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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik
Autoren: Unbekannt
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wagen."
    Abermals bat Waringer den Mausbiber, telepathischen Kontakt aufzunehmen, diesmal direkt mit dem Zentralplasma und der Riesenpositronik.
    Sie warteten, bis die gewaltige Anlage auf der anderen Seite des Planeten in Blickweite kam, dann konzentrierte sich Gucky.
    Mehrere Millionen Kubikmeter des hochaktiven und durchaus intelligenten Zentralplasmas waren in achtzig halbrunden Kuppelbauten untergebracht, die eine Scheitelhöhe von zweihundert Metern besaßen. Die eigentliche Hauptpositronik lag tief unter der Oberfläche.
    Zu Guckys eigener Verblüffung gelang die Kontaktaufnahme mit dem Zentralplasma sofort und ohne Schwierigkeiten.
    Die Verbindung war zweiseitig und ermöglichte Fragen und Antworten.
    Das Ergebnis dieser telepathische Unterhaltung jedoch war alles andere als beruhigend.
    Als die KOGHANOR zehn Minuten später die Anlage hinter dem Horizont zurückließ, berichtete Gucky Waringer und den anderen Wissenschaftlern, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    Da er natürlich nicht das technische Wissen dieser Spezialisten besaß, war es immer wieder notwendig, Fragen einzublenden, die er beantwortete, so gut er dazu in der Lage war.
    „Das Zentralplasma ist ebenfalls erkrankt, wie wir es vermuteten. Es unterliegt jedoch einem gänzlich anders gearteten krankhaften Symptomenkomplex. Weder ist es, wie die Terraner, in Lethargie verfallen, noch geht es irgendwelchen Hobbys nach, noch verspürt es den Drang, in irgendeine Urheimat zurückzukehren.
    Aber es fühlt sich nicht wohl, unser Plasma."
    Waringer beugte sich vor.
    „Was soll der Unsinn, es fühlt sich nicht wohl...?"
    „Es liegt an seiner ungeheuren und konzentrierten Zellmasse, die innig miteinander verschmolzen ist. Diese Konzentration befähigt das Zentralplasma, die durch das Paraenergie-Virus erfolgte Infektion zu überstehen, wenigstens teilweise. Trotzdem fühlt es sich nicht wohl, wie es mir mitteilte. Immerhin ist es noch in der Lage, Angriffslust, Lethargie oder dergleichen zu unterdrücken."
    „Dann möchte ich aber wissen, was hier eigentlich geschehen ist", rief einer der Wissenschaftler voller Zweifel. „Guckys Bericht nach scheint ja alles in bester Ordnung zu sein. Warum dann die Hilferufe der Posbis?"
    „Immer mit der Ruhe, ich bin ja noch nicht fertig", piepste ihn Gucky wütend an. „Kann man nicht einmal in einem so erlauchten Kreis ausreden, ohne dauernd unterbrochen zu werden?"
    „Also weiter!" schlug Waringer ruhig vor.
    „Wie ich schon sagte, nur ein derart konzentriertes und geistig gleichgeschaltetes Lebewesen von der gigantischen Ausdehnung des Zentralplasmas ist dem Ansturm der Viren gewachsen.
    Nicht aber die kleinen Plasmamengen in Positroniken, Robotern und Fragmentraumern. Die sind ebenso anfällig wie beispielsweise Menschen." Gucky sah in die Gesichter der Versammelten und fügte bedeutungsvoll hinzu: „Das, meine Damen und Herren, ist der springende Punkt!"
    „Mit anderen Worten", vergewisserte sich Professor Ottokar im Namen der anderen Kollegen, „das Gesamtplasma ist soweit in Ordnung, aber die Fragmentraumer drehen durch? Gehorchen sie nicht mehr den Befehlen der Zentrale?"
    „Nur bedingt. Immerhin gelang es dem Zentralplasma, alle seine in der ganzen Galaxis verstreuten Einheiten zur Hundertsonnenwelt zurückzubeordern. Auf dem Weg hierher wurden dann die Notsignale abgestrahlt, aber die Posbis hatten keine weiteren Anweisungen erhalten, und so erfuhren wir auch niemals, warum wir um Hilfe gebeten wurden. Es konnte uns auch schon deshalb nicht mitgeteilt werden, weil die Plasmazusätze in den Robotgehirnen der Kommandanten niemals erfahren durften, was mit ihnen geschehen sollte. Das Zentralplasma nämlich hatte beschlossen, diese labilen und anfälligen Teile seiner selbst bei der Ankunft hier durch einen Zerstörungsimpuls zu vernichten."
    „Zu vernichten?" Waringer und die anderen starrten Gucky ungläubig an. „Sagtest du vernichten?"
    „Ja, und das ist auch bereits geschehen. Die Fragmentraumer zum Beispiel werden nur noch durch ihre rein mechanischen Positroniken gesteuert, nachdem sie wochenlang mit den verworrenen und unlogischen Anordnungen ihrer Plasmazusätze herumgestritten hatten. Das ist nun vorbei. Alle Plasmasegmente innerhalb der Posbiroboter existieren nicht mehr. Auf der Hundertsonnenwelt reagieren die zahllosen Roboter nur noch auf Grund ihrer, rein logischen und unbeeinflußbaren positronischen Gehirne. Und denen kann das paraenergetische Virus nichts
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