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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nickte nur. Ein Gefühlssturm durchtobte ihn. Vor seinen Augen war ein Wunder geschehen.
    Oder war es Magie? Vielleicht ein weißmagischer Gegenzauber, der das Böse zurückschlug und verbannte…
    Mißtrauisch sah er zwischen Teri und Tha hin und her. Sollte etwa…?
    Aber er brauchte erst gar nicht zu fragen. Er wußte, daß er doch keine zufriedenstellende Antwort erhalten würde. Und vielleicht war das auch ganz gut so. Es gab Geheimnisse, die man besser unberührt ließ…
    Denn das Böse war nur verdrängt.
    Aber es war noch da.
    Irgendwo in der Tiefe lauerte es, bereit, jederzeit aufs Neue zuzuschlagen…
    ***
    Aaraa stöhnte auf. Er rief seine Erinnerung ab. Wie hatte es geschehen können, daß das andere Gewalt über ihn bekam?
    Ein fremder Geist hatte nach ihm getastet…
    Jemand hatte ihn auf magischem Weg gesucht. Und dieser Jemand hatte ihn gefunden. Was war es noch, was er sah? Ein Mädchen…
    Er erinnerte sich. Es war das Mädchen, das er in der Nacht im Mietstall überwältigte. Es war ihm also immer noch auf der Spur! Und es mußte über eine Magie verfügen, die Aaraa nicht verstand, weil sie ihm so fremd war wie dem Tod das Leben.
    Das Mädchen war gefährlich, weil es ihn gefunden hatte.
    Er mußte sich auf eine Auseinandersetzung vorbereiten, die Kraft kosten würde. Dabei fühlte er sich jetzt schon erschöpft, und er wußte, daß nach diesem Vorfall der Schatten abermals an Macht gewonnen hatte. Es war an der Zeit, den Dämon mit dem Opfer zu besänftigen.
    Das Opfer aber…
    Mehr denn je brauchte Aaraa das Mädchen Patricia, aber es war fort. Geflohen, während er kämpfte! Er sah nur noch die Spur im Gras. Sie führte von der Straße weg und geradewegs in den Wald. Aaraa murmelte eine Verwünschung. Er mußte das Mädchen wieder einfangen und in den Felsentempel in den glühenden Bergen bringen. Nur dort konnte das Opfer vollzogen werden.
    Unter anderen Umständen hätte er seine Magie eingesetzt, um Patricia wieder zu fangen. Aber er war jetzt geschwächt, er würde danebengreifen. Er benötigte Zeit, um sich wieder zu erholen. Und er wollte den Dämon nicht mehr so oft behelligen.
    Denn jedes Mal wurde der Schatten größer, und Aaraa wagte nicht sich vorzustellen, was geschah, wenn er ihn völlig einhüllte.
    Vielleicht wurde er dann selbst zum Schatten und…
    Entschlossen gab er dem Pferd die Sporen und folgte der Spur der Fliehenden.
    ***
    »Ich weiß es jetzt«, sagte Teri. Sie strich sich durch das Haar. Ihre grünen Augen leuchteten.
    »Was weißt du?« fragte Zamorra leise, der noch immer unter dem Eindruck der Geschehnisse stand.
    »Ich sagte, daß ich suchen wollte, während du dein Pferd holtest«, erinnerte sie. »Ich habe gefunden. Ich weiß nicht, ob ich dabei etwas falsch machte, und ich werde diesen Versuch nicht so bald wiederholen. Ich glaube, es war nicht der Zauberer allein, gegen den ich kämpfte. Etwas anderes in ihm entdeckte mich und wollte mich zu sich reißen, um mich zu vernichten… aber ich weiß jetzt, wo der Zauberer sich mit Patricia aufhält.«
    Zamorras Augen weiteten sich. »Wo sind sie?« keuchte er.
    »Ich kann nur die Richtung sagen«, schränkte Teri ein. »Auch mein Können hat seine Grenzen. Sehr weit ist sein Vorsprung nicht. Folge mir. Ich zeige den Weg.«
    Mit ihrer gewohnten spielerischen Gewandtheit sprang sie auf den Rücken des Einhorns. Tha setzte sich in Bewegung. Rabe und Wolf folgten. Da saß auch Zamorra auf und trieb den Braunen an.
    Teri wies den Weg…
    ***
    Für einen kurzen Moment glaubte Merlin, Zorn in Lucifuge Rofocales schwarzen Augen aufblitzen zu sehen.
    Der Erzdämon hatte seinem Gegenspieler eine schwere Niederlage zufügen wollen, doch Merlin hatte sie rechtzeitig vereiteln können. Das ließ den Dämon innerlich toben.
    Was er bei Merlin nicht geschafft hatte, nämlich ihn so weit zu provozieren, daß er die Kontrolle verlor, das war ihm jetzt selbst unterlaufen. Lucifuge Rofocale war nahe daran, in einen Wutausbruch zu verfallen.
    Von nun an würde er härter spielen - kompromißloser. Er wußte jetzt, daß er Merlin unterschätzt hatte.
    Der Zauberer von Avalon mußte seine eigenen Spielzüge jetzt noch sorgfältiger planen. Denn ein tobender Lucifuge Rofocale mochte zwar grobe Fehler begehen, war aber unberechenbar…
    ***
    In dem kleinen Hotelzimmer in Delhi ließ Nicole Zamorra kaum noch aus den Augen. Sie fragte sich, was sie tun konnte, um ihn aus seinem Zustand wieder in die Normalität zurückzurufen.
    Was geschah
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