Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weiter im Sinn hatten, als sich selbst und ihre vermeintlichen Herrlichkeit zu lieben? Geführt von einem Mann, der das Gefühl der Verantwortung nicht kannte?
    Nein - so einfach war es nicht! Turass-Neo war sein eigenes Projekt ein Erzeugnis seines Schweißes und seiner Mühe. Und nur die wenigsten auf Turass-Neo dachten und empfanden so wie Thring Malok. Sie waren die neuen Arkoniden, eine neue Ausdrucksform eines uralten Volkes, an dessen Untergang zu glauben er sich jahrtausendelang geweigert hatte und dessen Wiederauferstehung ihm wie eine Bestätigung seiner selbst erschienen war.
    Und trotzdem...!
    Er löste den Blick vom Bildschirm. Drehte sich um. Sah die beiden Neuarkoniden an, die immer noch hinter ihren Konsolen saßen.
    „Gibt es ein anderes Suggestionsprogramm?" wollte Atlan wissen.
    Die beiden sahen einander an.
    „Nun...?"
    Zögernd kam die Antwort: „Nein, Herr!"
    „Dann löschen Sie das Programm!"
    Ein aufbegehrender Schrei, voller Entsetzen: „Aber...
    „Löschen!!"
    Schalterklicken. Jemand schluchzte. Atlan an Ras Tschubai: „Finden Sie die PONY EXPRESS!"
    Im nächsten Augenblick war der Mutant verschwunden. Die beiden Männer an den Konsolen hatten ihre Arbeit beendet und starrten dumpf vor sich hin.
    „Stehen Sie auf!"
    Sie gehorchten. Kein Funke eigenen Willens war mehr in ihnen.
    Atlan vertauschte den Schocker mit dem Blaster. Er sah Maloks Begleiter an.
    „Nehmen Sie Ihren verwundeten Genossen und verschwinden Sie durch den Transmitter! Und wenn Sie den bewußtlosen Wachtposten ebenfalls einen Gefallen tun wollen, dann schieben Sie sie durch die Torbogenöffnung, bevor der letzte von Ihnen eintritt."
    Sie gehorchten. Einer von ihnen wollte Thring Malok aufheben, aber Atlan verbot es ihm. Der letzte Mann war noch nicht zur Tür hinaus, da eröffnete er das Feuer auf die Schaltkonsolen. Er wußte, daß er den Konstantlader mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, nicht würde zerstören können. Aber das war nicht nötig. Indem er die Konsolen vernichtete, unterband er die Benutzung des Laders. Und die Haluter, in ihren ursprünglichen Wahn zurückfallend, würden in aller Schnelle ganze Arbeit leisten - bevor Thring Malok die Konsolen neu installieren und den Konstantlader wieder in Betrieb nehmen konnte.
    Es wurde heiß im Kontrollraum. Der Gestank war fast unerträglich. Atlan schloß den Helm seiner Montur. Für die einhundertundzweiundfünfzig Neuarkoniden im Nebenraum konnte er nichts tun. Wenn er sie aufweckte und durch den Transmitter nach Turak schickte, würden sie so benommen sein, daß sie den zurückkehrenden Halutern geradewegs in die Arme liefen. Er sah auf den Bildschirm. Die Verwirrung war noch größer geworden. Tausende von Halutern, winzige Punkte aus dieser Höhe, schwärmten um die Raumschiffe herum. Die Zahl der Beiboote schien sich wieder zu vergrößern. Das Suggestionsprogramm hatte aufgehört zu wirken. Von neuem begannen die Haluter, in den Neuarkoniden von Turass-Neo ihren ärgsten Feind zu sehen.
    Von den Konsolen blieben nur noch schwarze, halb zerschmolzene Trümmer übrig. Thring Malok rührte sich noch immer nicht. Takvorian, der die Entwicklung der vergangenen Minuten schweigsam mitverfolgt hatte, zog sich ebenfalls den Helm über den Kopf. Er sagte nichts. Es gibt Situationen, in denen selbst das kleinste Wort überflüssig ist. Ras Tschubai kehrte zurück. Er hatte die PONY EXPRESS gefunden.
    „Bringen Sie Takvorian an Bord", befahl ihm der Arkonide.
    „Dann kehren Sie zurück.
    Der Teleporter und der Pferdemutant verschwanden gleichzeitig. Atlan vertiefte sich von neuem in die Betrachtung der Bildfläche. Der Erfolg seines Eingreifens war unübersehbar. Die Haluter hatten sich gesammelt. Eine Front von Beibooten, breiter noch und tiefer als zuvor, rückte von neuem gegen die Stadt an.
    Dem Arkoniden verkrampfte sich das Herz, wenn er an das Schicksal der Bewohner von Turak dachte. Er wußte nicht, in welcher Weise Thring Malok die Bevölkerung vorbereitet, inwieweit er sie aufgeklärt hatte. Vielleicht, wenn sie merkten, daß das Vordringen der Haluter nicht aufgehalten werden konnte, waren sie klug genug, die Stadt zu räumen und in den Bergen Zuflucht zu suchen.
    Ein kratzendes, scharrendes Geräusch schreckte ihn auf.
    Er drehte sich um. Thring Malok war wieder zu sich gekommen.
    Die Schocksalve hatte ihn wahrscheinlich nicht voll getroffen. Er hatte sich auf die Seite gewälzt und den Blaster ergriffen, der ihm vorhin aus der Hand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher