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062 - Schiff der verlorenen Seelen

062 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 062 - Schiff der verlorenen Seelen
Autoren: Dämonenkiller
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nichts anhaben."
    „Was wollt ihr jetzt unternehmen?"
    „Das ist eine Frage, auf die ich keine Antwort weiß", sagte Dorian. „Ich bin dafür, daß wir das Schiff möglichst rasch verlassen, aber Coco ist dagegen."
    Das Alraunengeschöpf bewegte sich. Der Körper leuchtete von innen her. Es verkrampfte die Arme. In diesem Augenblick bewegte sich der Gehängte ohne Unterleib. Er hob den Kopf, seine blutleeren Lippen öffneten sich, er stieß einen schrillen Schrei aus und riß die Augen weit auf.
    Das Skelett, das neben dem Großmast lag, richtete sich langsam auf. Der Totenschädel wandte sich Dorian zu. Die leeren Augenhöhlen leuchteten. Die Knochenhand umklammerte fester das Enterbeil. Das Skelett blieb schwankend stehen; es neigte den Kopf, so als würde es einer Stimme lauschen.
    Dorian hob das Gewehr und schoß nach dem Skelett. Die Kugeln rissen Teile des Totenschädels ab, konnten dem Untoten aber weiter nichts anhaben.
    Das Skelett blickte sich um, dann sprang es vorwärts.
    „Der Kerl will die Seile kappen, die uns mit der Jacht verbinden", schrie Dorian.
    Das Skelett durchtrennte einen der Stricke, rannte weiter und säbelte den zweiten durch.
    „Jeff!" brüllte Dorian ins Walkie-talkie. „Hörst du mich? Jeff, verdammt noch mal, so antworte doch!"
    Doch das Walkie-talkie schwieg. Plötzlich war das Geisterschiff in Nebel getaucht. Die Jacht war nicht mehr zu sehen.
    Der Erhängte ohne Unterleib hörte mit dem Schreien auf.
    „Ihr könnt mir nicht entkommen", sagte er mit der Stimme der Alraune. „Ihr seid meine Gefangenen. Ich bin es meiner Schwester schuldig, daß ich euch töte."
    Der Erhängte schrie wieder, und das Skelett schlich auf Dorian und Coco zu.
    „Wir haben keine Chance mehr, Coco", sagte Dorian. „Springen wir einfach ins Meer."
    Coco schüttelte den Kopf. Dorian bewunderte seine Gefährtin. Sie wirkte so gelassen und selbstsicher wie immer.
    „Wir haben eine Chance", sagte Coco.
    „Und die ist?" fragte Dorian.
    „Ich sage nichts", meinte Coco, „da ich sicher bin, daß uns das Monster hören und verstehen kann." „Kann ich dir helfen?"
    „Nein", sagte Coco. „Versuch am Leben zu bleiben! Das ist alles, was ich dir sagen kann."
    „Danke für diesen weisen Ratschlag", sagte der Dämonenkiller sarkastisch.
    Das Skelett war näher gekommen, doch es machte keine Anstalten, sie anzugreifen.
    Die Mädchengestalt war noch immer zu sehen. Dorian warf dem Skelett einen mißtrauischen Blick zu und ging langsam an ihm vorbei, Coco folgte ihm. Sie passierten den Großmast und blieben stehen.
    Aus dem Schiffsbauch war ein unheimliches Rasseln zu hören. Dann wurde eine Tür aufgestoßen, und etwa zehn Skelette stürmten an Bord. Dorian eröffnete augenblicklich das Feuer, aber der Erfolg war äußerst gering; die Kugeln konnten den Untoten überhaupt nichts anhaben.
    Ich habe ja schon in einigen verzwickten Situationen gesteckt, aber diesmal sieht es ganz danach aus, als würden wir unser Leben lassen, dachte er.
    „Gib mir eine Handgranate und eine Fackel!" sagte Coco.
    Die Skelette kamen langsam auf sie zu.
    Der Dämonenkiller löste eine Fackel vom Gürtel, reichte sie Coco und steckte ihr eine Handgranate zu.
    Cocos Züge spannten sich. Der Dämonenkiller runzelte die Stirn. Er ahnte, was Coco vorhatte. „Komm zu mir, Dorian Hunter!" sagte das Alraunenmonster. „Komm zu mir! Ich will dir das Leben aussaugen."
    Der Dämonenkiller spürte die fremdartigen Gedanken, die auf ihn einströmten. Er kämpfte gegen sie an, doch die Gedanken bedrängten ihn immer stärker. Er bekam Kopfschmerzen.
    „Komm!" lockte die Stimme.
    Der Dämonenkiller ging an den Skeletten vorbei. Noch konnte er sich gegen den Ansturm der fremdartigen Gedanken schützen. Doch wie lange noch?
    Das unheimliche Geschöpf hatte von seiner Schwester gesprochen. Es schien, als würde es Hekate, aus deren Fuß es entstanden war, als Schwester betrachten. Jetzt fragte es sich nur, ob das Monster tatsächlich mit Hekate in Verbindung stand. Falls das der Fall war, dann standen Cocos und Dorians Chancen schlecht.
    „Meine Schwester, die sich jetzt Hekate nennt, rettete dir das Leben, Dorian Hunter. Sie liebte dich. Aber das ist schon lange her. Ich weiß nicht, was Liebe ist. Ich gebe mich ganz meinen Begierden hin. Doch von Hekate weiß ich Verschiedenes. Manchmal setzt sie sich mit mir in Verbindung. Sie warnte mich vor dir und deiner Begleiterin. Sie sagte, daß du mich suchen willst. Aber sie würde es verhindern,
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