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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stellte sie fest.
    Morano selbst trug längst einen solchen Augenschutz. Er war ein uralter Vampir, dem das Tageslicht nicht mehr wirklich schaden konnte. Unangenehm war es, mehr nicht. Natürlich ging er so wenig Risiken ein wie möglich und bewegte sich vorzugsweise in den Abend- und Nachtstunden außerhalb seiner Wohnung. Aber schon oft hatte es ihm auch Vorteile gebracht, daß er sich auch bei Tage im Freien aufhalten konnte. Damit hatte er schon oft seine Gegner getäuscht.
    Den mitternachtsblauen Bentley Mulsanne, dessen Fensterscheiben schwarz getönt waren und nicht erkennen ließen, wer sich im Fahrzeug befand, zugleich aber auch das lästige Tageslicht ein wenig dämpften, ließ Morano am Heathrow Airport von einem Bediensteten in eine gesicherte Garage fahren. Dann besorgte er die Flugtickets nach Miami.
    Daß sie nicht bezahlt wurden, fiel niemandem auf; später wurde tagelang nach einem vermeintlichen Computerfehler gesucht. Morano hatte seine hypnotischen Fähigkeiten benutzt und war auf diese Weise an die Flugkarten gekommen.
    In Miami verfuhr er genauso, als nach den Einreise-Visa gefragt wurde. Die prüfenden Beamten waren absolut sicher, die Einreisepapiere gesehen und für gültig befunden zu haben. In Wirklichkeit hatte Morano auch sie hypnotisiert.
    Er mietete einen Rolls-Royce. Den gab's nur hier und nicht auf der Insel, nur wollte Morano nicht auf den ihm zustehenden und gewohnten Luxus verzichten. Dafür nahm er in Kauf, die Strecke fahren zu müssen, statt von Miami aus noch einmal ein Flugzeug zu benutzen.
    Das kam ihm sowieso recht skurril vor. Ein Vampir, der ein Flugzeug benutzte, anstelle seiner eigenen Schwingen…
    Aber der Interstate-Highway 1, der im hohen Norden des Bundesstaates Maine bei St. Leonard begann, führte ja an der gesamten Ostküste entlang bis zur äußersten Spitze von Key West ans Ende der Welt.
    Tan Morano war gespannt darauf, ob Sarkana auch selbst in Erscheinung treten würde.
    Und was er selbst mit dem süßen Blondchen Sylka anfangen konnte.
    Auf Key West gab es auch hübsche Mädchen.
    Aber eine Sylka Brown würde hier niemand vermissen.
    ***
    Gryf ap Llandrysgryf brauchte kein Auto und kein Flugzeug, um voranzukommen. Diesen Luxus gönnte er sich nur, wenn er seine druidischen Para-Kräfte erschöpft hatte oder für eine besondere Aktion aufsparen wollte. Ansonsten versetzte er sich per zeitlosem Sprung an sein Ziel, und er war sich auch nicht zu schade, kürzere Strecken zu Fuß zurückzulegen.
    In einem Land, dessen Bewohner es immer noch für normal hielten, sogar den Weg von der Haustür zum Briefkasten mit dem Auto zurückzulegen, erregte er damit natürlich Aufsehen, und alle paar Minuten stoppte hupend ein freundlicher Autofahrer neben ihm, um ihn einsteigen und mitfahren zu lassen - obgleich er nur einfach am Straßenrand entlangschlenderte und nicht im Traum daran dachte, den Anhalter-Daumen zu heben.
    Offenbar konnte sich niemand vorstellen, daß jemand nur einfach die Straße entlangging, ohne als Anhalter reisen zu wollen.
    Gryf überlegte schon, ob er nicht den Rest des Weges auch noch zeitlosem Sprung zurücklegen sollte. Er hatte ein paar Kilometer einfach nur gehen wollen, aber diese halbsportliche Absicht wurde ihm regelrecht verleidet. Es wäre sicher besser gewesen, nicht an der Straße entlangzugehen, sondern querfeldein. Aber das lohnte sich jetzt schon nicht mehr.
    Außerdem rollte da gerade ein Auto neben ihm aus, dessen Insassen nicht unbedingt beabsichtigten, ihm eine Mitfahrgelegenheit zu verschaffen.
    Und um der Wahrheit die Ehre zu geben - diesmal hätte er nicht mehr abgelehnt…
    Es war ein alter VW-Käfer. In knalligem Rot und mit großen, schwarzen Punkten bemalt.
    Und dazu völlig lautlos. Ein paar Meter vor dem Silbermond-Druiden kam der Käfer zum Stehen. Rechts und links flogen die Türen auf, und zwei hübsche Mädchen in erfreulich knapper Kostümierung stiegen aus; eine dunkle Rasta-Schönheit in hautengen Jeans und fransenbesetzter Lederjacke auf blanker Haut und eine Weiße in Bluse und einem Minirock, der in einem früheren Leben wohl einmal ein etwas breiterer Gürtel gewesen sein mußte. Die Trägerin dieses textilen Minimums klappte die vordere Haube des Wagens auf und zeigte fassungsloses Staunen.
    »Das gibt's doch gar nicht«, hörte Gryf. »Das ist doch völlig unmöglich!«
    Er kam näher, blieb stehen und warf einen kopfschüttelnden Blick in den leeren Raum unter der offenen Haube.
    »Weg!« sagte die
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