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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik
Autoren: Unbekannt
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Kunststoffscheibe, von deren Widerstandskraft er überzeugt war. Der Plasmaklumpen war unregelmäßig geformt und besaß vielleicht die Masse von drei ausgewachsenen Männern.
    Er schwamm in der rötlichen Nährflüssigkeit, sank nach unten und stieg dann langsam wieder gegen die Decke seines stabilen Gefängnisses.
    Leitungen verbanden das Plasma mit der Hauptpositronik.
    „Wenn das nicht gesund aussieht...!" murmelte Gucky und studierte jede Einzelheit der qualligen Oberfläche. „Immerhin scheint das Plasma ungesund zu leben - es hat Pickel. Oder sollten das etwa Plasmageschwüre sein?" Er mußte selbst bei dieser grotesken Vorstellung über sich lachen. „Nun ja, warum eigentlich nicht...?"
    Die Auswüchse sahen in der Tat wie Geschwüre aus, winzige Krater in der sonst glatten Oberfläche. Daneben entstanden, noch während der Mausbiber hinsah, feine Linien grünlicher Färbung, fast geometrisch ausgerichtet und Kristallen ähnlich.
    „Es funktioniert!" Gucky sprach mit sich selbst und bedauerte, daß Kreehl ihn nicht verstehen konnte, um den anderen die Neuigkeit mitzuteilen. „Das Plasma hat sich angesteckt!"
    Er versuchte, Kontakt zum Zentralplasma herzustellen, aber auch das gelang nicht. Wahrscheinlich hatte es im Augenblick genug damit zu tun, die Positronik unter seine Kontrolle zu bringen.
    Ganz in der Nähe hörte Gucky plötzlich das typische Geräusch metallener Gleitrollen, wie sie von Robotern benutzt wurden, die sich meist auf ebenem Boden zu bewegen hatten. Auch Kampfroboter hatten sie, um sich schneller und sicherer in die günstigste Position bringen zu können.
    Er sah sie auf sich zukommen, fünf an der Zahl, aber ihre Waffenarme blieben gesenkt, obwohl sie ihn längst bemerkt haben mußten. Gucky, schon bereit zur Notteleportation, entspannte sich wieder.
    Sie kamen herbei - und rollten weiter, ohne ihn zu beachten.
    Gucky atmete auf. Er warf noch einen letzten Blick durch das Fenster. Der Plasmaklumpen hatte sich verformt, es war, als krümme er sich, vielleicht vor Schmerzen. Die kristallinen Muster waren deutlicher geworden.
    Wenn mit allen Segmenten eine ähnliche Veränderung vor sich ging, brauchte niemand mehr einzugreifen. Sie würden von selbst absterben und die Positronik freigeben.
    Gucky teleportierte in die Schalthalle zurück: Die energetische Sperre war noch vorhanden, aber er war sicher, daß sie bald abgeschaltet würde. Er konzentrierte sich auf Kreehl, und dann empfing er ganz schwach dessen Gedankenimpulse. Die Intensität der Energiegitter schwand.
    Kreehl, Kontakt?
    Kontakt! kam es schon deutlicher zurück. Komm zurück!
    Noch wenige Minuten, Kreehl! Wir haben es geschafft!
    Ich sage es den anderen.
    Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe.
    Waringer und Tifflor umarmten sich unwillkürlich, so groß war ihre Erleichterung. Ihre erste Sorge hatte offensichtlich dem Wohlergehen des Mausbibers gegolten, obwohl keiner das so richtig zugeben wollte.
    Major Kondor meldete dann die KOGHANOR startbereit.
    Die restlichen Behälter mit den Sporen befanden sich bereits an Bord.
    Mark Bontröm und Techniker Fragula kamen in den Raum. Sie sahen sich suchend um.
    „Wo steckt er denn, unser Held?"
    Waringer lächelte.
    „Würde ich wetten, dann würde ich behaupten, er steckt bei Kreehl und Takvorian und wird gleich hier erscheinen. Alles soweit klar zum Aufbruch?"
    Bontröm bejahte die Frage.
    Nun erschien auch Professor Ottokar, der auf Kreehl wartete.
    „Ich bin gespannt, ob sein früherer Besitzer sich eines Tages meldet und ihn wiederhaben will. Zum Glück weiß ich nicht, wer es ist."
    Durch die Tür kamen Gucky, Takvorian und Kreehl.
    Ausführlich berichtete der Mausbiber nun von seinem Erlebnis und den Beobachtungen, die er in der Positronik gemacht hatte.
    Die Anzeichen ließen keinen Zweifel daran, daß die Mission von Erfolg gekrönt war.
    Es fehlte nur noch die allerletzte Bestätigung durch das Zentralplasma und die Positronik selbst.
    Längst waren die riesigen Energieglocken abgeschaltet worden.
    Die Wohnsiedlung von Suntown lag wieder frei und ungeschützt auf der Oberfläche der Hundertsonnenwelt. Nach menschlichem Ermessen konnte sie nun nicht mehr angegriffen werden.
    Die Gefahr war gebannt.
    Waringer bestieg mit den noch verbliebenen Personen in den Transportgleiter, der sie zur KOGHANOR brachte. Das Schiff wartete startbereit, aber noch zögerte Waringer, den Befehl rum Abflug zu geben.
    Wenn die Positronik wieder einwandfrei funktionierte, mußte ein
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