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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen
Autoren: Jason Dark
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mit dem Kreuz zerstört. Doch ich hatte miterleben müssen und auch können, was mit denen geschah, die nicht mehr heraus konnten. Die sich innerhalb der Blase bewegten, die verzweifelt versuchten, mit bloßen Fäusten die dünne Wand zu durchschlagen und die einsehen mußten, daß es keinen Sinn hatte, und die sich dann dem säureartigen Schleim gegenübersahen, der von oben her auf sie herabtropfte, um ihre Haut von den Knochen zu zerren. Das alles hatte ich miterleben müssen und befand mich nun selbst in dieser verzweifelten Lage.
    Keine Chance mehr?
    Ich hatte jedoch einen Vorteil den anderen Opfern gegenüber. Mir stand ein Helfer zur Seite – Suko.
    Innerhalb der Blase hatte ich mich so weit aufrichten können, daß ich jetzt in der Rundung hockte, nach vorn schaute und meinen Freund als sich heftig bewegenden Schatten erkannte, der aus der Senkrechten in die Waagerechte kippte und dabei über den Boden glitt, auf eine bestimmte Stelle zu, von mir nicht mehr einsichtig.
    Aber er kam wieder hoch.
    Ich schielte ebenfalls in die Höhe. Von einer Luft innerhalb der Kugel konnte nicht die Rede sein. Das war der reine Modergestank, der sie ausfüllte.
    Unter der Decke hing schon der Tropfen. Um mich herum begann ein leises Brodeln. Die Wände und der innen hängende dünne Schleim fingen an zu arbeiten wie ein Darm, der verdauen wollte.
    Ich war das Opfer!
    Wenn der erste Schleimklumpen fiel und mich erwischte, hatte ich keine Chance mehr. Noch sammelte er sich über mir, aber er nahm bereits eine andere Form an. Das Runde verschwand, die Erdanziehung wirkte sich aus, so daß sich eine Spitze bildete und der runde Ball eine ovale Form annahm.
    Er war zum Tropfen geworden, der nur mehr an einem Faden hing. Auch dieser wurde dünner.
    Wohin ich auch versuchte, mich zu verkriechen, es würde nicht klappen, der Schleim erwischte mich überall innerhalb der verdammten Blase.
    Da schrie ich!
    Es war die nackte Angst vor dem gräßlichen Ende, die mich so handeln ließ.
    Ich brüllte meine Angst hinaus, vor meinen Augen verschwamm die Umgebung noch stärker. Schon krochen die Schatten des Todes heran, und der gewaltige Tropfen über mir schwebte wie ein tödliches Schwert.
    Er zitterte – und fiel…
    Im gleichen Augenblick zerplatzte die Welt vor meinen Augen.
    Die eisige Winterkälte erwischte mich wie ein Faustschlag, über den ich allerdings froh war, und ich hörte das Zischen, während mich harte Fäuste erwischten und über den glatten Eisbelag der Straße zerrten.
    »John, verdammt, du bist okay. Ja, du bist okay!« rief Suko in mein Schluchzen hinein, als er mich über den Boden schleifte. »Wir beide haben es geschafft!«
    Geschafft!
    Dieses eine Wort war zu einem der wichtigsten in meinem Leben geworden.
    Ja, ich hatte es geschafft. Nein, nicht ich, es war Suko gewesen, der mich gerettet hatte, denn er hockte vor mir und hielt mein Silberkreuz so, daß ich es anstarren konnte.
    Dabei nickte er.
    Meine Lippen zitterten ebenso wie die Hand, die ich dem Kreuz entgegenstreckte.
    Dann steckte ich es ein, nicht, ohne es vorher mit den Lippen berührt zu haben.
    »Es war dein Lebensretter, John. Ich kann es nicht fassen, aber es hat dich gerettet.«
    Ich hockte noch immer auf dem Boden und konnte nur nicken, zu mehr war ich nicht in der Lage. Meine Kehle war zugeschnürt.
    Selbst beim Atemholen saßen Sperren vor den Lungenflügeln. Ich konnte nicht mehr und fühlte mich fertig.
    Schwerfällig drehte ich mich zur Seite. Suko wollte mir hochhelfen, dagegen hatte ich etwas. »Kümmere du dich bitte um Wladimir. Ich weiß nicht, was mit ihm ist.«
    »Er ist angeschossen.«
    »Und?« Ich fuhr so heftig herum, daß ich beinahe noch ausgerutscht wäre.
    »Einen Arzt braucht er dringend. Das Wundfieber hat ihn verdammt stark geschwächt.«
    Ich schaute zum Copter hinüber. Er war glücklicherweise nicht bis in den Straßengraben gerutscht, stand auch nicht weit davon entfernt. Eine sehr gefährliche Nähe, wenn ich mir das anschaute, denn die sich drehenden Rotorblätter würden möglicherweise in die dicht stehenden Bäume hineinschlagen und dort die Zweige abhacken, wobei sie sich auch verbiegen konnten und ein normaler Start nicht mehr gewährleistet war.
    Da Unterholz, dicht stehende Bäume und der Graben ihn verdeckten, konnten wir unseren russischen Freund nicht sehen. Suko wußte, wo er ihn zurückgelassen hatte und ging mit mir zusammen hin.
    Er lag auf dem Rücken, die Gesichtshaut blau gefroren, die Wunde
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