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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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Bild.
    „Leutnant Scheljapin, bitte drehen Sie den Ton wieder auf!"
    sagte der Solarmarschall zu dem Offizier, der noch vor kurzem über Telekom mit Goshmo-Khan, gesprochen hatte. Leutnant Scheljapin gehorchte.
    Plötzlich erfüllte ein lautes Zirpen den Raum. Es war nicht das Zirpen, das beispielsweise Grillen erzeugen, sondern ein völlig modulationsloser, konstant bleibender Ton ohne brauchbare Aussagewirkung.
    „Was ist das?" fragte Goshmo-Khan.
    „Wir empfangen es seit fünf Minuten", erklärte Solarmarschall Tifflor. „Es hat sich in dieser Zeit nicht verändert. Ersten Peilungen zufolge handelt es sich um eine gerichtete, einfach lichtschnelle Funksendung, die aus Richtung Andromedagalaxis kommt. Der Ausdehnungskegel beträgt bei unserer Position zirka zwölf Milliarden Kilometer."
    „Das ist phantastisch!" entfuhr es Goshmo-Khan.
    Er ging zu einem der kleinen Pultrechner, die in jeder Zentrale des Schiffes vorhanden waren - und deren Verbindung zur Hauptpositronik noch in der Lookout-Station unterbrochen worden war.
    Nach einigen Berechnungen blickte er wieder auf und sagte: „Wenn wir von der Annahme ausgehen, daß eine Zivilisation, die noch keinen Hyperfunk kennt, zur Aussendung von Radiosignalen Antennen in der gleichen Größenordnung verwendet, wie auf der Erde des zwanzigsten Jahrhunderts, dann läßt der jetzige Ausdehnungskegel den Schluß zu, daß der Sender rund eine Million Lichtjahre von uns entfernt auf einer Randwelt der Andromedagalaxis gestanden hat."
    „Gestanden hat?" fragte Leutnant Kalinke.
    Goshmo-Khan lächelte humorlos.
    Es ist nicht anzunehmen, daß der Sender nach einer Million Jahren immer noch dort steht. Wer weiß, ob es diese Intelligenzen überhaupt noch gibt, deren ferne Vorfahren versuchten, sich hypothetischen Intelligenzen in unserer Milchstraße vorzustellen."
    „Der Sendekegel ist auf unsere Milchstraße gerichtet, das stimmt", bestätigte Leutnant Scheljapin. „Aber wie können die Absender sich vorstellen, wenn sie lediglich ein gleichmäßiges Zirpen senden?"
    „Ich nehme an", warf Solarmarschall Tifflor ein, „dieses Zirpen soll nur Aufmerksamkeit erregen, damit die eigentliche Sendung nicht verpaßt wird."
    Er wandte sich an Goshmo-Khan, „Ich habe zwei Ersatzleute zum Triebwerk geschickt, Professor.
    Sie bleiben besser hier und Sie auch, Leutnant Kalinke."
    Er lächelte dem Ausreißer freundlich zu. „Außerdem habe ich Lord Zwiebus und Alaska Saedelaere herbestellt. Sie müssen jeden Moment eintreffen."
    „Da sind wir schon!" rief Lord Zwiebus vom Schott her. Hinter ihm betrat der Transmittergeschädigte die Funkzentrale. „Was gibt es denn Aufregendes?"
    Julian Tifflor erklärte es ihm und Alaska. Er sagte auch, welche Schlußfolgerungen beziehungsweise Rechenergebnisse Professor Goshmo-Khan erzielt hatte.
    „In welchem Wellenbereich senden die Fremden?" erkundigte sich Alaska Saedelaere. '„Im Dekameterwellenbereich", antwortete Leutnant Scheljapin.
    „Dann muß es sich um eine sehr vorgeschobene Randwelt von Andromeda handeln, von der die Impulse ausgehen", meinte der Transmittergeschädigte. „Andernfalls würde die beträchtliche galaktische Hintergrundstrahlung sehr störend wirken."
    Plötzlich ging auf den Bildschirmen eine Veränderung vor.
    Das stetige Leuchten verwandelte sich in ein Rieseln, das wie rasch und massenhaft fallender Schnee aussah. Mehrmals huschte ein Flackern über die Schirme. Es sah aus, als wollte sich ein Bild zusammensetzen.
    Sekunden später formten sich tatsächlich die ersten Bilder. Sie waren undeutlich, bis Leutnant Scheljapin einige Einstellungsveränderungen vornahm.
    Danach „standen" die Abbildungen von geometrischen Figuren und Symbolgruppen klar und deutlich auf den Bildschirmen.
    Die Zeichen waren in mehreren Farben des Spektrums gehalten, aber es ließ sich nicht erkennen, ob die Absender den Farben eine Bedeutung zugemessen hatten.
    „Ohne unsere hervorragenden Verstärker würden wir überhaupt keine Bilder hereinbekommen", erklärte Scheljapin.
    „Läuft die Aufzeichnung?" fragte Tifflor.
    Leutnant Scheljapin nichte.
    „Aufzeichnung läuft, Sir. Schade, daß wir die Hauptpositronik nicht benutzen können. Sie könnte die Bedeutung der Zeichen wahrscheinlich errechnen."
    Julian Tifflor nickte.
    „Wir können die Sendung später auswerten." Seine Miene verdüsterte sich. „Hoffentlich."
    Professor Goshmo-Khan beobachtete schweigend die Bildschirme. Er versuchte sich vorzustellen, wie die
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