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0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbstsicher. »Warte einen Moment, ja?«
    Ein paar Minuten später war sie wieder am Gerät. »Über Kinder«, sagte sie.
    »Hä?« machte Zamorra.
    »Er hat wissen wollen, wovon Kinder träumen - behaupten zumindest die beiden Zwerge, die sich unsere Kinder nennen.«
    »Wovon Kinder träumen«, echote Zamorra verwundert. »Hat er gesagt, weshalb er das wissen wollte?«
    »Nee«, konterte Nadine. »Hat er nicht. Was soll das eigentlich, Zamorra? Wieso rufst du deswegen an?«
    »Weil wir uns ein wenig Sorgen um den Drachen machen«, sagte Zamorra.
    »Macht euch lieber Sorgen um die häuslichen Einrichtungen von Leuten, die euer Drache mit seinen Besuchen überfällt. Diesmal hat er ja nichts kaputtgemacht, aber…«
    Zamorra unterbrach sie. »Hat er wenigstens gesagt, wohin er sich als nächstes wendet?«
    »Muß ich auch nachfragen… Moment… aber wieso fragst du nach? Stimmt irgend etwas nicht?«
    »Gerade das möchte ich momentan herausfinden«, sagte er. Sein freudloses Grinsen, das kaum länger als eine Sekunde dauerte, konnte sie logischerweise nicht sehen.
    »Was ist denn los?« wollte Nadine natürlich sofort wissen. Sie witterte Unrat. Immerhin ging es bei dieser Angelegenheit auch um ihre Kinder!
    »Auch das möchte ich momentan herausfinden«, sagte Zamorra.
    »Moment.« Für zwei, drei weitere Minuten blieb es still in der Leitung. Dann war Nadine wieder am Apparat.
    »Hat er nicht gesagt.«
    »Danke«, sagte Zamorra. »Schönen Gruß an Pascal und…«
    »Willst du mir nicht sagen, worum es geht?« versuchte Nadine ihn aufzuhalten.
    »Ich arbeite immer noch daran, es herauszufinden«, wehrte Zamorra ab und beendete die Verbindung.
    Er lehnte sich zurück. Wovon träumen Kinder ?
    Warum wollte Fooly ausgerechnet das wissen?
    Träume…
    Damit hatte er doch nie etwas zu tun gehabt!
    Julian Peters war der Träumer. Julian konnte mit seiner unglaublichen Para-Fähigkeit Träume Wirklichkeit werden lassen! Aber was hatte Fooly mit Träumen zu tun?
    Und nun war er durch die Regenbogenblumen verschwunden!
    Zamorra schüttelte den Kopf. Warum sollte der Jungdrache die Teleporterpflanzen nicht einfach nur dazu benutzt haben, ins Château Montagne zurückzukehren? Wieso gehe ich einfach davon aus, daß er anderswohin gegangen ist?
    Er mußte sich eingestehen, daß Sid Amos' Gerede ihn offenbar konfus gemacht hatte.
    Zorak und T'Carra, das Dämonenkind!
    Kinderträume…
    Er hieb mit beiden Händen auf das Lenkrad. Dann startete er den Wagen, wendete und fuhr zum Château zurück.
    Von Sid Amos gab es im Dorf keine Spur mehr.
    ***
    T'Carra träumte: Mit weiten Sprüngen raste Zorak mit dem Opfer davon!
    Aber das Gewicht begann sie zu stören, zu behindern. Schon bald mußte sie das Opfer zurücklassen. Sie konnte es nicht mehr tragen. Ihr körperlicher Zustand hinderte sie daran.
    Deshalb konnte der Jäger auf Vorsicht verzichten. Er erreichte das häßliche, nackte Bündel Mensch, das ohne Bewußtsein im nassen Gras lag. Wuchtete es vom Boden hoch, trug es zum Auto und verfrachtete es auf dem Beifahrersitz.
    Aber Zorak war es gelungen, zu verschwinden.
    ***
    Nicole hob abwehrend die Hände, als Zamorra sie in seinem Arbeitszimmer fand. »Nun bring mich nicht gleich um«, bat sie. »Tut mir wirklich leid, daß ich dich in dieses Sauwetter hinausgeschickt habe.«
    Zamorra stutzte. Das waren ja plötzlich ganz neue Töne! Und die gefielen ihm durchaus besser als das vorherige Gezeter.
    »Schon gut«, heuchelte er sanft. »War ja nicht weiter schlimm. Allerdings habe ich Fooly nicht mehr erwischen können. Er war schon weg, als ich…«
    Nicole winkte ab. »Er ist wieder hier«, gestand sie.
    Zamorra verdrehte die Augen.
    Natürlich. Die Regenbogenblumen. Er hatte die Blumen am Fluß aufgesucht, um mit ihnen ins Chteau zurückzukehren. Da gab's ja auch welche in einem der entfernten Kellergewölbe.
    »Wieso habe ich mir eigentlich Gedanken gemacht?« seufzte Zamorra. »Hätte ich mir ja denken können… Entschuldige, daß ich geboren bin, Nicole. Dein Cadillac ist auch noch völlig in Ordnung. Hast du sonst noch ein paar Laufburschenjobs für mich?«
    »Nun flipp doch nicht gleich aus«, stöhnte sie. »Bleib friedlich, ja?«
    »Ich bin friedlich«, sagte Zamorra. »Aber eigentlich hätte ich doch gern mal gewußt, weshalb du einen solchen Zwergenaufstand exerziert hast. Hol um Himmels Willen Fooly zurück, unbedingt, sofort, noch in dieser Sekunde und auf jeden Fall. Was sollte das?«
    »Tut mir leid«, gestand
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