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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe
Autoren: Jason Dark
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John?«
    »Es gibt sie nicht mehr.«
    Sir James räusperte sich. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Nun, die Wölfin existiert nicht. Bei uns hier ist Nadine Berger, das wissen Sie.«
    »Natürlich. Die Layton wird es auch so gemeint haben. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß sie eben auf Nadine nicht verzichten will. Der Fall ist simpel, wenn auch grausam. Sie wird Johnny Conolly nur dann freigeben, wenn sie Nadine bekommt.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    »Dann obliegt es Ihnen, wie Sie handeln, John.«
    »Eine Frage noch. Welche Bedingungen stellt sie?«
    »Nadine muß natürlich allein kommen. Sie hat es in der Hand, das Leben des Jungen zu retten. Wenn Morgana Layton erfährt, daß sie reingelegt wurde, schlägt sie zu.«
    »Ich habe verstanden, Sir.«
    »Sie werden sich danach richten?«
    »Es geht wohl kein Weg daran vorbei. Sie hören von mir.« Mit diesen Worten legte ich auf und drehte mich schwerfällig herum, mit einem Gesicht, das nicht nur bleich war, sondern auch schweißnaß schimmerte.
    Sheila ging auf mich zu. Nach zwei Schritten blieb sie stehen und schüttelte den Kopf. »Johnny – ist er…?«
    »Er lebt wohl…«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter«, sagte ich. »Überhaupt nichts. Es ist ganz einfach. Johnny wird freikommen.« Bevor die anderen aufatmeten, fuhr ich fort. »Unter der Bedingung, daß sich Nadine Berger opfert. Ein Austausch. Sie gegen Johnny.«
    »Und darin habe ich Erfahrung«, erklärte Nadine. »Zuerst dich, John, jetzt Johnny.«
    »Es tut mir leid.«
    »Soll sonst noch jemand dabei sein?« fragte Bill.
    »Nein, nur sie. Und es ist der Steinbruch, wo Johnny abgeholt werden kann.«
    Vier Augenpaare richteten sich auf Nadine Berger. Ihr oblag die Entscheidung, was sie tat.
    »Wenn du gehen willst, es macht dir keiner einen Vorwurf«, sagte Bill mit wenig überzeugend klingender Stimme. »Dann werden wir versuchen, ihn rauszuholen.«
    Nadine schloß die Hände zu Fäusten. »Sage nicht so etwas, Bill. Ich kann doch nicht anders, als hingehen und mich in die Gewalt der Wölfe zu begeben. Denk mal nach. Johnny und ich, wir waren die dicksten Freunde. Ich habe ihn als Wölfin beschützt, ich werde ihn auch als Mensch beschützen, so weit es mir möglich ist. Nur wird es diesmal etwas anderes werden.«
    Ich hätte am liebsten eine Axt genommen und wäre Amok gelaufen. Suko und ich standen herum wie Statisten. An uns lief der Fall praktisch vorbei. Es gab einfach keine Lösung, wie wir uns verhalten sollten. Wir mußten die Bedingungen annehmen.
    Ich hätte mir gewünscht, Mark Baxter, den CIA-Agenten bei mir zu haben. Er war der Mann, der es schaffte, sich unsichtbar zu machen. Aber Baxter war weit weg, und wir mußten unsere Probleme allein angehen.
    Nadine sprach Bill und Sheila direkt an. »Ich möchte nicht, daß ihr beide euch einmischt, auch wenn es euer Sohn ist. Diese Sache geht nur mich etwas an.«
    »Du kannst dabei dein Leben verlieren«, warnte Suko.
    Nadine lächelte. »Es hört sich zwar pathetisch an, aber wenn ich sterben sollte und Johnny damit helfe, könnte mir niemand einen Vorwurf machen, ich mir am allerwenigsten.«
    Wir sprachen nicht mehr. Jeder hing seinen Gedanken nach, auch ich. Bis Bill fragte: »Mit welchem Wagen willst du fahren, Nadine?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nimm meinen«, sagte ich schnell. »Ich habe jetzt einen Rover.«
    Sie reagierte nicht darauf und nickte nur.
    Ich hatte es eilig und wollte mich nicht unnötig lange aufhalten.
    An der Haustür stehend klimperte ich mit den Wagenschlüsseln.
    Nadine stand noch bei den anderen. Was sie sprach, konnte ich nicht hören.
    Erst am Wagen trafen wir wieder zusammen. Da hatte ich schon den Deckel des Kofferraums aufgeschlossen.
    Ich reichte ihr den Schlüssel. Dabei starrten wir uns in die Augen.
    »Was immer geschieht, Nadine, nimm es hin, und zeige keinerlei Reaktionen. Hast du gehört?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich werde dich begleiten!«
    »Was? Das ist…«
    »Gleich, im Kofferraum.« Ich warf einen schnellen Blick zum Haus hinüber. Die Tür stand noch offen, ich hörte keine Stimmen. »Steig schnell ein.«
    Noch schneller hatte ich den Deckel offen, und mich in den Kofferraum geklemmt. Daß Suko mich durch ein schmales Fenster bei dieser Aktion beobachtete, bekam ich nicht mit.
    Er kannte mich eben besser…
    Ich schaffte es auch, den Deckel wieder zu schließen und mich so zu drapieren, daß ich einigermaßen bequem lag.
    Nadine startete.
    Sie fuhr nicht so flott wie ich, ihr fehlte
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