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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik
Autoren: Unbekannt
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- oder er wird vollends durchdrehen. Dann können wir auch nicht mehr helfen."
    „Es war ein Risiko", gab Tifflor zu, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.
    Wenn die Plasmasegmente ausfielen, bestand immerhin die Aussicht, daß wieder das Zentralplasma selbst das Kommando über die Gesamtpositronik übernehmen würde. Ohne die störenden Segmente würde die Positronik gehorchen - das war logisch, absolut logisch. Sie würde aber auch von jeglicher Emotion und Sentimentalität befreit sein.
    „Du mußt die drei Behälter noch holen", mahnte Waringer.
    Gucky nickte etwas unglücklich.
    „Na schön, das werde ich gleich erledigen, wenn du meinst."
    „Ja, ich meine."
    Gucky seufzte und entmaterialisierte fast gleichzeitig.
     
    *
     
    Kreehl und Takvorian hatten sich wieder in ihr Quartier zurückgezogen. Niemand nahm an, daß es noch Komplikationen geben würde, wenigstens nicht bis zu jenem Zeitpunkt; an dem die Sporen mit ihrer zerstörerischen Arbeit begannen.
    Bakterienkrieg gegen eine gigantische Positronik! Takvorian konnte sich nicht erinnern, etwas Derartiges schon einmal erlebt zu haben. Es war ein Versuch, und wenn er nicht gelang, war alles umsonst gewesen.
    „Führen Terraner immer Krieg?" erkundigte sich Kreehl, der ununterbrochen Kontakt mit Gucky hielt und wußte, daß er wohlbehalten in der Schaltzentrale angelangt war und die erste Druckflasche zurückbrachte. „Ich finde das befremdend."
    „Er ist manchmal nicht zu vermeiden", wich Takvorian einer direkten Antwort aus.
    „Bei uns Kreehl ist es umgekehrt. Da scheint der ewige Friede unvermeidlich zu sein", sagte Kreehl und erfuhr zu seiner Erleichterung, daß sein neuer Freund Gucky gerade in die Positronik zurückgekehrt war, um die zweite Flasche zu holen.
    Auch dieser Sprung gelang, und auch die Teleportation nach Suntown.
    Und nun zum drittenmal...
    Aber als Gucky diesmal in der Schaltzentrale materialisierte, flammten die Energiegitter auf. Sie waren überall, an den Wänden, an der Decke, vor den Ausgängen - nur nicht am Boden.
    Gucky ließ den Druckbehälter stehen und teleportierte blind in die Tiefe, hinein in die unteren Regionen der Positronik. Der Kontakt mit Kreehl war unterbrochen, aber er hoffte, daß sich Waringer und Tifflor nicht so schnell zu einer unüberlegten Aktion entschlossen. In zwei oder drei Stunden höchstens mußten die Plasmasegmente ausfallen. Wenn alles nach Plan verlief, würde dann die Positronik wieder normal reagieren und ihn freilassen.
    Mehrmals traf er auf Wachroboter.
    Ehe sie ihn jedoch aufhalten oder angreifen konnten, teleportierte er weiter, immer tiefer in die Positronik hinein, bis er einen kleinen und kaum möblierten Raum antraf, der nur einen einzigen Ausgang besaß.
    Hier hockte er sich in eine Ecke und versuchte erneut, Kontakt mit Kreehl zu erhalten. Statt mit Kreehl bekam er jedoch eine gute Verbindung zum Zentralplasma.
    Er schilderte ihm seine Lage und bat um Rat.
    Das Zentralplasma teilte mit: „Die Positronik hat sich mit einer energetischen Sperre umgeben, die den ganzen Komplex einschließlich meiner Kuppeln einschließt. Darum haben wir Kontakt. Suntown kannst du nicht mehr erreichen. Du sagst, die Knotensegmente werden ausfallen."
    „Es kann nicht mehr lange dauern."
    „Gut. Sobald das geschehen ist, werde ich die Positronik übernehmen und neu programmieren. Ihr werdet die Hundertsonnenwelt ungehindert verlassen können, und auch du wirst aus deinem Gefängnis befreit werden. Die Posbis sind Freunde der Terraner."
    Es folgte noch ein weiterer Gedankenaustausch, dann wurde die Verbindung jäh unterbrochen. Gucky wußte nicht, ob das freiwillig durch das Zentralplasma geschehen war oder ob die Positronik dahintersteckte. Jedenfalls beschloß er, zunächst in diesem Raum zu bleiben. Selbst ohne Waffen ließ er sich gut gegen angreifende Wachroboter verteidigen.
    Er kramte in den Taschen und fand einen kleinen Würfel mit Konzentratnahrung für den Notfall.
    „Ist ja wohl auch einer...", knurrte er und begann, unlustig auf dem harten Zeug herumzukauen.
     
    7.
     
    „Nichts mehr", gab Kreehl nach einer Weile bekannt. Vergeblich hatte er versucht, erneut Kontakt mit dem Hausbiber zu erhalten. „Er ist, verschwunden. Kein Impuls mehr."
    Takvorian behielt seine Ruhe.
    „Das muß nichts Schlimmes bedeuten. Natürlich hat die Positronik ihn entdeckt und Energiefallen aktiviert, aber wir wissen aus Erfahrung, daß Gucky immer wieder einen Ausweg findet. Es hat wenig Sinn, die
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