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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mit aller Kraft wollte sie gegen all das aufbegehren, aber es gelang ihr nicht. Der Keim des Gehorsams, durch den Dunklen weiter verstärkt, saß längst zu tief in ihr. Sie schien die Macht zu fühlen, die von diesen beiden Vampiren ausging, vor allem von dem alten Sarkana. Und sie konnte nicht einmal dagegen protestieren, daß die Vampire sich über sie unterhielten wie über ein Ding, einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand!
    Sarkana nickte dem anderen zu.
    Das hieß, daß Sarkana jetzt mit dem Druiden allein gelassen werden wollte. Der dunkle Vampir griff nach Sylkas Arm, zog sie mit sich fort.
    Eiskalt lief es ihr über den Rücken.
    Sie wußte jetzt, daß der Tod auf sie wartete.
    Und sie konnte nichts dagegen tun…
    Nicht einmal schreien…
    ***
    Der Helikopter setzte im Sand auf. Die Rotorblätter verlangsamten ihr Tempo und kamen schließlich zum Stillstand. Die drei Passagiere sprangen ins Freie.
    »Willst du deinen Schrubhauber nicht abschließen?« erkundigte sich Zamorra, weil Rob Tendyke nur den Zündschlüssel abzog.
    »Wozu?« fragte der Abenteurer zurück. »Glaubst du im Ernst, daß jemand dieses Riesenteil klaut? Nee… und der erleuchtete Flachbau da drüben ist unser Ziel!«
    »Bist du sicher?« wollte Nicole mißtrauisch wissen.
    »Ziel erkannt - Vampir gebannt«, grinste Tendyke. »Folgt mir! Ich kenne den Weg!«
    Der kaum zu verfehlen war; schließlich lag der Bungalow direkt vor ihnen. Im Sand stießen sie auf frische Fußspuren, denen sie aber vorerst noch keine Bedeutung zumaßen. In der Dunkelheit konnte keiner von ihnen sehen, ob diese Eindrücke frisch oder schon ein paar Stunden alt waren.
    Ein paar Dutzend Meter vor der Terrasse des erleuchteten Hauses hielt Nicole Tendyke fest, der direkt auf die offene Tür zumarschierte.
    »Ich halte es nicht für gut, durch die kalte Küche zu kommen«, sagte sie. »Wir sollten vorn an der Haustür klingeln, wie es sich für anständige Besucher gehört.«
    »Seit wann bin ich anständig? Das hat mir ja noch niemand vorgeworfen«, grinste Tendyke lahm. »Aber vielleicht hast du recht mit deiner Beleidigung. Klingelt ihr also vorn… Ich bleibe hier hinten auf Lauer. Begreift ihr das? Unser Kopter ist doch nicht zu überhören. Wo’s dunkel ist, ist keiner zu Hause, oder man schläft den Schlaf der Ungerechten, aber hier hätte doch jemand neugierig werden müssen! Aber kein Mensch hält die Nase zum Fenster oder zur Tür 'raus…«
    »Da kannst du mal sehen, wie diszipliniert die Menschen von Key West sind«, sagte Nicole spöttisch.
    Tendyke winkte ab.
    Zamorra und Nicole gingen am Haus vorbei nach vorn. Vor dem Bungalow stand ein VW-Käfer. Als Zamorra sich weiter umsah, entdeckte er in einiger Entfernung einen an der Straße geparkten Rolls-Royce.
    Nun haben Luxusautos in dieser Gegend nicht gerade Seltenheitswert. Aber ein Rolly als Laternenparker war doch etwas sonderbar. Solche Fahrzeuge standen in Garagen oder Zufahrten, nicht jedoch weit draußen zwischen zwei Grundstückstoren.
    Zamorra wies seine Gefährtin auf das Fahrzeug hin. Nicole zuckte mit den Schultern. »Du meinst doch nicht im Ernst, daß der Wagen hierher gehört - beziehungsweise sein Besitzer oder Fahrer?«
    Sie drückte schon auf die Türklingel.
    Niemand reagierte. Auch nicht beim vierten und fünften Mal.
    Da gingen sie doch hinten herum rein.
    Und sahen die Bescherung…
    ***
    Als Sarkana mit Gryf allein war, beugte er sich über den Druiden. Die Hand des Vampirs bewegte sich über den reglosen Körper. Einer der krallenartigen langen Fingernägel ritzte seine Haut, zeichnete ein Muster hinein.
    Ein Muster aus dünnen, blutroten Linien.
    Magische Zeichen. Sie wirkten sofort und blockierten erneut die Para-Fähigkeiten des Druiden, so wie die Zeichen im Bungalow sie blockiert hatten.
    Sarkana grinste. Noch vor kurzer Zeit hätte er es sich nicht träumen lassen, daß der verhaßte Feind, der schuld am Tod von Sarkanas Tochter war, jetzt so völlig hilflos vor ihm liegen würde.
    Und er wunderte sich, warum es in all den acht Jahrtausenden niemandem gelungen war, Gryf ap Llandrysgryf so in die Enge zu treiben und zu überwältigen.
    Jetzt wartete er darauf, daß der Silbermond-Druide erwachte.
    Ihn einfach so zu töten, hätte Sarkana nicht zufriedengestellt. Der Feind sollte erfahren, wer ihn tötete, und warum.
    Sarkana wollte seine Rache genießen.
    ***
    Nicole kümmerte sich um Sue Bondyne, sorgte dafür, daß sie sich etwas anzog. Rob Tendyke informierte telefonisch
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