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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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das erste Zeichen warten, daß die Seuche eines Tages doch bezwungen wird.
    Malok wirkte verlegen. Oder nein das war es nicht! Er machte den Eindruck eines Mannes, der sich vor dem Thema fürchtet, das soeben angesprochen worden ist. Atlan wurde stutzig.
    „Es gibt nicht genug Neuarkoniden", antwortete Malok mit erwachendem Trotz, „um der ganzen Milchstraße zu helfen."
    „Reden Sie keinen Unsinn, Mann!" herrschte Atlan ihn an. „Hier handelt es sich um ein paraenergetisches Prinzip, das erforscht werden muß. Die Wissenschaft muß ermitteln, wie das neuarkonidische Extrahirn und der hyperbiologische Konstantlader einander beeinflussen, um die Parasuggestionsstrahlung zu erzeugen, mit der die Seuche bekämpft werden kann. Kennt man das Prinzip, dann kann man Geräte entwickeln, die sich das Prinzip zunutze machen.
    Verstehen Sie denn nicht?"
    Malok machte eine Gebärde der Verneinung. Er wollte etwas sagen, aber er kam nicht dazu. Ein wilder Schrei gellte durch den Raum. Die Unterhaltung hatte Atlan erregt. Eine Minute lang hatte er nicht auf seine Umgebung geachtet. Singhalar Kekko war von seiner Seite gewichen. Jetzt stand er neben einer der Schaltkonsolen, und der Mann, der bisher dort gesessen hatte, hing schlaff in seinem Griff. Er schien bewußtlos. Aus Kekkos Augen aber sprühte der helle Zorn.
    „Ich weiß, Herr, was den Halutern suggeriert wurde!" schrie er wütend. „Malok weiß wohl, warum er mit Ihnen nicht darüber sprechen will. Es ist das Programm, dessen Entwurf Malok uns an dem Tag vorlegte, an dem wir zum ersten Mal sicher waren, daß unsere Methode ein wirksames Mittel gegen die Seuche war."
    Atlan musterte Thring Malok mit hartem Blick.
    „Was ist das für ein Programm?" fuhr er ihn an. „Was haben Sie den Halutern suggeriert?"
    Malok kniff die Lippen zusammen, als hätte er Angst, daß ihm gegen seinen Willen ein Wort entwiche.
    „Los...!" schrie Atlan. „Was für ein Programm?!"
    „Ich will es Ihnen sagen, Herr!" rief Kekko. „Es ist ein Programm, das den Halutern einredet, nicht die Arkoniden, nicht die Akonen und Tefroder, sondern die heutigen Menschen der Erde seien die wahren Feinde, die unbedingt vernichtet werden müssen!"
    Mit einem Schrei unbeherrschter Wut fuhr Thring Malok auf.
    Er wirbelte herum. Mit unglaublicher Geschwindigkeit riß er eine Waffe aus der Seitentasche seiner Montur. Atlan schrie warnend auf, aber er kam zu spät. Aus dem Lauf der Waffe löste sich fauchend ein scharf gebündelter Strahl konzentrierter Energie. Es roch nach Ozon und verbranntem Gewebe. Singhalar Kekko wankte und stürzte. Sein Oberkörper war ein einziger Brandfleck.
    Jetzt erst kam Atlan zum Handeln. Der Schocker in seiner Hand summte auf. Thring Malok stürzte wie vom Blitz gefällt.
    Entsetztes Schweigen beherrschte den Kontrollraum.
     
    *
     
    Den Rücken beugend unter dem Gewicht der Verantwortung, die in diesen Augenblicken auf ihm ruhte, tat der Arkonide ein paar Schritte. Sie führten ihn an der Leiche Singhalar Kekkos vorbei und an dem Mann, den er von seiner Konsole hinweggezerrt und im Eifer des Kampfes halb erwürgt hatte, auch an Thring Malok vorbei, der reglos und in tiefer Ohnmacht dalag.
    Am Ende seines Weges drehte Atlan sich abrupt um und starrte auf den Bildschirm am anderen Ende des Raumes. Der Dunst lagerte nach wie vor über der Stadt, aber es kamen keine halutischen Beiboote mehr unter der Dunstwolke hervor. Sie waren alle zum Raumhafen zurückgekehrt. Er sah ihnen eine Zeitlang beim Einschiffen zu. Hier und da startete ein einzelnes Raumschiff, aber das waren Ausnahmen. Die meisten hatten noch alle Hände voll damit zu tun, die zur Zerstörung der Stadt ausgesandten Mannschaften wieder an Bord zu nehmen. Eine gewisse Verwirrung war zu erkennen. Das Wunder! Sie waren hierhergekommen, um die Bevölkerung eines Planeten auszurotten, und plötzlich hatten sie eingesehen, daß der Feind ganz woanders zu suchen war.
    Achthundert Raumschiffe. Zweihunderttausend Mann. Überzeugt davon, daß der wahre Gegner auf der Erde zu finden sei. Auf der Erde, die von den Auswirkungen der PAD-Seuche von einer Katastrophe in die andere gestürzt wurde.
    Zweihunderttausend Haluter! Zweihunderttausend Kampfmaschinen, wie die Schöpfung sie nur ein einziges Mal hervorgebracht hatte. Terra verloren - alles verloren! Was war das Solare Imperium ohne die Erde? Was war die Milchstraße ohne das Solare Imperium? Was galt dagegen ein Planet mit dreihundert Millionen Gezüchteten, die nichts
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