Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
062 - Schiff der verlorenen Seelen

062 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 062 - Schiff der verlorenen Seelen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
„Torquemada" wieder ein.
    Das Mädchen befahl uns, zu unseren Plätzen zurückzukehren, und wir folgten. Ich setzte mich an den Tisch und schrieb alles nieder.
    Ich bin tot, und doch erwachte ich zum Leben. Ich bin tot, und doch kann ich denken. Ich kann es nicht verstehen, doch ich schreibe die Wahrheit. Ich spüre, wie ich immer schwächer werde. Ich kann kaum noch etwas sehen. Ich werde ...
    Sie erweckte uns wieder. Immer wieder. Es ist sinnlos, wenn ich das alles niederschreibe. Immer wieder nähern wir uns einem einsamen Schiff und entführen die Besatzung. Die Mannschaftsräume sind voll mit Knochen. Ich weiß nicht, wie viele Menschen wir schon gefangengenommen haben.
    Sie dienen dem Mädchen, diesem unheimlichen Geschöpf, als Nahrungsquelle. Sie saugt ihnen das Leben aus, damit sie ihr unheimliches Leben fortsetzen kann.
    Ich kann nur noch wenige Worte schreiben. Die Tinte ist aufgebraucht.
    Sollte diese Seiten irgend jemand finden, dann soll er das Schiff sofort verlassen, denn sonst ist er rettungslos verloren. Der Dämon wird ihm das Leben aussaugen.
    Ich werde...

    „Das war es", sagte Dorian und steckte die vergilbten Blätter in die Tasche. „Ich würde vorschlagen, daß wir den Ratschlag des toten Kapitäns befolgen und das Schiff rasch verlassen."
    „Nein", sagte Coco entschieden. „Das werden wir nicht tun. Wir können es nicht zulassen, daß das Schiff weiterhin die Gegend unsicher macht. Das Stück Fuß, das Arbues damals der Alraune abgeschlagen hat, entwickelte sich zu einem eigenen Dämon. Ich bin ziemlich sicher, daß er mit Hekate in Verbindung steht. Und wenn nicht, dann ändert das auch nichts an der Sachlage. Wir werden den Dämon aufspüren und ihn töten."
    Der Dämonenkiller verließ die Kabine. Ein seltsames Brummen lag in der Luft.
    „Wenn ich ehrlich sein soll, dann wundert es mich, daß die Alraune nicht die Besatzung auf uns hetzt. Sie hat doch die Fähigkeiten dazu. Das geht aus den Aufzeichnungen des Kapitäns hervor. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb sie uns, ohne sich zu wehren, aufs Schiff gelassen hat. Verstehst du das, Coco?"
    „Nein", sagte das Mädchen knapp.
    „Das Alraunenmonster dürfte nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein", meinte Dorian. „Vielleicht ist das unsere Chance. Bei der Beschwörung vor einigen Tagen muß es dir tatsächlich gelungen sein, Hekate ein wenig zu schwächen - und damit auch das Alraunenmonster. Anders kann ich mir nicht erklären, daß es nichts gegen uns unternimmt. Das Biest muß doch spüren, daß wir es töten wollen." Cocos Züge spannten sich an. Die dämonische Ausstrahlung, die vom Bug des Schiffes ausging, wurde immer stärker.
    Dorian holte eine Handgranate aus der Tasche.
    „Was hast du vor?" fragte Coco.
    „Ich will versuchen, das Schiff in Brand zu stecken", sagte Dorian.
    Bevor Coco noch etwas sagen konnte, schleuderte der Dämonenkiller die Granate durch die Luft.
    Sie flog am Großmast vorbei und kullerte über das Deck.
    Dorian und Coco duckten sich, doch die Granate explodierte nicht.
    „Hm", sagte Dorian eine Minute später. „Entweder war die Granate nicht in Ordnung, oder das Monster hat sie unschädlich gemacht. Ich probiere es noch mal."
    Er schleuderte eine weitere Handgranate in Richtung Fockmast. Deutlich sah er, wie die Granate gegen einen Aufbau flog, doch auch diese Granate explodierte nicht.
    „Verdammt!" knurrte der Dämonenkiller. „Was sollen wir jetzt..."
    Er brach den Satz ab, als er ein höhnisches Lachen hörte.
    „Das verfluchte Monster lacht uns noch aus", knurrte Dorian. „Es macht sich lustig über uns. Vielleicht ist es gar nicht so schwach, wie wir vermuten, und es macht ihm Spaß, ein wenig mit uns zu spielen."
    Das Lachen wurde lauter, und dann sah Dorian die Gestalt. Das rothaarige Mädchen stand plötzlich neben dem Fockmast. Es hob beide Arme und lachte.
    Der Dämonenkiller riß sein Gewehr hoch, stellte auf Dauerfeuer und schoß nach dem Alraunengeschöpf. Die Kugeln durchschlugen die Brust des Mädchens, verwundeten sie aber nicht.
    „Damit kommen wir nicht weiter", sagte Coco leise, die angestrengt nachdachte und nach einer Lösung suchte, wie sie das unheimliche Geschöpf töten konnten.
    „Braucht ihr unsere Hilfe?" fragte Jeff über das Sprechgerät.
    „Ihr könnt uns nicht helfen", sagte Dorian. „Das Monster ist aufgetaucht. Es sieht wie Hekate aus. Aber ich bin sicher, daß dies nur Trug ist. Es lacht uns aus. Ich schoß nach ihm, doch die Kugeln können ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher