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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen
Autoren: Jason Dark
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schweifen. Die Bäume standen ziemlich eng.
    Auch die Killerblasen würden nicht so frei vorankommen, wie es auf der Straße der Fall war. Konnte das eine Chance sein?
    »Los, in den Wald!«
    Golenkow unternahm nichts, um sich dem Vorschlag zu widersetzen. Er mußte einfach mit, denn Suko zerrte ihn an seinem gesunden Arm weiter. Einfach würde es nicht werden, denn die Killer-Blasen besaßen einen untrüglichen Instinkt, der ihn genau zu den beiden Opfern führen würde, das stand fest.
    Noch war nichts zu sehen. Die Bäume, das Eis und der Schnee bildeten eine weiße, kalte Kulisse.
    »Es sieht alles gleich aus, Suko, egal, wo du hinläufst. Glaub es mir, Partner. Alles ist weiß, alles ist vereist, und die Blasen werden immer schneller sein als ich.«
    »Keine Sorge, wir packen das.«
    Suko spielte den Optimismus nur. Er wußte sehr gut, daß die Chancen gering standen.
    Zuerst hatte er tiefer in den Wald tauchen wollen, diesen Plan aber änderte er, denn zwischen den dicht wachsenden Bäumen war ihre Bewegungsfreiheit doch sehr eingeschränkt. Zudem konnten die sie verfolgenden Blasen ihre Formen verändern und sich der Umgebung ständig neu anpassen.
    Die Beine des Russen waren doppelt so schwer geworden, als hätte man sie mit Metall gefüllt. Er bekam die Füße kaum vom Boden hoch. Wenn er ging, dann schleiften die Schuhe durch das gefrorene Laub.
    Zudem war es nicht immer einfach, sich durchzuwinden. Äste und Zweige versperrten ihnen den Weg. Oft genug mußte Suko sie abbrechen oder mit der Schulter wegrammen.
    Golenkow hielt sich gut. Kaum ein Schmerzlaut drang über seine Lippen, die er zumeist fest zusammengepreßt hielt. So wühlten sich beide weiter durch die weiße Landschaft, stets fürchtend, entdeckt zu werden.
    Suko hielt sich parallel zur Straße. Er ging in die Richtung, in die auch die Wagenschlange gefahren war. Wobei er darauf hoffte, daß ihn die Blasen eventuell passiert hatten.
    Weiter kämpften sie sich. Wladimir sackte jetzt öfter zusammen.
    Das Gelände bot an verschiedenen Stellen kaum noch ein Durchkommen, weil jetzt zwischen den Bäumen sperriges Unterholz wuchs, das zudem noch hart gefroren war.
    Als sie stehenblieben, wäre der Russe fast zusammengebrochen.
    Suko hielt ihn fest.
    »Wir kommen nicht weiter.«
    »Weiß, ich, laß mich liegen.«
    Darauf ging Suko nicht ein. »Okay, wir müssen versuchen, die Straße zu erreichen.«
    »Und dann?«
    »Wird es besser gehen.«
    Golenkow versuchte zu lachen, was er nicht schaffte. Nur krächzende Laute drangen aus einem Mund.
    »Wie stark bist du noch?«
    »Eine Fliege ist stärker.«
    »Dann versuche zu fliegen.«
    »Ich bewundere deinen Humor.«
    »Den muß man haben. Soll ich dich auf meiner Schulter zur Straße hin tragen?«
    »Hör auf, ich bin kein Kind.«
    Suko zog ihn weiter, obwohl der Russe protestierte. Leise nur, ihm fehlte die Kraft.
    Sie schafften es tatsächlich, sich bis zur Straße durchzukämpfen, ohne von den Killer-Blasen angegriffen zu werden.
    Dort lachte der KGB-Agent. »Vielleicht hast du dich getäuscht, Suko. Eine Fata Morgana im Eis, so etwas gibt es bestimmt.«
    »Das wäre toll, glaub mir.«
    »Wir sind wie Kinder. Wünschen uns was und bekommen es nicht erfüllt.« Golenkow stand an einen Stamm gelehnt. Auf Suko machte der Freund einen schlimmen Eindruck. Sein Gesicht war bleich, auf der Haut klebte der Schnee, in den Augenbrauen hingen kleine Eisstücke. Die Lippen zitterten, seine Wangen zuckten, und in seinen Augen lag ein Blick, der die durch seinen Körper rasenden Fieberschauer wiedergab.
    »Ich schaffe es nicht mehr weiter, Suko, auch wenn die verdammten Blasen kommen.«
    »Die sind schon da!« erklärte Suko trocken.
    Golenkow reagierte nicht. Er schien die Worte nicht wahrgenommen zu haben, denn seine Augen waren auf einmal halb geschlossen, und er machte einen völlig kranken und kaputten Eindruck.
    Eine Hand hielt er auf den Magen gepreßt, als wäre ihm schlecht.
    Suko wußte selbst nicht, wie sie aus dieser Lage wieder herauskommen sollten. Gelogen hatte er nicht, die beiden Killer-Blasen befanden sich tatsächlich in der Nähe. Und sie hatten gespürt, daß ihre Opfer nicht weit entfernt sein konnten, denn sie schwebten nicht mehr weiter, sondern waren dicht über der vereisten Fahrbahn zur Ruhe gekommen und drehten sich langsam auf der Stelle.
    »Sind Sie schon da?« Wladimir hatte die Frage mit geschlossenen Augen gestellt.
    »Ja, aber sie greifen nicht an.«
    »Bestell ihnen einen schönen
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