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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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absolute Loyalität erwartet.
    Irrwische waren ja auch keine großen Denker. Sie taten, was man ihnen befahl, und ansonsten spukten sie nur relativ sinnlos überall herum. Daß aber einer von ihnen sich gegen seine oberste Herrin wandte - das war unglaublich.
    Für einen kurzen Augenblick war Stygia fassungslos.
    Dann wurde ihr jedoch klar, daß sie jetzt, in diesem Moment, die einmalige Chance hatte, ihre größten Feinde zu vernichten.
    Der Dämonenkiller Zamorra und seine Gefährtin befanden sich auf der Brücke!
    Der Verräter Horgon blieb zurück.
    Das wunderte Stygia nicht. Er mußte ja mit seiner Magie die Brücke aus Eis stabil halten.
    Die Dämonin hätte ihn jetzt mit einem einzigen großen Schlag töten können.
    Aber sie tat es nicht.
    Ihn wollte sie sich für später aufheben.
    Jetzt ging es erst einmal um Zamorra.
    Stygia verließ ihr Versteck, aus dem heraus sie die Feinde beobachtet hatte. Sie trat ihnen entgegen.
    Sie aktivierte das 6. Amulett.
    Mit der Kraft ihrer Gedanken rief sie über die Magie des Amuletts jene, die Zamorra und seiner Begleiterin heillosen Schrecken einjagen sollten.
    Und dann machte sie sich daran, die Brücke zu schmelzen.
    ***
    Zamorra traute dem Eis nicht. Er bewegte sich nur vorsichtig. Hängebrücken aus Hanfseil und Holzbohlen gegenüber war er schon von Natur aus mißtrauisch; die Seile konnten ebenso verrotten wie das Holz, und die Brüchigkeit bemerkte man erst, wenn man in die Tiefe stürzte…
    Aber dieser Hängebrücke aus Eis brachte er noch mehr Mißtrauen entgegen.
    Sie war durch Magie erschaffen worden. Eis… gefrorene Luftfeuchtigkeit? Oder woraus hatte Horgon sie geformt?
    Nicole war direkt hinter ihm, begleitet vom Irrwisch.
    Viel zu schnell… sie hätte besser warten sollen, bis er die Brücke überquert hatte!
    Aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Er konnte sie ja schlecht wieder zurückschicken, damit sie dann noch einmal losmarschierte.
    Vor ihnen, ein gutes Stück hinter der Felskante, erhob sich Stygias wie ein menschlicher Totenschädel geformter Palast.
    Und plötzlich war Stygia da.
    Sie trat ihren Gegnern selbst entgegen!
    Unwillkürlich stoppte Zamorra.
    Er sah die unverkennbare Gestalt der Dämonenfürstin vor sich. Sie hatte die Flügel ausgebreitet, und die Hörner ragten aus ihrer Stirn.
    Höhnisch grinste sie ihn an.
    In der Hand hielt sie eine Silberscheibe.
    Genau das Ding, was Zamorra ihr abnehmen wollte!
    Aber wie es aussah, hatte er keine Chance mehr, seinen Plan auszuführen.
    Stygia setzte es bereits gegen ihn ein.
    Ringsum verdichteten sich Nebelwolken und wurden zu etwas, das er lieber nicht noch einmal erlebt hätte: Skelett-Krieger postierten sich am Ende der Eisbrücke!
    Skelett-Krieger, wie sie einst Leonardo deMontagne gehorcht hatten!
    Zamorra hatte nicht gewußt, daß von ihnen nach Leonardos Tod noch einige übriggeblieben waren.
    Vielleicht hatte Stygia aber auch einen Weg gefunden, sie von sich aus wieder zu erwecken. Diese grauenhaften Relikte böser Kriege, Mordbrenner und Killer-Söldner, deren Seelen auch in den Höllenschlünden keine Ruhe mehr fanden.
    Sie warteten jetzt darauf, daß Zamorra und Nicole das Ende der Brücke erreichten!
    Unwillkürlich sah Zamorra sich um. Und er sah, wie die Brücke sich verfärbte. Das Eis wurde dunkel. Und die Kälte, die von der magischen Konstruktion ausging, begann zu schwinden!
    Stygias Magie schmolz die Brücke!
    »Merde!« stieß Nicole wenig damenhaft hervor. »Schnell, Chef! Wir müssen hier runter!«
    Ja, dachte Zamorra bitter. Und wie schnell wir gleich runtersausen werden - direkt in das Feuer unter uns!
    Und daraus gab es garantiert kein Entkommen!
    Von der Brücke aber auch nicht. Die Skelett-Krieger machten allein durch ihr Auftreten deutlich, daß sie niemanden lebend auf den Felsen gelangen lassen wollten.
    »Zurück!« keuchte er. »Wir müssen zurück, schnell!«
    Aber auf der anderen Seite, von der sie kamen, erschienen ebenfalls Skelett-Krieger.
    Und die Brücke schmolz!
    Da stieß Horgon einen wilden Schrei aus. Zamorra spürte, wie der Frostdämon weitere Energie in seine Brückenkonstruktion fließen ließ. Das magische Gebilde stabilisierte sich wieder!
    Stygia lachte wild auf. Das ließ Zamorra ahnen, daß Horgons Bemühungen schließlich vergebens sein würden.
    Und dann geschah etwas, mit dem keiner von ihnen gerechnet hatte.
    Hinter Horgon erschien ein weiterer Dämon.
    Cordu!
    Der durfte doch gar nicht hier sein! Fooly sollte doch auf ihn
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