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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe
Autoren: Jason Dark
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euch beide töten. Zuerst dich, dann den Jungen, der kaum noch ein Kind ist. Deshalb kann Johnny Conolly auch zuschauen, wie ich dich umbringe.«
    Nadine hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser direkten Brutalität. Sie stand für die Dauer einiger Sekunden bewegungslos auf der Stelle. In ihrem Kopf rotierten die Gedanken. Sie wußte auch nicht, was sie dagegen hätte halten sollen.
    »Nun, Nadine?«
    »Ich hätte es mir denken können, Morgana. Du siehst zwar jetzt aus wie ein Mensch, aber du bist keiner mehr. Das weiß ich genau, verdammt genau, sogar.«
    »Ich fühle mich als Wölfin. Sinclair hat mich vor Jahren im Schwarzwald leben lassen. Einer seiner großen Fehler. Jetzt schreite ich zur Abrechnung. Ich hole euch der Reihe nach. Zuerst dich, dann Johnny, danach all die anderen.«
    In den folgenden Sekunden ging sie daran, dieses Versprechen in die Tat umzusetzen.
    Die Magie der Werwölfe erlaubt die klassische Verwandlung nur in der Nacht und beim fahlen Schein des Vollmonds. Das mochte auf Morgana auch zutreffen, aber sie, der besondere Schützling des Götterwolfs, besaß die Gabe, sich auch am Tage verändern zu können.
    Das bewies sie.
    Morgana Layton schüttelte ihre Arme, als wollte sie diese geschmeidig machen. Dabei blieben auch ihre Finger nicht still, sie bogen sich zusammen, streckten sich sehr schnell, und Nadine kam es so vor, als wären sie länger geworden.
    Zumindest hatten sie sich verändert, denn aus den Nägeln waren lange, etwas nach innen gebogene Krallen geworden mit messerscharfen Spitzen, die, wurden sie kräftig genug geschlagen, große Fleischwunden reißen konnten.
    Auch über ihr Gesicht lief ein Schatten, dort veränderte sich nicht viel, es blieb nur düster.
    Nadine richtete ihre Blicke gegen die Hände ihrer Gegnerin. Die dunkle Haut blieb, nur wußte sie genau, daß es keine Haut war, sondern ein sehr dünnes Fell, mehr ein Flaum, der nur so aussah wie eine zweite Haut.
    An den Handgelenken hatte die Verwandlung gestoppt. Sie waren weiterhin normal.
    »Ich bin bereit!« erklärte Morgana Layton.
    »Dann kommt!«
    Johnny hatte bisher nichts gesagt.
    Jetzt griff er ein. »Nadine, bitte, tu es nicht. Sie wird dich töten. Sie wird dich zerfetzen. Sie wird dich blutig…«
    Johnny verschluckte die restlichen Worte. Er hätte am liebsten die Augen geschlossen, das wiederum schaffte er auch nicht. So bekam er genau mit, wie sich Morgana mit langen, pantherhaften Sätzen vorwarf und Nadine Berger mit wenigen Schlägen zerreißen wollte…
    ***
    Ich hatte die Arme noch zu hoch gehalten und plötzlich das Gefühl, als wären sie gebrochen worden.
    Wer immer die verdammte Kofferraumhaube nach unten geschlagen hatte, er besaß verdammt viel Kraft und brauchte keinerlei Rücksicht zu nehmen.
    Wie lang eine Sekunde werden konnte, bekam ich in dieser Lage mit, als die Schmerzen durch meine Hände tosten und ich darüber nachdachte, ob der andere den Deckel geschlossen lassen und sich mit dem einen Treffer zufrieden geben würde.
    Er tat es nicht!
    Plötzlich riß er ihn ganz auf. Licht strömte in den Wagen, es blieb allerdings auch im Hintergrund, damit sich davor die Gestalt deutlich abzeichnen konnte.
    Es war eine Bestie!
    Gewaltig, riesig, versehen mit einem mörderischen Maul, aus dem Reißzähne hervorschauten wie Messer. Ein Werwolf, wie es ihn nur einmal gab.
    Rotglühende Augen, ein blauschwarzes Fell, eine geballte Ladung an Tod und Grauen.
    Fenris, der Götterwolf!
    Er starrte in den Kofferraum, ich schaute ihm entgegen und wußte nicht, wer von uns beiden mehr überrascht war.
    Jedenfalls konnte ich unmöglich in dieser Lage bleiben. Der nächste Treffer würde mich fertigmachen.
    Obgleich meine Gelenke unter der unbequemen Lage gelitten hatten, wagte ich es.
    Ich hatte die Beine leicht angewinkelt, drehte mich und schnellte sie vor.
    Fenris hatte etwas ungünstig gestanden, zu weit nach vorn gebeugt, eine Hand noch auf den Haubenrand gelegt.
    Beide Füße erwischten ihn voll. Der linke traf seine Schnauze, die ich ihm am liebsten plattgetreten hätte, der rechte Fuß malträtierte seine Brust.
    Diesem überraschenden Stoß hatte er nichts entgegenzusetzen. Er flog zurück wie eine Figur, der sämtliches Leben genommen war, und krachte in ein Gebüsch, das den schweren Körper nicht auffangen konnte. Den stoppte erst ein Baumstamm.
    Dies wiederum gab mir die Gelegenheit, den Kofferraum zu verlassen, und ich stürmte wie ein Kastenteufel aus ihm hervor.
    Mit ihm hatte
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