Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
denn ich weiß, daß Sie eine Gefahr für die Menschheit darstellen. Sie gehören hinter Gitter, damit Ihr Machtwahn gestoppt wird.«
    Der Grieche winkte ab. »Als Toter hinter Gittern?«
    »Glauben Sie wirklich, daß Sie tot sein werden. Ich kann Sie auch verletzen.«
    Der Grieche nickte. »Große Sprüche, Mr. Conolly, aber lassen Sie sich überraschen.«
    »Das werde ich auch.«
    Bill hatte Mühe, äußerlich ruhig zu bleiben. Sein Blick glitt durch den Raum. Er glaubte nicht daran, daß sich der Grieche einzig und allein auf seine drei killenden Einhörner verließ, der hatte sicherlich noch Trümpfe in der Hinterhand, sonst hätte er nicht so gelassen reagiert und die Beine übereinander geschlagen.
    Fast lässig hockte er in seinem Sessel, die Blicke auf die Monitore gerichtet. »Schauen Sie, Conolly, schauen Sie genau hin, was dort vor sich geht. Die beiden sind irritiert, sie gehen, sie suchen, sie wollen etwas finden.«
    »Sie schaffen es schon.«
    Der Grieche drehte Bill seinen kantigen Kopf mit der weißen Löwenmähne zu. »Meinen Sie wirklich, daß Ihre Freunde gegen drei Einhörner und dazu noch waffenlos ankommen? Glauben Sie das? Sie kennen doch diesen Major Baker. Er war ein Einzelkämpfer, wie ich weiß, er war ein gefährlicher Mann, er hat es auch nicht geschafft. Da, schauen Sie, er liegt dort. Er ist tot, zerrissen…«
    »Halten Sie den Mund!«
    Ari Leonidas lachte und griff wieder zu seiner Fernbedienung.
    »Ich hasse es, nur auf stumme Bilder schauen zu müssen. Ich möchte etwas Leben hineinbringen.« Er hatte kaum ausgesprochen, als er den Ton höherdrehte.
    Bill hörte nicht viel. Nur die scharfen Atemzüge seiner beiden besten Freunde.
    Sie und ihr Verhalten mit ansehen zu müssen, bedeutete für ihn so etwas wie eine Folter. In seinem Nacken hatte sich der Schweiß gesammelt, der nun in zwei kalten Bahnen – angeführt von Tropfen – seinen Rücken hinabrann.
    »Ah!« zischte Leonidas plötzlich. »Da, hören Sie hin, die Geräusche. Das sind die Hufe.« Er drehte sich und starrte den Reporter an. »Sie kommen, Conolly, und es ist niemand da, der sie aufhalten wird, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Auch Bill vernahm das leichte Trommeln. Ihm kam es ebenfalls vor wie eine Todesbotschaft, und er fragte sich, ob er sich richtig verhielt, wenn er hier hockenblieb.
    Innerhalb einer Sekunde entschied er sich. »Stehen Sie auf!« schrie er den Griechen an.
    »Weshalb?«
    »Ich will mit Ihnen in das Labyrinth gehen.«
    »Nein!«
    Bill Conolly zielte genau zwischen die Augen des Mannes, als auf dem Monitor das erste Einhorn erschien…
    ***
    Wir verhielten uns still und lauschten dem Trappeln der Hufe, das noch ziemlich leise klang. Große Pläne hatten wir nicht machen können, wir mußten abwarten, was auf uns zukam und hatten uns so aufgestellt, daß unsere Rücken die Wände berührten.
    Wir befanden uns nicht in einer Sackgasse. Der Blick in beide Richtungen war frei, verlor sich allerdings in der grünlichen Lichtbrühe, die über den Mauern lag.
    Ich schaute nach rechts, Suko nach links. Auf beiden Gesichtern lag die gespannte Erwartung.
    Die Luft in dem Irrgarten war feucht geworden. Sie besaß sogar eine gewisse Wärme, die aus den Mauern zu strömen schien. Dieses Labyrinth zu errichten, mußte Geld und Arbeit gekostet haben.
    »Komisches Gefühl, wenn man weiß, daß man beobachtet wird«, flüsterte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Das ist mir egal. Wobei ich mich allerdings frage, was Bill unternehmen wird.«
    »Der steckt in der Zwickmühle.«
    Bestimmt! Auch in seiner Haut wollte ich nicht stecken, aber wir mußten uns auf andere Dinge konzentrieren, denn das Geräusch der Hufe hatte sich verstärkt.
    Sie kamen!
    Zwei Richtungen standen zur Auswahl. Leider war es unmöglich für uns herauszufinden, aus welcher Richtung sich die Fabeltiere auf uns zubewegten. Die Mauern veränderten den Klang; sie spielten mit den Echos, so daß wir den Eindruck bekamen, eingekreist zu sein.
    Plötzlich ging alles rasend schnell!
    Von der rechten Seite her verstärkte sich das Geräusch zu einem Donnern, und aus dem gespenstisch grünen Schein erschien die Gestalt eines mit einem Horn bewehrten Pferdes.
    Es rannte auf uns zu, den Kopf leicht gesenkt, als wollte es uns schon jetzt aufspießen. Wenn es seine Richtung beibehielt, würde es zwischen uns hindurchrennen. Darauf allerdings konnten wir uns nicht verlassen. Beide waren wir auf der Hut, ließen das Tier kommen, und dann löste sich Suko
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher