Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aber jetzt zurück. »Ich habe auch nachgedacht und alle auch Johnny bekannten Frauen vor meinem geistigen Auge Revue passieren lassen. Nur fiel mir kein Name ein, auf den diese Beschreibung gepaßt hätte. Erst dachte ich ja an Glenda Perkins, aber die hätte der Junge uns namentlich nennen können. Er kennt sie schließlich gut.«
    »Eine neue Person als Joker?«
    Sheila drehte den Kopf nach rechts, um Bill anschauen zu können, der im Bett saß. »Wir wollen es nicht hoffen.«
    »Kennt Johnny eigentlich Nadine, wie sie damals als Mensch ausgesehen hat? Als Schauspielerin, wo ihr Haar rot gewesen war und sich John Sinclair in sie verliebte?«
    »Ich weiß nicht mehr.« Sheila berichtigte sich. »Doch, bestimmt, er wird sie gesehen haben. Nur war er da noch sehr jung. Die Erinnerung ist nicht vorhanden.«
    »Da hast du auch wieder recht.« Bill lehnte sich zurück. Die Hände verschränkte er unter dem Kopf. »Manchmal wünsche ich mich mit euch zusammen weit fort. Ich weiß nicht, wie das noch weitergehen soll. Ich habe das Gefühl, als würde sich über unseren Köpfen etwas Furchtbares oder kaum Erklärbares zusammenbrauen, dem wir beide zumindest machtlos gegenüberstehen.«
    »Denkst du an etwas Bestimmtes?«
    Bill drehte sich zur Seite. Aus der Nachttischschublade holte er eine Waffe. Es war eine mit Silberkugeln geladene Beretta. »Ja, ich denke an etwas Bestimmtes. An eine gefährliche Werwolf-Magie. Vergiß nie, daß Nadine eine Wölfin ist. Sie hat oft genug mit dem Wolfszauber zu tun bekommen, und Werwölfe sind gefährlich. Die kennen keine Rücksicht, ob es nun Männer, Frauen oder Kinder sind.« Bill hatte die Waffe kontrolliert, er legte sie wieder zurück.
    »Ich wußte es«, sagte Sheila leise. »Ich wußte es eigentlich immer.«
    »Was wußtest du?«
    »Daß Nadine zu einem Problem werden würde, eines Tages. Es konnte nicht so weitergehen, die andere Seite nimmt so etwas nicht hin. Sie hat sich praktisch damit abgefunden, daß Nadine eine Wölfin geworden ist, doch eine Rückkehr wird sie stoppen wollen.«
    Bill schwieg. Was sollte er noch sagen? Seine Frau hatte in seinen Augen hundertprozentig recht.
    Und wie recht sie hatten, sollten die nächsten Stunden und der folgende Tag noch beweisen…
    ***
    Johnny hatte sich unter die Decke verkrochen, als seine Eltern einen letzten Blick in das Zimmer warfen. Er wollte ihnen keinen Grund zum Mißtrauen geben und schaffte es sogar, zum Abschied ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
    Kaum waren die Schritte im Flur verklungen, da änderte Johnny seine Haltung und blieb auf dem Rücken liegen, den Blick gegen die Decke gerichtet, den Kopf voll mit Gedanken.
    Er dachte über seinen Traum nach.
    Es war ein schlimmer Traum gewesen, aber auch eine Erklärung und gleichzeitige Warnung. Er hatte mit Nadine zu tun gehabt, nur konnte Johnny nicht herausfinden, wie tief die Wölfin damit verbunden war. Er mußte zunächst abwarten.
    Nach einer Weile richtete er sich auf und schaute durch die dunkle Fensterscheibe zum Himmel hoch, wo mächtige Wolken schichtweise übereinanderlagen und nur ab und zu die Sichel des Mondes wie eine scharf gezeichnete Gondel zu sehen war.
    Eigentlich war es kein Werwolfwetter. Dazu gehörte der blasse, runde Vollmond, und deshalb hielt sich die Furcht des Jungen auch in Grenzen und hatte nur einer gewissen Neugierde Platz geschaffen.
    Er wußte, daß der Traum nicht ohne Bedeutung für ihn gewesen war. Jemand, wahrscheinlich die braunhaarige Frau, hatte ihm eine Botschaft vermitteln wollen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang zu Nadine Berger stand.
    Er liebte die Wölfin, die seine Beschützerin gewesen war und die in der Nacht nicht nur in seinem Zimmer, sondern manchmal auch am Fußende des Betts geschlafen hatte.
    Diesen Körper, diesen Druck vermißte der Junge. Er hatte sich so sehr an sie gewöhnt, Mensch und Tier verstanden sich ohne Worte und wie blind. Dann war sie gegangen, zusammen mit seinem Vater, um sich auf die Suche nach John Sinclair zu machen. [1]
    Johnnys Onkel John und sein Vater waren allein zurückgekehrt, ohne Nadine. Die Wölfin blieb verschollen. Wo genau, das hatte man Johnny nicht gesagt. In einer anderen Dimension, in einem anderen Land. Johnny wußte über diese Dinge Bescheid. Er nahm sie hin, ohne zu hinterfragen, denn so etwas gehörte leider auch zu seinem Leben.
    Die Erinnerung an den jüngsten Traum ließ ihn einfach nicht los.
    Er war derartig intensiv gewesen, daß er eigentlich etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher