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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra
Autoren: Unbekannt
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den Zusammenstoß und die folgenden Explosionen überlebt hatte, würde im luftleeren Raum umkommen. Aber vielleicht hatten sich einige hundert in hermetisch abgeriegelte Abteile retten können. Und allein diese Hoffnung rechtfertigte großangelegte Rettungsaktionen.
    Es kam immer wieder zu neuen Zusammenstößen.
    Die Raumschiffe prallten wie Billardkugeln aufeinander und wurden zurückgeschleudert. Dadurch gerieten sie in die Bahnen der nachfolgenden Raumschiffe, die ihre Fahrt nicht mehr bremsen konnten und gegen die plötzlich auftauchenden Hindernisse stießen. Eine Kettenreaktion wurde ausgelöst, in die Hunderte von Raumschiffen verwickelt waren.
    Zum Glück verliefen die weiteren Massenzusammenstöße relativ glimpflich, weil immer mehr Raumschiffkommandanten von ihren Schutzschirmen Gebrauch machten. Aber trotz dieser vorbeugenden Maßnahmen kam es unter den Pilgerschiffen immer wieder zu Verlusten.
    Die Fernortung ergab, daß mindestens zwei Dutzend Schiffe als Wracks auf der Strecke geblieben waren. Das war ein relativ geringer Prozentsatz, aber andererseits war die Zahl der Menschenopfer erschreckend hoch, wenn man bedachte, daß sich an Bord jedes dieser Unfallschiffe drei- bis fünfzehntausend Menschen befunden hatten...
    Nachdem sich das erste Chaos gelegt hatte, nahm die gesamte Pilgerflotte wieder langsam Fahrt auf.
    Die terranischen Kampfschiffe fingen Funksprüche der Pilger auf, aus denen hervorging, daß sie sich von diesem Zwischenfall nicht abschrecken ließen und den Flug zur Erde fortzusetzen gedachten.
    Aber immerhin waren sie vorsichtiger geworden und beschleunigten mit viel geringeren Werten als zuvor. Hatten sie vorher versucht, die für den Linearflug erforderliche Geschwindigkeit so rasch wie möglich zu erreichen, begnügten sie sich jetzt damit, bloß an Raum zu gewinnen. Ihre Absicht war klar, sie wollten die terranische Flotte langsam zurückdrängen und ihre geschlossene Formation sprengen.
    Dies verschaffte Rhodan jedoch eine Atempause, die er dazu nutzte, die nächsten Schritte vorzubereiten.
    Er setzte sich mit Atlan in Verbindung, um dessen Erfahrungen mit den Pilgern kennenzulernen und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.
    „Anscheinend ist es uns mit der Entführung der Rädelsführer nicht gelungen, die Lage zu entschärfen", berichtete Atlan niedergeschlagen. „Wir sind sogar soweit gegangen, einige der Pilger als geheilt auf ihre Schiffe zurückzuschicken, damit sie auf die anderen einen positiven Einfluß nehmen sollten. Doch auch das hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht."
    „Vielleicht zeitigt diese Maßnahme auf längere Sicht einen Erfolg", sagte Rhodan. „Die von der PAD-Krankheit geheilten Anführer könnten die Unsicherheit in den Pilgern schüren, die sich nach dem Auftauchen unserer Kampfschiffe zweifellos eingestellt hat."
    „Damit hast du recht", gab Atlan zu. „Die Zeit arbeitet für uns, wir können noch hoffen. Jedenfalls hat sich bei den Untersuchungen der Pioniere herausgestellt, daß die PAD-Krankheit bei ihnen die gleichen Symptome zeigt wie bei den einheimischen Terranern. Nur ist der Heimkehrdrang nicht so spezifisch. Es zieht sie nicht zu bestimmten Orten auf der Erde, sondern es genügt ihnen schon, wenn sie überhaupt nach Terra kommen. Aber es ist nicht gesagt, daß sie sich auch dann noch zufriedengeben, wenn sie erst einmal das Ziel erreicht haben. Die PAD-Krankheit könnte dann bei ihnen in ein neues Stadium treten - das schließen die Psychologen zumindest nicht aus."
    „Wir müssen unter allen Umständen verhindern, daß sie die Erde erreichen", erklärte Rhodan entschieden. „Wir haben dort auch ohne sie Probleme genug. Bevor ich startete, erfuhr ich, daß einige tausend Terraner allein bei dem Versuch ertrunken sind, zu dem versunkenen Kontinent Lemuria vorzudringen. Es ist ein Irrsinn! Wir müssen diese Situation hier schnellstens klären, damit wir uns wieder auf die Probleme der Erde konzentrieren können."
    „Ich hoffe, daß du ein Wundermittel gefunden hast, um die Pioniere zurückzuschlagen", sagte Atlan. „Ich jedenfalls sehe keine befriedigende Lösung. Mir ist diese Situation schon lange über den Kopf gewachsen. Es ist ein Wunder, daß ich die Pilger mit den paar Kampfschiffen über vierundzwanzig Stünden lang in Schach halten konnte."
    „Wenn die Pilger unsere Warnungen ignorieren und das Einflugverbot weiterhin ignorieren, dann werde ich zu drastischeren Mitteln greifen", erklärte
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