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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio
Autoren: Jason Dark
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seinen Wagen dann erreicht hatte.
    Er schaute zurück.
    Das Haus stand noch, aber in seiner unmittelbaren Nähe, und zwar rechts von ihm öffnete sich der Boden, als hätte eine Riesenfaust von unten her gegen ihn gestoßen.
    Feuer, Dreck, Steine und Rauch vereinigten sich zu einem gewaltigen Pilz, der mehr als baumhoch in die Nachtluft stieg.
    Der Reporter durchlitt Höllenqualen. Er merkte kaum etwas von der gewaltigen Druckwelle, sie streichelte ihn nur mehr, aber er suchte nach Nadine und seinen Freunden.
    Zuerst kam die Wölfin. Mit blutiger Schnauze rannte sie auf Bill zu, blieb neben ihm stehen, ließ sich streicheln, und dann sah Bill die beiden Gestalten, die kaum weniger schnell auf ihn zuliefen als die Wölfin mit den menschlichen Augen.
    Wir wußten nicht, ob wir lachen oder weinen sollten, starrten uns an, aber wir lebten.
    Was sich unter der Erde abspielte, war nur zu ahnen. Die aufeinanderfolgenden Explosionen zerstörten das verdammte Labyrinth, ohne daß das Haus in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Minutenlang horchten wir dem unterirdischen Grollen, bis ich Bill auf den Griechen ansprach.
    »Er muß noch im Haus sein, John!«
    »Sollen wir?«
    Nein, wir wagten es noch nicht und warteten so lange, bis keine Explosionen mehr zu hören waren und nur noch grauer Qualm durch Risse kroch und sich mit dem Dunst vermischte.
    Erst dann betraten wir das Haus.
    Ich will es kurz machen. Wir fanden den Griechen nicht mehr. Weder tot noch lebendig. Er mußte die Gelegenheit zur Flucht genutzt haben und hatte vieles zurückgelassen. Doch mit seinen Beziehungen würde er schnell außer Landes gelangen.
    Um das zu verhindern, rief ich von Bills Wagen aus per Autotelefon beim Yard an.
    Man machte die Grenzen zwar nicht dicht, aber eine Fahndung lief an. Sie brachte nichts, das möchte ich vorwegnehmen. Nach dem Gespräch erlebten Bill und ich einen überglücklichen Suko. Daß er nicht tanzte, glich schon einem Wunder.
    »Was hast du denn?« fragte Bill ihn.
    »Ihm ist nichts passiert. Stellt euch das vor. Ihm ist tatsächlich nichts passiert.«
    »Wem?« rief Bill.
    »Meinem Wagen.«
    »Uaaahhh!« Zugleich stießen Bill und ich das Geräusch aus und verdrehten die Augen.
    Was will man machen? Die Menschen sind verschieden, und jeder hat eben andere Sorgen…
    ***
    In den Morgenstunden erschien das von uns alarmierte Aufräumkommando. Wir hatten in einem nahen Ort geschlafen und kehrten bei Tageslicht noch einmal zurück, wo wir uns den neu geschaffenen Krater genau anschauten. Die Einhörner entdeckten wir nicht.
    Sie lagen begraben unter Tausenden von Tonnen schweren Gesteins.
    Ich war trotzdem nicht froh, meinen Freunden erging es ebenso.
    Denn alles konnten die Psychonauten brauchen, nur keinen Anführer, den wir als einen größenwahnsinnigen Verbrecher ansahen.
    Aber wir waren sicher, daß wir ihm noch einmal gegenüberstehen würden. Und dann mit besseren Karten in unseren Händen…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 609 »Tiefsee-Mystik«
    [2] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 094 »Die Psychonauten«
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