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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik
Autoren: Unbekannt
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Adresse in die Hand drückte.
    Niemand kann behaupten, daß Gucky sich an diesem Tag bei einigen Leuten sehr beliebt machte, ganz im Gegenteil.
    Die Gedankenimpulse ihrer Flüche verfolgten ihn bis in den Schlaf, als die KOGHANOR längst schon gestartet und in die erste Linearetappe gegangen war.
    Es störte ihn nicht besonders.
     
    *
     
    Vor der KOGHANOR lag eine ungeheure Flugstrecke, mehr als eine Viertel Million Lichtjahre. Man mußte die eigene Milchstraße verlassen und in den Leerraum vorstoßen, der sie vom Andromedanebel trennte. Dort, 289.412 Lichtjahre von der Erde entfernt, stand die Hundertsonnenwelt, ein einsamer, erdähnlicher Planet, dem zweihundert Atomsonnen Licht und Wärme spendeten.
    Erst am fünften Tag nach dem Start erreichte der Spezialraumer die Grenzen der Galaxis und bereitete sich auf die letzte Etappe des Fluges vor. Mehrmals würde die KOGHANOR noch in den Normalraum zurücktauchen müssen, um den Antrieb vor Überlastung zu bewahren. In diesen Pausen war es möglich, über den Hyperfunk zumindest Sendungen zu empfangen, für eine Verbindung mit Terra würde es allerdings nicht mehr reichen, wenn sich keine Relaisstation in der Nähe befand.
    Die Unzufriedenheit der Teilnehmer hatte sich gelegt. Wenn man sich auch von der heimatlichen Erde entfernte, so lag sie auf Umwegen doch wieder vor ihnen. Diese Gewißheit allein genügte, die PAD-Krankheit erfolgreich zu bekämpfen und das Verlangen, sofort zur Urheimat zurückzukehren, einigermaßen zu unterdrücken.
    Mit diesen Problemen hatten Gucky und Takvorian nichts zu tun, da sie bisher unter der Seuche nicht zu leiden hatten. Die beiden ungleichen Freunde genossen das Nichtstun und ließen im übrigen Geoffry Abel Waringer einen guten Expeditionsleiter sein.
    Meist jedoch hockten sie in Takvorians Spezialkabine und betrogen sich gegenseitig beim dreidimensionalen Raumschach.
    Hier konnte jeder seine besonderen Fähigkeiten einsetzen, und einem harmlosen Zuschauer wären wahrscheinlich die Haare zu Berge gestanden, wenn er die Vergewaltigung der offiziellen Spielregeln beobachtet hätte.
    Waringer nutzte die Zeit und besuchte die einzelnen wissenschaftlichen Abteilungen des Schiffes, frischte alte Bekanntschaften auf und schloß neue. Er überzeugte sich davon, daß auf die Männer und Frauen der Teams Verlaß war und keine Nachlässigkeiten zu befürchten waren.
    Die Milchstraße war bereits nach der ersten Linearetappe jenseits ihrer Grenzen zu einem dichten, hell leuchtenden Sternenband geworden. Die KOGHANOR hatte sich schon zehntausend Lichtjahre von ihr entfernt.
    Waringer betrat die Funkzentrale und erkundigte sich, ob es Neuigkeiten gäbe. Der Hyperfunk war auf Fernempfang geschaltet.
    Einer der Spezialisten erklärte ihm: „Es kommen stets schwache Signale bei uns an, aber das hat nur wenig zu bedeuten. Soweit wir das bisher beurteilen können, sind auch Posbiimpulse dabei. Bisher konnten wir jedoch keinen Fragmentraumer orten. Sie sind zu weit entfernt."
    „Läßt sich auch ihre Flugrichtung nicht bestimmen?"
    „Nur dann, wenn wir die Hyperimpulse identischer Sender noch einmal empfangen und etwa orten können."
    „Und das ist bisher nicht der Fall gewesen?"
    Leider nicht, wiederholte der Spezialist und machte sich wieder an seine Arbeit.
    Waringer kehrte in die Kommandozentrale zurück, setzte sich vor den großen Panoramaschirm und betrachtete den Leerraum vor dem Schiff. Er wurde mit Recht so genannt, denn Waringer konnte außer einigen sehr weit entfernten Galaxien keinen Stern entdecken. Er wußte, daß es Dunkelplaneten und auch erloschene Sonnen gab, die auf intergalaktischen Bahnen scheinbar ziellos umherirrten, aber sie konnten nur mit Spezialgeräten geortet und auch sichtbar gemacht werden.
    Er nickte dem Flugkommandanten zu.
    Es wurde Zeit, die nächste Linearetappe zu programmieren.
     
    *
     
    Den ersten direkten Kontakt mit einem Fragmentraumer der Posbis erhielt die KOGHANOR am 10. April, als sie nur noch wenige tausend Lichtjahre von der Hundertsonnenwelt entfernt flog, deren Lichtfleck bereits auf dem Panoramaschirm mit Vergrößerung zu erkennen war.
    Waringer erhielt die Meldung, als er sich gerade in seiner Kabine aufs Bett gelegt hatte, um die letzte Ruheperiode zu nutzen.
    Er eilte in die Funkzentrale.
    Der Spezialist teilte ihm mit: „Wir fingen starke Signale auf, der Sender konnte nicht sehr weit entfernt sein. Mit Unterstützung der Fernortung gelang es uns, Kontakt herzustellen. Es handelte
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