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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe
Autoren: Jason Dark
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hatten?
    Ich stand auf, holte meine Zigaretten und zündete mir ein Stäbchen an.
    Es war das erste in den letzten vierundzwanzig Stunden. So ganz schaffte ich es nicht, von den Glimmstengeln loszukommen. Die Stirn hatte ich in Falten gelegt, ich schaute gegen den Fußboden, ließ den Rauch durch die Nasenlöcher ausströmen und dachte über den Anruf nach. Zu negativ durfte ich ihn auch nicht sehen. Morgana Layton hatte so geklungen, als wäre noch alles im Aufbau begriffen.
    Daß sie Jagd auf Nadine Berger machen würde, stand für mich fest.
    Zusammen mit Fenris war sie mächtig genug, um es auch zu schaffen. Sie wollten verhindern, daß Nadine wieder ihre menschliche Gestalt bekam. Es wäre sonst einer schwarzmagischen Niederlage gleichgekommen.
    Suko wußte natürlich von meinen Problemen. Obwohl es eine unchristliche Zeit war, wählte ich die Nummer meines Freundes nebenan und hörte schon sehr bald seine brummige Stimme.
    »Ich bin es.«
    »Nein!«
    »Doch.«
    »Was ist los?«
    Suko bekam von mir einen knappen Bericht. Bereits nach den ersten Sätzen war er hellwach. »Da läuft doch etwas, John. Jemand hat etwas vorbereitet, in das wir hineingeraten.«
    »Stimmt – und es hängt mit Nadine Bergers Verschwinden zusammen. Das kann den Werwölfen nicht gepaßt haben. Ich nehme an, daß sie versuchen werden, Nadine endgültig zu vernichten. Sie können es nicht zulassen, daß sie wieder die menschliche Gestalt bekommt. Nadine hat einfach zu tief in die Magie der Wölfe hineingerochen.«
    »Du rechnest damit, daß sie auf der direkten Abschußliste steht, John?«
    »Richtig.«
    »Dann müßten wir ihr helfen.«
    »Klar. Fragt sich nur, wie wir das anstellen sollen.«
    Suko dachte nach, ohne eine konkrete Antwort zu geben. Dafür drohte er mir seinen sofortigen Besuch an. Nicht einmal eine Minute später war er bei mir. Er trug einen grauen Jogginganzug mit roten Streifen an der Seite, schnüffelte und beschwerte sich darüber, daß ich eine Zigarette geraucht hatte.
    Ich setzte mich und winkte ab. »Ich habe andere Probleme, denn ich fühle mich ihr gegenüber schuldig. Sie hat sich für mich gewissermaßen geopfert. Nadine ist es gewesen, die in das Maul des Riesen stieg und einfach verschwand.«
    »Wohin?«
    Ich hob die Schultern. »Avalon, Suko. Sie wird diesen See durchqueren, diesen Kessel, damit es dort zu einer erneuten Vereinigung ihres normalen Körpers mit der Seele kommt.«
    Mein Freund nickte, bevor er meinte: »Gesetzt den Fall, du hast recht, John, was geschieht danach?«
    »Bin ich Hellseher?«
    »Leider nein. Wir sollten uns nur darüber im klaren, sein, daß es die andere Seite Nadine nicht so einfach machen wird. Ich frage mich nämlich, ob die es zuläßt, daß sie wieder ihre alte Gestalt annimmt? So etwas will mir nicht in den Sinn.«
    »Schön, aber…«
    »Kein Aber, John. Morgana Layton und möglicherweise auch Fenris werden verhindern wollen, daß sie nach Avalon gelangt oder aus diesem geheimnisvollen Reich wieder zurückkehrt. Sie sind mit dem letzten Zustand der Nadine Berger prinzipiell zufrieden gewesen, wie mir scheint. Alles andere würde nicht in ihre Pläne passen.«
    »Wenn deine Theorie stimmt, Suko, dann müßten wir davon ausgehen, daß auch Fenris oder Morgana den Weg nach Avalon kennen. Oder ist das zu weit hergeholt?«
    »Nein, überhaupt nicht, denn du darfst nicht vergessen, daß Fenris ein Götterwolf ist. Er besitzt ein Wissen, das dem unseren weit voraus liegt. Ich kann mir gut vorstellen…«
    Suko winkte ab. »Junge, laß es. Wir müssen Nadines Spur aufnehmen, das ist alles. Du hast mir vorhin von deiner Unruhe erzählt. Wie kam es dazu?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Sie war einfach da, ich spürte sie, und sie war wie ein gewaltiger Druck, der sich auf meiner Seele festgesetzt hatte.«
    »Hattest du denn telepathischen Kontakt zu irgendeiner dieser Personen?«
    »Überhaupt nicht. Es war nur das Gefühl. Zu Beginn schob ich es auf das Wetter, ein Irrtum, wie sich herausstellte.« Ich winkte ab.
    »Nun ja, wir werden sehen, wie es weitergeht.«
    Suko stand auf. »Morgana Layton«, murmelte er. »Dabei hätten wir es in der Hand gehabt, sie zu vernichten.«
    »Ich weiß.«
    »Und jetzt Avalon, die einzige Chance für Nadine.« Vor dem Fenster blieb er stehen, schaute aber nicht hinaus, sondern drehte sich um und sah mich an. »Ist sie dort?«
    »Ich denke, ja.«
    »Und ihr Körper…?«
    Da konnte ich nur die Schultern heben. Wieder einmal fühlten wir uns so
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