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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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telefonierst du aus Mademoiselle Duvals Auto? Sie wird dir die Schuppen gerben, wenn sie erfährt, was du da tust…«
    »Ich denke, daß es durchaus in ihrem Sinn sein wird«, erklärte Fooly ungewöhnlich kurz angebunden und schilderte, was sich abgespielt hatte. Daran schloß er seine Bitte an.
    »Du willst also, daß ich einen Computersuchlauf durchführe und dir die Daten, wenn ich fündig werde, zum Auto transferiere«, sagte Raffael.
    »Ich bitte darum«, erklärte der Drache ungewohnt höflich und zurückhaltend.
    »Weißt du, wie du mit dem Computer im Auto zurechtkommst, um die Datei dann auch aufzurufen?«
    »Ja.« Es klang so nüchtern, daß Raffael beinahe erschrak. Normalerweise war Fooly wesentlich großspuriger… So, wie er sich jetzt verhielt, mußte es wirklich eine sehr ernste Angelegenheit sein.
    »Warte ein paar Minuten«, bat der alte Diener. »Du kannst das Visofon abschalten. Ich rufe das Auto an, sobald ich fündig geworden bin - oder sobald ich weiß, daß ich dir nicht helfen kann.«
    »Ich danke Ihnen, Monsieur«, sagte Fooly höflich und tastete die Verbindung aus.
    Im Château Montagne wunderte sich der alte Raffael immer mehr. War das überhaupt Fooly, mit dem er geredet hatte? Er kannte den Jungdrachen einfach nicht wieder!
    ***
    »Er hat es gewagt«, murmelte Stygia. »Er ist wirklich selbst aktiv geworden, um diese Schlucht zu überbrücken…«
    Nun war es an der Zeit, ihm einen Denkzettel zu verpassen.
    Sie bereitete sich darauf vor, die Eindringlinge mit einem gewaltigen Schlag anzugreifen und zu vernichten.
    Ohne es zu wissen, hatte Horgon ihr einen Gefallen getan, als er die Brücke aus Eis schuf.
    Eis ist nichts anderes als gefrorenes Wasser. Es kann schmelzen…
    Und die Fürstin der Finsternis lachte leise, als sie sich vorstellte, wie Zamorra in die Tiefe stürzte, in einer Woge aus niederrauschendem Wasser, das im Höllenfeuer explosionsartig zu Dampf verpuffte…
    Eigentlich verdiente dieser Narr Horgon sogar eine Belobigung für sein Tun, mit dem er Stygia in die Hände spielte.
    Aber da er ein Verräter war…
    ***
    Cordu sah, wie Nicole Duval einen der Irrwische paralysierte. Ein paar andere wuselten noch in der Umgebung herum, ohne daß die Menschenfrau sie bemerkte. Sie registrierte auch nicht Cordus Anwesenheit. Ungestört konnte er beobachten, was geschah.
    Irgend etwas spielte sich zwischen ihr und dem Irrwisch ab. Aber er konnte nicht herausfinden, worum es ging. Er bedauerte, keine ausgeprägten telepathischen Fähigkeiten zu besitzen. Deshalb konnte er die stumme Unterhaltung, die offenbar zwischen den beiden stattfand, nicht belauschen.
    Dann nahm die Menschenfrau den reglosen Irrwisch auf.
    Was hatte sie mit ihm vor?
    Wollte sie ihn etwa als Lotsen benutzen, der sie und Zamorra zu Stygia führte?
    Das gefiel ihm gar nicht. Es konnte vielleicht seinen Plan durcheinanderbringen.
    Er beobachtete weiter. Wahrscheinlich würde er Stygia warnen müssen.
    Aber schneller, als er angenommen hatte, erreichte das Geschehen die entscheidende Phase…
    ***
    »Wenn du es schaffst, ihn aufzuwecken, können wir ihn als Fremdenführer benutzen«, sagte Nicole. Sie legte den Irrwisch vorsichtig zwischen Zamorra und Horgon auf den Boden.
    Überrascht sah Zamorra das eigenartige Wesen an. Er hatte schon eine Menge Irrwische gesehen - aber immer in Bewegung. Und sie bewegten sich sehr schnell… Jetzt hatte er endlich Muße, eines dieser Geschöpfe näher zu betrachten - und begriff trotzdem nicht, wie es wirklich aussah. War es ein Wesen aus Licht, aus Energie, oder aus materieller Substanz? Es ließ sich einfach nicht deuten, nicht verstehen. Es schien alles und nichts zu sein. Die manifestierte Unmöglichkeit.
    »Wie stellst du dir das vor?« fragte er. »Aufwecken? Wie denn? Ich weiß ja nicht mal, wie man ihn schlafen legt.«
    »Hiermit«, sagte Nicole und klopfte gegen den Blaster an der Magnetplatte. »Wach im eigentlichen Sinne ist er. Nur die Paralyse muß aufgehoben werden.«
    Zamorra seufzte. »Und dann flitzt er im Zickzack davon und alarmiert Stygia…«
    »Das wird er nicht tun. Stygia wird ihn nämlich töten. Ich habe ihn davon überzeugen können, daß er auf unserer Seite besser aufgehoben ist und wir ihn schützen können.«
    Zamorra hob skeptisch die Brauen, sagte allerdings nichts dazu, weil er wußte, daß der Irrwisch ihn in seinem paralysierten Zustand höchstwahrscheinlich hören und verstehen konnte. Und er wollte ihm nicht die Illusionen nehmen.
    Aber
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