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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio
Autoren: Jason Dark
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lernen, Baker.«
    Der Mann hatte den Spott aus Sukos Antwort herausgehört, zischte einen wütenden Fluch, drehte sich und ging.
    »Ich kann ihn nicht ab!« sagte mein Freund.
    »Frag mich mal.«
    Wir warteten und schauten in die Höhe. Das Gelände lag günstig.
    Nicht weit vom Hafen entfernt, eigentlich reif für den Abbruch, denn hier sollte renoviert werden. Abgerissen, was in all den Jahren gewachsen war, dafür wollte die Stadt Hochhäuser hinsetzen, natürlich sehr teure und sie mit Geschäftsräumen und Wohnungen bestücken, die kein Mensch bezahlen konnte.
    Noch war es nicht soweit. Noch bot das alte Gebäude mit seiner Dachmauer den beiden Schutz.
    Sie schossen auch nicht mehr, es war verhältnismäßig still geworden. Selbst das Wimmern der Sirenen war verstummt.
    Mein Freund Suko atmete scharf durch die Nase. »Sorry, John, aber die beiden haben keine Chance. Die sollten aufgeben.«
    »Willst du ihnen das sagen?« Ich stellte fest, daß ich in einer Pfütze stand und ging einen Schritt weiter.
    »Nein.«
    »Und Baker will sie vernichten.«
    »Stimmt.«
    Die drei Scheinwerfer rührten sich nicht. Wie lange, durchsichtige Arme stachen sie schräg vom Boden aus in die Höhe, zeichneten ihr Muster gegen den wolkigen Herbsthimmel und ließen auf dem Dach nur wenige dunkle Ecken zurück.
    Die beiden Terroristen saßen in der Falle. Sie würden kein Schlupfloch finden. Falls eines vorhanden war, hielten die Mitglieder der Fahndertruppe es bestimmt unter Kontrolle.
    Wieder hörten wir Schüsse. Gleichzeitig bewegte sich eine Gestalt auf dem Dach in unsere Richtung.
    Anhand der langen Haare erkannten wir, daß es sich um Sigrid Leonidas handelte. Sie mußte mit einem Schnellfeuergewehr oder einer Maschinenpistole bewaffnet sein. So rasch, wie sie schoß, ließ es nur diesen einen Schluß zu.
    Es gab auch keine Fluchtmöglichkeiten für die Frau. Das Gebäude stand ziemlich einsam. Wenn sie sprang, landete sie nicht auf irgendeinem Dach, sondern auf dem Boden.
    Ich spürte Schweiß auf meinen Handflächen. Das Geschehen zog mich in seinen Bann. Da es still geworden war, hörte ich vom Dach her die wilden Schreie.
    Dann passierte es.
    Wo immer die Männer der Einsatztruppe hergekommen waren, wir konnten es nicht sehen, aber sie hatten das Dach gestürmt. Ich sah eine zweite Gestalt, die schießend in die Höhe sprang, im nächsten Moment von einem Kugelhagel erwischt wurde, aus unserem Blickfeld verschwand, so daß wir uns auf die Frau konzentrieren konnten, die noch nicht erwischt worden war.
    Sie hatte sich auf den Rand des Daches gestellt, wo sich ihre Umrisse im Licht des breiten, hellen Balkens messerscharf abhoben. Die Maschinenpistole bildete ebenfalls einen Schattenriß. Ihre Mündung wies nicht zurück auf das Dach, sondern zeigte schräg in die Höhe.
    Die Stimme aus dem Megaphon klang dünn an unsere Ohren.
    Man wollte die Frau zur Aufgabe zwingen.
    Sigrid gab eine Antwort. Wild kreischte sie auf und so laut, daß auch wir es hören konnten, besser als die megaphonverstärkte Stimme. »Nein, ihr dreckigen Hunde, ihr bekommt mich nicht. Ich schicke euch zur Hölle, hört ihr? Zur Hölle!«
    Und sie schoß.
    »Die ist wahnsinnig!« keuchte Suko. In seinen Satz hinein hörten wir das Hämmern der anderen Waffen.
    Es war dieses harte, tödliche Schlagen, und die Männer des Einsatzkommandos lagen zudem in guten Deckungen.
    Sigrid Leonidas hatte nicht die Spur einer Chance. Die Garben erwischten sie im Stehen, und sie starb auch im Stehen.
    Uns kam die Szene verlangsamt vor. Sie schleuderte ihre Arme in die Luft, verlor die Waffe, dann trieb sie die Wucht der Einschläge nach hinten und weg von der Brüstung.
    Sigrid Leonidas fiel mit weit ausgebreiteten Armen in die Tiefe!
    Der Wind bauschte ihre Kleidung auf, der Körper drehte sich nach rechts, kippte noch nach vorn, und den Rest der Strecke raste sie wie ein Stein nach unten.
    Zufall oder nicht, keiner von uns wußte es. Jedenfalls raste eine Windbö heran, die den Körper kurz vor dem Aufschlag noch erwischte und zur Seite trieb.
    Seine Fallrichtung veränderte sich. Wir hatten den Eindruck, als würde die Frau direkt auf uns zufliegen, was auch geschah, denn nicht weit von uns entfernt, prallte sie auf den Boden.
    Ich hörte den Aufschlag. Suko war es ebenso ergangen. Wir schlossen für einen Moment die Augen und gehörten zu den ersten, die sich der Stelle näherten, wo Sigrid Leonidas lag. Verkrümmt, die Beine angezogen, die Arme gestreckt.
    Es war
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