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062 - John Flack

062 - John Flack

Titel: 062 - John Flack
Autoren: Edgar Wallace
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Burton wohnte im Hauptgebäude.
    »Da bleiben wir mehr unter uns«, sagte Mr. Daver. »Dienstboten sind eine scheußliche Plage! Sie geben mir doch recht. . .? Das dachte ich auch! Falls man sie in der Nacht braucht, kann man beide Häuser anrufen, und Grainger, der Portier, hat einen Schlüssel für das Außentor. Das ist doch eine ausgezeichnete Einrichtung, die sicher Ihren Beifall findet. . .? Natürlich stimmen Sie mir bei.«
    Die Unterhaltung mit Mr. Daver war ein wenig einseitig. Er beantwortete alle seine Fragen selbst.
    Er wollte gerade das Büro verlassen, als ihr sein großes Werk einfiel.
    »Mr. Daver, wissen Sie vielleicht etwas über Flack?« Er runzelte die Stirn.
    »Flach . . .? Warten Sie mal; was meinen Sie mit Flach?«
    Sie buchstabierte den Namen.
    »Ein Freund von mir erzählte mir neulich davon«, sagte sie. »Ich dachte, Ihnen würde der Name bekannt sein. Das ist eine Verbrecherbande . . .«
    »Flack . . .! Aber sicher kenne ich den Namen! Du meine Güte, wie interessant! Sie sind also auch Kriminologe? John Flack, George Flack, Augustus Flack ...«
    Er sprach rasend schnell, als er die Namen an seinen langen, vom Tabak gelb gefärbten Fingern abzählte. »John Flack ist im Irrengefängnis, seine beiden Brüder entwischten nach Argentinien. Schreckliche Kerle, schreckliche, ganz schreckliche Kerle. Was für eine wundervolle Organisation ist doch unsere Polizei. Und Scotland Yard erst! Einfach großartig! Sie stimmen mir doch bei. . .? Aber zweifellos . . . Flack!« Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, diese Gesellschaft mit ein paar kurzen Paragraphen abzutun, aber mein Material ist leider noch nicht vollständig. Kennen Sie sie denn?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein, ich habe nicht den Vorzug.«
    »Fürchterliche Geschöpfe«, fuhr Mr. Daver fort. »Erstaunliche Kreaturen! Wer ist denn Ihr Freund, Miss Belman? Ich würde mich freuen, ihn kennenzulernen. Er könnte mir vielleicht mehr über diese Leute erzählen.«
    Margaret hörte diese Worte mit Bestürzung an.
    »O nein. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Sie ihn treffen werden«, sagte sie hastig, »und ich glaube auch nicht, daß er darüber sprechen würde, falls Sie ihm begegnen würden - es war vielleicht falsch von mir, ihn zu erwähnen.«
    Diese Unterhaltung mußte Mr. Daver sehr beschäftigt haben, denn am Abend, als sie ihr Büro verließ, um in ihr Zimmer zu gehen, klopfte er an ihre Tür, öffnete auf ihre Aufforderung hin und blieb auf der Schwelle stehen.
    »Ich habe die Berichte über die Flacks noch einmal durchgelesen«, sagte er, »und es ist überraschend, wie wenig Material über sie vorhanden ist. Ich habe einen Zeitungsausschnitt mit dem Bericht, daß John Flack tot ist. Das war der Mann, der nach Broadmoor geschickt wurde. Ist er tot?«
    »Ich könnte es Ihnen wirklich nicht sagen«, sagte sie, nicht ganz der Wahrheit gemäß. »Er wurde mir gegenüber nur gelegentlich erwähnt.«
    Mr. Daver kratzte sich am Kinn.
    »Ich dachte, man hätte Ihnen möglicherweise ein paar Einzelheiten erzählt, die Ihnen als Laie« - er kicherte -, »unwichtig erschienen, die aber für mich -«
    Er zögerte erwartungsvoll.
    »Das ist alles, was ich weiß, Mr. Daver«, sagte Margaret.
    Sie schlief fest in dieser Nacht; das entfernte Rauschen der Wogen, die den langen Strand der Siltbury-Bucht heraufrollten, sang sie in traumlosen Schlummer.
    Ihre Arbeit begann erst nach dem Frühstück, das sie in ihrem Büro einnahm, und bestand hauptsächlich im Kontrollieren der Rechnungen. Anscheinend hatte aber Mrs. Burton bis jetzt diesen Teil der Verwaltung unter sich gehabt, so daß wahrscheinlich erst am Monatsende, wenn Schecks ausgestellt werden mußten, ihre Arbeit schwerer werden würde. Ihre Arbeitszeit war hauptsächlich mit Korrespondenz ausgefüllt. Einigen hundertvierzig Bewerberinnen um ihren Posten mußte geantwortet werden, hierzu kam noch eine Anzahl Briefe von Leuten, die in der Pension wohnen wollten. Alle diese Briefe mußten Mr. Daver vorgelegt werden, und es war auffallend, wie wählerisch Mr. Daver war. Hier ein Beispiel:
    »S. Ehrwürden John Quinten? Nein, nein. Wir haben schon einen Pastor im Haus. Das genügt. Schreiben Sie ihm, es täte uns sehr leid, aber es wäre alles besetzt. Mrs. Bragley möchte ihre Tochter hierher bringen? Auf keinen Fall! Ich will nicht durch Kindergeschrei gestört werden. Sie geben mir doch recht? Ich sehe, Sie denken wie ich. Wer ist diese Frau . . .? ›Zur
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