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0615 - Gefahr für Andromeda

Titel: 0615 - Gefahr für Andromeda
Autoren: Unbekannt
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hockten Karloggs und Atschick noch immer im Gang und stritten.
    „Ihr könntet mir einen großen Gefallen tun und von hier verschwinden", forderte ich sie auf. „Ich habe eine Beschäftigung gefunden, bei der ich meine Ruhe brauche."
    Karloggs sah das Buch unter meinem Arm.
    „Hast du dir die besten Leckerbissen aus der Vorratskammer geholt?" fragte er ärgerlich.
    „Ich habe nicht vor, dieses Buch zu essen", erklärte ich ihm.
    „Ich werde es lesen und behalten, wenn es mir gefällt."
    Karloggs und Atschick wechselten einen Blick.
    „Hast du schon einmal so etwas Verrücktes gehört?" fragte Karloggs den anderen.
    „Mir ist es gleichgültig, was er damit macht", meinte Atschick.
    „In den Gängen von Lookout-Station liegt jetzt soviel Eßbares herum, daß jeder finden kann, wonach es ihm gelüstet."
    Ich kroch in meinen Raum.
    Nachdem ich den Einband des Buches gesäubert hatte, schlug ich es auf.
    Es war zwar ein wissenschaftliches Buch, aber es war verständlich.
    Ich stellte fest, daß darin Tiere beschrieben wurden, wie sie auf der Heimatwelt der Terraner lebten. Unwillkürlich hörte ich auf, weiter darin herumzublättern. Von den meisten Tieren gab es auch Bilder. Ich schob das Buch von mir und starrte es an.
    Ob der ursprüngliche Besitzer des Buches noch am Leben war?
    Was hatte ihn dazu veranlaßt, dieses Buch mit nach Lookout-Station zu bringen?
    Wie wollte ich auf diese Fragen eine Antwort finden?
    Zögernd hob ich das Buch wieder auf. Ich stellte fest, daß die verschiedenen Tierarten in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt waren.
    Ich zitterte.
    Wieder legte ich das Buch zur Seite. Dann streckte ich den Kopf in den Gang hinaus, aber Karloggs und Atschick waren verschwunden. Ich hätte ihnen das Buch geschenkt. So aber blieb es neben mir liegen.
    Wie eine tickende Bombe! dachte ich.
    Plötzlich packte ich das Buch und biß eine Ecke ab. Ich mußte das Papier hinabwürgen, obwohl es gut schmeckte.
    Ich hatte das Gefühl laut schreien zu müssen. Warum war ich nur in die Vorratskammer gegangen? Warum hatte ich das Buch an mich genommen? Diese verdammte Krankheit hatte uns alle verändert. Auch wir Karvinoren waren nicht davon verschont geblieben.
    Der Gedanke an die Krankheit lenkte mich einige Zeit ab, aber dann fiel mein Blick wieder auf das Buch. Ich ergriff es und schob es unter die alten Matten, auf denen ich lag. Aber ich mußte ständig daran denken.
    Ich wußte, daß ich es früher oder später wieder herausholen und jene eine Seite aufschlagen würde. So sehr ich mich auch innerlich dagegen sträubte, die Wahrheit zu erfahren ich würde es tun.
    Nach einer Weile zog ich das Buch wieder hervor und drehte es unschlüssig in den Händen. Ich verwünschte den Augenblick, da ich es aus den Abfällen in der Vorratskammer gezogen hatte.
    Ich schlug das Buch auf. Die Blätter fühlten sich rauh an. Ich blätterte weiter.
    Da war der Buchstabe, den ich besser niemals aufgeschlagen hätte.
    Der Buchstabe R!
    Das Wort, mit dem ich mich seit Jahren unbewußt beschäftigt hatte, stand gleich am Anfang.
    Es brannte sich unauslöschlich in mein Gehirn.
    RATTE.
    Der Artikel war zwei Seiten lang.
    Ich brauchte ihn nicht zu lesen, denn da war ein Bild zwischen den Zeilen. Das Bild einer Ratte und sie sah fast aus wie ein winziger Karvinore ...
     
    ENDE
     
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