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0615 - Die Satans-Vision

0615 - Die Satans-Vision

Titel: 0615 - Die Satans-Vision
Autoren: Jason Dark
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hoch, an deren Ende ich einen querliegenden dunklen Gegenstand sah.
    Einen toten Templer!
    ***
    Er war da, er war in der letzten Zeit eigentlich immer da gewesen, denn er hatte gespürt, daß sich etwas ereignete und er eingreifen mußte, wenn es zu schlimm wurde.
    Es war schlimm geworden…
    Er wollte das Opfer haben, die Frau mußte ihm gehören. So schnell gab der Teufel keine Dienerin verloren, falls sie nicht durch das Kreuz vernichtet worden war.
    Er würde sich die Frau holen!
    Noch stand er außerhalb des Hauses und schmiegte sich in dessen tiefschwarzen Schatten.
    Es würde nicht einfach für ihn sein, hineinzukommen, zudem wußte er nicht, ob die große Haustür verschlossen war.
    Im Ort selbst hatte man ihn nicht gesehen. Wie ein Profidieb hatte er sich bewegt und jede dunkle Stelle ausgenutzt. So war er ungesehen an sein Ziel herangekommen.
    Die Templer lebten in einem flachen, aber relativ langen Gebäude, mit zahlreichen Zimmern. Nicht hinter jedem Fenster brannte Licht.
    Nur einige waren in den beiden Etagen erleuchtet, aber der Mann hatte einmal den Schatten einer Frau gesehen, der sich hinter dem hellen Viereck bewegte.
    Jetzt wußte er, wo sie war.
    Aus dem Haus hatte er keine Geräusche vernommen. Und er hatte auch nicht mehr den Begleiter der Frau gesehen.
    An der breiten Haustür blieb er stehen. War sie nun abgeschlossen oder nicht?
    Nein, sie war offen. Sehr langsam drückte er die schwere Klinke nach unten, wenn die Tür jetzt quietschte, mußte er seinen Plan ändern. Dann würde das Blutbad vielleicht größer werden…
    Sie quietschte und knarrte nicht. Wie für ihn geschaffen, konnte er sie lautlos nach innen drücken.
    Der Mann erreichte eine Halle, die leer war. Es brannte zwar Licht, das jedoch umging er und lief auf direktem Weg der Treppe entgegen, die nach oben führte.
    Er konnte sich lautlos bewegen und huschte am Band der Stufen in die Höhe.
    Dunkel lag der Gang vor ihm. Er drückte sich gegen die Wand und dachte darüber nach, hinter welchem Fenster er den Umriß der Frau gesehen hatte.
    Das vierte von rechts…
    Wieder ging er weiter. Diesmal geduckt, ungemein angespannt – und wurde trotzdem überrascht.
    Er hatte den Mann nicht gesehen, der sich ihm plötzlich in den Weg stellte. An der gegenüberliegenden Wand war er fest mit den Schatten verborgen gewesen. Urplötzlich trat er dem Eindringling in den Weg. Ein Wächter, der die Tür der Frau bewachen sollte.
    Der Fremde blieb stehen. Auf einmal war er kalt bis ins Mark. Der Teufel selbst schien ihm diese eisige Ruhe eingegeben zu haben.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte der Templer.
    »Zu ihr.«
    »Sie sind fremd, wer sind Sie?« Er ging einen Schritt vor, und der Eindringling wich zurück.
    »Ich… ich …«
    »Wer?«
    Da stieß der Mann zu. Er hatte die Waffe unter dem Mantel hervorgeholt. Die Klinge war spitz und sehr hell. Sie glich einem Kurzschwert.
    Der Templer spürte das Brennen in seinem Körper. Er war wie der Wahnsinn. Seine Augen weiteten sich, als er fiel und abgefangen wurde. Noch bevor ihn der Eindringling zu Boden gleiten ließ und ihn quer hinlegte, war der Mann tot.
    Der Eindringling lächelte kalt. Das Zimmer mit der Frau war nicht weit entfernt.
    Er gab Anne Geron nur mehr Minuten, dann würden sich ihre schlimmen Visionen erfüllen…
    ***
    Wohl war der Lehrerin nicht gewesen, als sie der Templer die Treppe hochführte und in den Gästeraum brachte, wobei er sich erkundigte, ob er noch etwas für sie tun könnte.
    »Ich habe Durst.«
    »Wein oder Wasser?«
    »Beides?«
    »Gern.« Leise schloß der Mann die Tür und ließ Anne Geron allein zurück.
    Sie atmete tief durch, schaltete die kleine Stehleuchte auf dem Nachttisch neben dem Bett ein und begann mit ihrer Wanderung durch den Raum.
    Am Fenster blieb sie für einen Moment stehen, schaute nach draußen in die Nacht, sah nur wenige Lichter und kam sich auf einmal vor wie in einem Gefängnis. Sie konnte es den Templern nicht verdenken, daß ihr diese mit Mißtrauen begegnet waren. Sie hätte auch nicht viel anders gehandelt, aber sie vertraute gleichzeitig auf John Sinclair. Er würde seinen Freunden schon das Richtige erzählen.
    Natürlich hatte sie Angst vor dem Alleinsein und noch mehr Furcht vor einer neuen Vision. Diese satanischen Vorstellungen hatten sich ständig gesteigert, wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder eintrafen und möglicherweise sogar real wurden.
    Jemand klopfte, sie schrak
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