche Auseinandersetzung mit Menschen zu geraten, die ihm dabei überlegen waren.
    Ausgerechnet vor Menschen war er geflohen!
    Von dieser Schande durfte in den Schwefelklüften niemand etwas erfahren!
    Er sah im Fußraum vor dem Beifahrersitz Evas Handtasche und hob sie auf. Darin befand sich unter anderem ein Kamm, an dem ein paar ihrer Haare haften geblieben waren.
    Burrasco grinste.
    Vielleicht hatte er doch noch etwas Glück. Denn mit diesen Haaren bekam er Gewalt über sie.
    Aber was er zunächst benötigte, war Kraft. Neue magische Energie.
    Er mußte töten und Lebensenergie aufnehmen. Danach erst konnte er sich, frisch gestärkt, wieder um Eva kümmern.
    ***
    Je länger sie fuhren, desto unruhiger wurde Eva. Weniger aus Angst um sich selbst, als aus Sorge um die Frau, die so freundlich war, sie nach Grosseto zurückzubringen. Was, wenn sich der Zorn des Dämons gegen sie richtete?
    Eva wußte jetzt, daß der Mann, der sich Giorgio Burrasco genannt hatte, ein Dämon war! Woher dieses Wissen kam, konnte sie sich aber nicht erklären. Auch nicht, was das gewesen war, was sie mit ihm gemacht hatte. Es war ohne ihr Zutun abgelaufen, einfach so. Es mußte Magie sein. Aber damit wollte sie nichts zu tun haben. Sie wollte ein ganz normales Leben führen können.
    Diese übersinnlichen Erscheinungen waren nicht ihre Welt.
    Sie wollte Ruhe haben, um ihre Erinnerungen finden zu können. Sie wollte sich nicht mit Geschehnissen wie diesem belasten müssen, und
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