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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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im Griff hat. Kommen Sie, wir gehen wieder hinaus!"
    „Meinen Sie wirklich, ich könnte ...?"
    „Aber selbstverständlich. Es ist unwahrscheinlich, daß Sie innerhalb der nächsten Stunden abermals durchdrehen. Das könnte eher mir passieren. Tun Sie mir einen Gefallen und behalten Sie mich im Auge, ja?"
    Emil Kalinke lächelte erleichtert.
    Danke, Professor."
    Sie verließen die Funkzentrale, betraten den Haupt - Antigravlift und ließen sich von dem aufwärts gepolten Kraftfeld bis zu Deck 25 tragen. Dort stiegen sie aus und gelangten auf mehreren Transportbändern zu der kleinen Schleuse hoch über dem Triebwerksringwulst und den Korvetten - Hangars.
    In der Schleusenkammer schlossen sie wieder die kuppelförmigen Druckhelme ihrer Raumpanzer. In den Anzügen wirkten sie wie zwei ungeschlachte Monstren. Doch der Eindruck schwand, als sie sich bewegten. Die Servoelektronik der Raumpanzer machte sie so beweglich, als trügen sie überhaupt keine Kleidung.
    Als die Schleusenkammer evakuiert war, öffnete sich die Außenschleuse. Die beiden Männer schwebten mit Hilfe ihrer Flugaggregate hinaus. Im freien Raum und der dort herrschenden Schwerelosigkeit verlor sich augenblicklich der Sinn für oben und unten. Allein die jeweilige individuelle Vorstellung ließ eine bestimmte Richtung als oben oder unten erscheinen.
    Goshmo-Khan bemühte sich, seine Vorstellung von oben und unten an dem Schiff zu orientieren, aber während er dementsprechend nach unten schwebte, erschien es ihm dennoch, als stiege er auf. Ärgerlich schüttelte er den Kopf.
    Solche Nebensächlichkeiten sollte er eigentlich ignorieren können.
    Als sie das defekte Triebwerk erreichten, sah der Wissenschaftler, daß die Arbeitsgruppe fleißig gewesen war.
    Zwei Drittel der Arbeit waren bereits getan. Allerdings erwies sich das letzte Drittel als der schwieligste Teil. Die Ringprojektoren für den Aufbau des Hochenergie - Schirmfeldes mußten auf den tausendstel Millimeter genau eingepaßt und ausgerichtet werden, da sonst keine einwandfreie Querschnittsverstellung des Düsenfeldes herzustellen war.
    Außerdem mußten die Projektoren selbst exakt eingestellt werden. Hätte die Hauptpositronik funktioniert, wäre es nicht so genau darauf angekommen. So aber konnte die Tätigkeit der Feldprojektoren nicht vom Bordrechner synchronisiert werden, und da der Synchronisationsautomat unzuverlässig arbeitete, mußte die Synchronisierung an Ort und Stelle erfolgen, und zwar starr.
    Professor Goshmo-Khan übernahm die Leitung der Arbeiten wieder. Zuerst ließ er sich die Einpaß - und Einstellungswerte der Ringprojektoren ansagen und überprüfte sie mit Hilfe der in seinem Raumpanzer installierten Mikro - Positronik, die keinerlei Plasmazusätze enthielt.
    Dabei stellte er fest, daß einige Fehler gemacht worden waren, die sich bei der Inbetriebnahme des Triebwerks verhängnisvoll ausgewirkt hätten. Er schimpfte, hörte aber bald wieder damit auf, weil er sich sagte, daß er von den erkrankten Männern keine hundertprozentig perfekte Arbeit verlangen konnte.
    Unter seiner Kontrolle wurden die Werte in mühseliger Arbeit korrigiert. Danach ging der Einbau der noch fehlenden Projektoren reibungslos vonstatten.
    Als die Arbeit abgeschlossen war, waren insgesamt rund acht Stunden vergangen.
    Da die Männer starke Ermüdungserscheinungen zeigten, schickte Professor Goshmo-Khan sie in ihre Kabinen und verordnete ihnen eine fünfstündige Schlafpause.
    Er selbst war ebenfalls müde, aber er wußte, daß er sich vorläufig keine Pause gönnen durfte. Als einer der wenigen Männer, die von der PAD-Seuche nur schwach betroffen waren, mußte er die anderen Männer überwachen helfen, damit keine schwereren Fehler gemacht wurden. Er kehrte in die Hauptzentrale zurück. Während er einen Becher starken Kaffee trank, hörte er Solarmarschall Julian Tifflor zu, der über die Rundrufanlage eine peinlich genaue Durchprüfung sämtlicher Aggregate anordnete.
    „Das dauert mindestens zehn Stunden", meinte Lord Zwiebus, als Tifflor seine Durchsage beendet hatte.
    Der Solarmarschall zuckte die Schultern.
    „Es muß sein. Schließlich liegen rund vierhunderttausend Lichtjahre vor uns. Das ist schon unter normalen Umständen eine Zerreißprobe für die Aggregate eines Schlachtschiffs der STARDUST - Klasse; unter den vorliegenden Umständen ist es eine Sache auf Leben und Tod. Noch einige schwere Pannen, und wir Sehen die Heimat nie wieder."
    Er setzte sich vordas Hauptschaltpult.
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