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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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Intelligenzen ausgesehen haben mochten, die vor rund einer Million, Jahren diese Sendung auf den Weg zu ihrer Nachbargalaxis geschickt hatten. Die Symbolgruppen hatten teilweise mathematischen Charakter, was auf eine technische Zivilisation schließen ließ.
    Wenige Minuten später verschwanden die geometrischen Figuren und Symbolgruppen. Sie wurden von den farbigen und plastischen Abbildungen von fremdartigen Landschaften und Bauwerken abgelöst. Zeitweise zeigten die Bildschirme einzelne Pflanzen und Gebäude. Erschienen Bauwerke und Pflanzen zusammen auf einem Schirm, dann wirkten die Bauten im Verhältnis zu den Pflanzen sehr klein. Teilweise fühlte sich Goshmo-Khan an die ursprüngliche Vegetation von Siga erinnert, in der die Gebäude der heutigen Siganesen auch unverhältnismäßig klein wirkten.
    Nach diesen Bildern tauchten abermals geometrische Figuren und mathematische Symbolgruppen auf. Sie waren anders als die zuerst gezeigten und erinnerten an die Symbolsprache terranischer Positronengehirne.
    Als die ersten Lebewesen auf den Bildschirmen erschienen, hielten alle Anwesenden unwillkürlich den Atem an.
    Die Abbildungen zeigten zweifellos Vertreter der herrschenden Intelligenzen eines Planeten, denn abgesehen davon, daß sie humanoid gebaut waren, trugen sie Kleidung.
    Diese Lebewesen hoben die Arme, die Handflächen deutlich sichtbar nach oben gerichtet.
    „Sie wollen damit ausdrücken, daß sie friedliche Absichten verfolgen", flüsterte Julian Tifflor.
    „Es scheint, als wollten sie sagen: Hallo, Nachbarn, hier gibt es auch Intelligenzen. Meldet euch! Wir möchten gern Kontakt mit euch aufnehmen, wir wollen Frieden, wir wollen Freundschaft", sagte Alaska Saedelaere.
    „Aber wir dürfen keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen!"
    protestierte Emil Kalinke. „Wir müssen so schnell wie möglich nach Hause!"
    „Keine Sorge Leutnant", erklärte Lord Zwiebus. „Es wäre kaum sinnvoll, einen Planeten anzufliegen, von dem vor einer Million Jahren eine Funkbotschaft ausging. Wahrscheinlich existiert dort kein intelligentes Leben mehr, sonst wären ähnliche Botschaften über Hyperkom hinausgegangen und längst von uns empfangen worden, als wir damals am Außenrand des Andromedanebels operierten. Bis in unsere Galaxis wären Hyperfunksendungen allerdings niemals gekommen. So starke Hypersender müssen erst noch erfunden werden."
    „Bitte, betrachten Sie die Lebewesen, die in der Nähe von Pflanzen stehen", sagte Professor Goshmo-Khan. „Sie wirken im Verhältnis dazu zwergenhaft klein, sind allerdings sehr breit gebaut."
    „Leider lassen sich daraus keine Rückschlüsse über ihre wirkliche Körpergröße ziehen", wandte Julian Tifflor ein. „Wir haben keine Ahnung, ob die Pflanzen drei, zehn oder hundert Meter hoch sind. Wir können lediglich sagen, sie sind größer als die intelligenten Planetenbewohner. Vielleicht sind die Absender der Botschaft sogar größer als wir, wer weiß."
    Die Bildschirme erloschen, wurden wieder hell, zeigten aber keine Bilder mehr. Dafür ertönte wieder das laute, modulationslose Zirpen. Einige Zeit später kam das weiße Rieseln, dem bald darauf die ersten Abbildungen geometrischer Figuren und Symbole folgten.
    „Sie wiederholen die Sendung", sagte Solarmarschall Julian Tifflor bedauernd. „Schade, ich hatte gehofft, sie würden uns noch mehr zeigen."
    Goshmo-Khan räusperte sich. „Ich werde mich wieder um die Reparaturarbeiten kümmern. Da die Sendung gespeichert wird, kann ich sie mir später abspielen lassen und versuchen, die Symbole zu entschlüsseln."
    Er blickte zu Emil Kalinke hinüber. Der Leutnant lehnte an einer Wand, die Arme vor der Brust gekreuzt und blickte mit grüblerischem Gesichtsausdruck zu Boden. Nach einer Weile sah er hoch und begegnete Goshmo Khans Blick.
    „Ich glaube, ich habe mich sehr dumm benommen, Professor", sagte er leise.
    Goshmo-Khan lächelte.
    „Ja und nein, Leutnant. Die Para-Seuche zwang Sie, sich von der MESACION zu entfernen und zu versuchen, in einem Raumpanzer Kurs auf die vierhunderttausend Lichtjahre entfernte Milchstraße zu nehmen. Ich versuchte, Sie mit diplomatischem Geschick zur Rückkehr zu bewegen, überzeichnete meine Rolle dabei allerdings. Die Folge war, daß Sie mich für einen armen Irren hielten und Ihrerseits dafür sorgten, daß ich zum Schiff zurückflog."
    „Es tut mir leid", sagte Kalinke.
    Goshmo-Khan winkte ab.
    „Sie können nichts für die Krankheit, die uns schließlich alle mehr oder weniger stark
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