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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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fuhren sie hinauf zu den Obergeschossen des Gebäudes. Kekko hatte aus Ras Tschubais Vorrat einen Schocker erhalten. Während der kurzen Fahrt nach oben machte ihm Atlan klar, daß er das Recht habe, auf jeden zu schießen, der sich ihm in feindlicher Absicht näherte. Kekko, von Natur aus zurückhaltend, hatte die bitteren Tage der Gefangenschaft noch frisch genug in Erinnerung, um diese Ermächtigung mit einem herausfordernden Grinsen, das Malok und seinen Begleitern nichts Gutes verhieß, zu quittieren.
    Malok führte die Gruppe in einen saalähnlichen Raum, der in der Hauptsache mit positronischem Gerät ausgerüstet war.
    Vermutlich handelte es sich um die Kontrollstation für den Konstantlader. Es gab keine Fenster. Eine Stirnwand war völlig frei gelassen worden. Malok trat zu einer Schaltkonsole und betätigte einige Knöpfe. Die Wand erwachte zum Leben.
    In plastischer Darstellung und so hell, als wäre draußen die Sonne längst aufgegangen, erschien ein Bild der Stadt Turak und Umgebung, aus einer Höhe von etwa sechs Kilometern gesehen.
    Ohne Zweifel wurde das Bild von einer oder mehreren Sonden erzeugt, die über der Stadt in der Luft schwebten. Das Aufnahmegerät erfaßte von der Seite her fünf kugelförmige Raumschiffe, die sich auf das weite Landefeld des Raumhafens hinabsenkten. Sie waren ohne Zweifel halutischer Bauart. Ihre Größe ließ sich schwer schätzen, da man nicht wußte, wie weit sie von der Kamera entfernt waren. Den fünf folgten weitere zehn, diesen wiederum zwanzig, und schließlich schien es über Turak halutische Raumschiffe förmlich zu regnen. Die ersten, schon gelandeten Fahrzeuge entluden Beiboote, die sich formierten und in breiter Front auf den Südrand der Stadt zuglitten.
    „Wie ist die Situation außerhalb Turass-Neo?" erkundigte sich Atlan.
    Malok antwortete, ohne zu zögern: „Die achthundert Schiffe, die in Turak landen, sind nur eine Vorhut der gesamten halutischen Streitmacht, die auf fünftausend Einheiten geschätzt wird. Im Umkreis von zwei Lichtjahren befinden sich zwei starke akonische Verbände, die von Einheiten des Solaren Imperiums unterstützt werden, nachdem es vor kurzem zu einem Übereinkommen zwischen dem Hohen Rat von Akon und der Regierung des Imperiums gekommen ist. Man hat mich wissen lassen, daß man versuchen wird, den Rest der halutischen Flotte an einer Landung auf Turass-Neo zu hindern, da ich mich bereit erklärte, die Vorhut auf meine eigene Kappe zu nehmen."
    Atlan wies auf das Fernsehbild.
    „Achthundert Einheiten - das sind wenigstens zweihunderttausend Haluter. Sind Sie Ihrer Sache wirklich so sicher?"
    „Völlig!" behauptete Malok mit Nachdruck. „Sie werden sehen."
    Er gab einem seiner Begleiter einen Wink. Der Mann entfernte sich. Auch Ras Tschubai erhielt einen Wink. Er folgte dem Neuarkoniden. Beide kehrten nach wenigen Minuten zurück.
    Inzwischen hatten sich die halutischen Beiboote der Stadt bis auf wenige Kilometer genähert. Ras Tschubai trat an Atlans Seite.
    „Im Nebenraum liegen einhundertundzweiundfünfzig Neuarkoniden", berichtete er halblaut. „Sie ruhen auf besonders präparierten Liegen. An ihre Schädel sind Elektroden geheftet, die wahrscheinlich mit dem Konstantlader in Verbindung stehen.
    Es sind Männer und Frauen, jedoch mehr Männer. Sie scheinen zu schlafen. Am Eingang des Raumes gibt es ein paar Steuerkonsolen. Der Mann, dem ich folgte, machte ein paar Ablesungen und zeigte sich befriedigt."
    Atlan nickte wortlos. Thring Malok hatte also seine Geheimwaffe ganz in der Nähe untergebracht. Der Arkonide wandte sich an Singhalar Kekko, der bislang nicht von seiner Seite gewichen war.
    „Erklären Sie mir in kurzen Worten, wie die Sache vor sich geht!"
    „Wir gehen von der Erkenntnis aus", antwortete Kekko, als habe er auf diese Aufforderung nur gewartet, „daß die Seuche grundsätzlich das Gemüt des Kranken beeinflußt. Sie erzeugt mehr oder weniger bösartige Wahnvorstellungen, unter deren Zwang der Kranke handelt. Normale Hypnose kann diesen Zwang nicht beseitigen. Extrahirne jedoch, die sich im Zustand der Entwicklung und unter dem Einfluß eines hyperbiologischen Konstantladers befinden, sind in der Lage, eine Parasuggestionsstrahlung zu erzeugen, die stark genug ist, um die Wahnvorstellungen, die das Gemüt des Kranken beherrschen, zu durchdringen und unwirksam zu machen."
    „Den Kranken wird also etwas suggeriert?" fragte Atlan.
    „Anstelle ihrer Wahnvorstellung tritt etwas anderes, das aus dem
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