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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen
Autoren: Jason Dark
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Gruß. Und bringe meine Knochen nach Moskau, Freund.«
    »Mal sehen.«
    Suko überlegte, wie er den Blasen begegnen sollte. Eine Silberkugel richtete gegen sie nichts aus. Die Dämonenpeitsche konnte er ebenfalls vergessen, auch sie würde es nicht schaffen, die so dünne Haut zu durchtrennen. Einzig und allein Johns Kreuz konnte die Blasen zerstören, aber das war ebenso weit entfernt wie auch der Geisterjäger.
    Der Inspektor hatte noch immer den Schal um seinen Kopf geschlungen. Die dicke Jacke stand offen. Trotz der Handschuhe waren seine Finger klamm geworden.
    Wie würden die Blasen reagieren, wenn er den Stab einsetzte und das bestimmte Wort rief, um die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten?
    Vielleicht stoppten sie, aber das eben nur für diese fünf Sekunden und keinen Augenblick länger.
    Schlecht, alles war schlecht getimt. Noch hatte Suko Zeit, denn die Killer-Blasen drehten sich weiter auf der Stelle. Fehlten nur mehr die Sensorantennen, um die Opfer zu suchen, dann wären sie perfekt gewesen.
    Suko ließ sie nicht aus den Augen. Er hörte sein eigenes Herz überlaut schlagen. Trotz der Kälte war ihm warm geworden. Wie Lava strömte das Blut durch seine Adern und pochte hinter der Stirn.
    Gemeinsam drehten sich die beiden Blasen. Es waren die gleichen Bewegungen, und Suko wurde in dem Augenblick klar, daß sie so etwas wie eine Witterung aufgenommen haben mußten.
    Jetzt wußten sie Bescheid!
    Noch verhielten sie sich ruhig, taten nichts, warteten ab, dann aber glitten sie vor, als hätte ihnen jemand einen leichten Tritt versetzt.
    Sie schwebten quer über die Fahrbahn und auf die Stelle zu, wo sich die beiden aufhielten.
    Zwar standen einige Bäume derartig gut versetzt, daß sie ihnen Schutz bieten würden, aber die Killer-Blasen würden auch da ihre Lücken finden.
    Sofort zog sich Suko zurück. Wladimir bemerkte ihn erst, als Suko ihn anfaßte.
    »Was ist denn…?«
    »Sie sind auf dem Weg, Towaritsch.«
    »Dann hau ab!«
    »Nicht ohne dich.«
    Bevor der Russe noch eine Antwort geben konnte, hatte Suko zugefaßt und warf ihn kurzerhand mit der nicht verletzten Seite über seine Schulter. Er konnte den Freund einfach nicht den Killer-Blasen überlassen, das wäre furchtbar gewesen.
    Und er hörte etwas!
    Zuerst dachte er an eine akustische Fata Morgana, aber das Geräusch blieb. Suko war keiner Täuschung erlegen, er kannte es auch sehr gut und hatte es in der vergangenen Nacht ebenfalls vernommen.
    Ein Hubschrauber flog in der Nähe über den dichten Wald hinweg. Retter oder Tod?
    Sie konnten sich zwischen den beiden Möglichkeiten entscheiden und mußten das Risiko eingehen.
    »Wir gehen zur Straße!« keuchte Suko und hörte gleichzeitig das Lachen des Russen.
    »Gehen ist gut, wirklich. Du kannst mich nur noch schleifen.«
    »Dann schleife ich dich eben, verdammt!«
    »Ist mir auch egal.«
    Bis zur Straße hatten sie es nicht weit. Suko spitzte besonders die Ohren. Er betete stumm, daß der Hubschrauber sich entlang der Fahrbahn bewegen würde oder zumindest in deren Nähe blieb, falls der Pilot jemand suchte.
    Noch war von der Maschine kein Rotorblatt zu entdecken. Sie mußte sich jenseits der Fahrbahn irgendwo über den Baumkronen entlangbewegen, aber nicht so hoch, daß sie von der grauen Wolkendecke verschluckt worden wäre.
    Sie erreichten die Straße. Der Russe hing wie ein Mehlsack über Sukos Schulter, wobei der Inspektor versuchte, auf die Wunde des Freundes Rücksicht zu nehmen und sie nicht zu berühren.
    Das blanke Eis schimmerte auf der Fahrbahn als blaugrüne Inseln.
    Wenn Suko seinen Fuß darauf setzte und das Gewicht falsch verlagerte, war er geliefert.
    Wo lauerten die Blasen?
    Er schaute nach rechts.
    Sie waren deutlich zu erkennen, obwohl sie sich vor dem Hintergrund kaum abhoben.
    Ein ovales, zitterndes Etwas, so harmlos aussehend, aber tödlich wie sonst kaum etwas auf der Welt.
    Auch Golenkow hatte sie gesehen, weil er den Kopf nach rechts drehte.
    Suko hörte ihn ächzen. »Jetzt haben sie uns!« würgte der Mann hervor. »Oder auch nicht.«
    Wladimir lachte nicht einmal, dafür Suko, denn er hatte den Hubschrauber zum erstenmal gesehen. Wie ein großes, dunkles Insekt schob er sich über die Kronen der Bäume hinweg. Sein Pilot mußte, wenn er jetzt nach unten schaute, die Straße sehen können.
    Mit der freien Hand winkte Suko. Egal, wer immer den Copter flog, er ging jetzt das volle Risiko ein.
    Die Maschine verlor an Höhe. Es sah so aus, als wollte sie auf der
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