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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwand einfach mit dem kompletten Auto und seiner menschlichen Beute?
    Die Distanz zwischen dem Maserati und dem Verfolger vergrößerte sich, wie Nicole durch die Zeitschau feststellte. Allerdings dachte Ted Ewigk gar nicht daran, mit der schweren Limousine zum Raser zu werden, auch wenn der Wagen im Gegensatz zu den eher betulich schaukelnden Vorgängermodellen durch die gewaltige Motorisierung zum Schnellfahren geeignet war. Ted hielt sich an die Vorschriften.
    Einmal jagte ein Dienstwagen der Carabinieri an ihnen vorbei. Der hatte es etwas eiliger. Ob er ebenfalls hinter dem Maserati her war?
    »Vielleicht«, murmelte Zamorra, »sollten wir diese Verfolgungsjagd überhaupt ganz der Polizei überlassen. Die hat die besseren Möglichkeiten.«
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Aber die schlechteren Karten, wenn der Maseratifahrer Magie gegen sie benutzt… ich halte es für besser, wenn wir wenigstens etwas am Ball bleiben. Falls wir ihn nicht erwischen, war es eben eine schöne Abendspazierfahrt.«
    »Hm«, machte Zamorra, der sich schönere Abendbeschäftigungen vorstellen konnte.
    Die Jagd ging weiter.
    ***
    Jill erzählte dem sympathischen Fremden alles, was sie über Eva wußte. Es war natürlich nicht viel, und sie spürte auch, daß der Fremde unzufrieden war. Er hatte sich wohl mehr erhofft.
    Jill wollte ihn nicht enttäuschen. Sie wollte, daß er mit ihr zufrieden war, und um so mehr bemühte sie sich, ihn anderweitig zufriedenzustellen.
    Für einen ganz kurzen Moment nur, während sie ihm ihren Körper schenkte, glaubte sie ein gluthäutiges, stinkendes Ungeheuer zu spüren, das sie mit seiner ungestümen, brutalen Kraft beherrschte und ausfüllte, glaubte sie Schmerz zu spüren, aber dann wich der Schmerz wieder der ungezügelten Lust. Bis sie schließlich erschöpft zusammensank, den Fremden aus umflorten Augen ansah und hoffte, endlich seine Befriedigung erreicht zu haben.
    Er löste sich von ihr und glitt wie ein Schatten zur Tür. Draußen auf dem Korridor war ein Geräusch. Jemand sprach, aber Jill konnte nicht verstehen, was er sagte. Die Laute kamen seltsam verzerrt und abgedämpft bei ihr an. Sie konnte nicht einmal unterscheiden, ob es eine Frauen- oder Männerstimme war.
    Sie sah, wie die Augen des Fremden wieder grell aufglühten, und da sah sie auch die Hörner wieder aus dem kahl gewordenen Schädel hervortreten.
    Er lauerte.
    Aber auf dem Korridor wurde es wieder ruhig.
    Der Fremde kam zum Bett zurück und hockte sich wieder über Jill, starrte sie aus den glühenden Augen an. Sie sah die Krallen, die sich aus den Fingerspitzen schoben und sich ihr näherten.
    In ihr erwachte Angst.
    »War - war es nicht gut?« stieß sie erschrocken hervor. »Warte, ich…«
    »Du hast mir genug gedient. Ich brauche dich jetzt nicht mehr«, sagte er und ließ sie tot zurück.
    ***
    Jäh geriet der Maserati ins Schleudern. Giorgio Burrasco hatte zu tun, ihn wieder abzufangen und unter Kontrolle zu bringen. Er brachte den Khamsin am Straßenrand zum Stehen. In diesem Moment riß Eva die Tür auf und warf sich nach draußen. Sie verlor die kleine Handtasche mit ihren Utensilien und dem Geld. Sie stürzte, kam taumelnd wieder auf die Beine und rannte. Vor ihr tauchte ein anderer Wagen auf, eine Hupe grellte ohrenbetäubend. Der Wagen wich aus, verfehlte Eva nur um Zentimeter. Der Luftzug ließ sie wieder zu Boden stürzen.
    Andere Autos stoppten jetzt. Innerhalb weniger Augenblicke war die Straße in beiden Richtungen blockiert. Ein paar Meter entfernt knallte es dumpf; Metall wurde verformt, Glas splitterte.
    Burrasco stieg aus. Er wirkte verwirrt, unkonzentriert. Er streckte eine Hand nach Eva aus. Sie rannte zwischen den stehenden Autos davon. Überall stiegen Fahrer aus.
    »Aiuto!« schrie sie ihnen zu. »Hilfe! Helfen Sie mir!«
    Burrasco bewegte seine Finger. Von irgendwoher kam ein Windhauch. Aber der konnte die Männer nicht aufhalten, die jetzt gegen ihn Front machten.
    Er verschwand wieder in seinem Sportwagen, startete sofort durch. Der Fahrtwind drückte die Beifahrertür zu.
    Augenblicke später war der Maserati nicht mehr zu sehen.
    Gerade so, als habe er sich einfach in Luft aufgelöst.
    Verwirrte Männer und Frauen sahen dorthin, wo er verschwunden war. So schnell konnte auch der beste Sportwagen auf dieser Straße nicht außer Sicht geraten!
    Aber dann kümmerten sie sich wieder um Eva.
    ***
    Als Jill immer länger auf sich warten ließ, machte Andrew Cartwright sich doch allmählich
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