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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra
Autoren: Unbekannt
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Rhodan.
    „Sei damit nur vorsichtig", meinte Atlan. „Es ist noch nicht sicher, was bei den Pilgern stärker ausgeprägt ist - ihr Selbsterhaltungstrieb, oder der Wunsch, terranischen Boden zu betreten. Das Schicksal der OMAHA sollte zu denken geben.
    Major Holms hat sein Schiff lieber vernichtet, als das Solsystem wieder zu verlassen. Die Kosmopsychologen sagen allerdings, daß es sich hierbei um einen Sonderfall gehandelt hat."
    Nach Beendigung des Gesprächs war Rhodans Stimmung gedrückter als zuvor. Die ständig einlaufenden Hiobsbotschaften waren auch nicht dazu angetan, ihn optimistischer zu stimmen.
    Einige Pilgerschiffe versuchten, aus der Flotte auszubrechen und sich durch den Linearraum zur Erde abzusetzen. Bevor sie jedoch noch die erforderliche Geschwindigkeit erreichten, um in den Zwischenraum eintauchen zu können, gelang es terranischen Einheiten, sie abzufangen.
    Andere Pilgerschiffe mit mehr oder minder starker Bewaffnung begannen plötzlich auf die terranische Flotte zu feuern, um sich den Weg zur Erde freizuschießen. In diesen Fällen blieb Perry Rhodan keine andere Wahl, als die Schutzschirme der Pilgerschiffe solange unter Beschuß zu nehmen, bis sie zusammenbrachen, um dann die Besatzungen mit starken Narkosestrahlen unschädlich zu machen.
    Es kam aber auch zu Zwischenfällen, die die schlechte Moral von Rhodans Truppe aufzeigten. Einige Kampfschiffe brachen aus der terranischen Phalanx aus und schlossen sich den Pilgern an. Bei diesen Männern hatten die Psychopharmaka versagt; der Wunsch, zur Erde zu pilgern, hatte über ihr Pflichtbewußtsein triumphiert. Rhodan hatte keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, er mußte sie ziehen lassen.
    Der Augenblick der Entscheidung rückte immer näher.
    Die Pilgerflotte hatte den Pluto-Gürtel erreicht. Wenn Rhodan zuließ, daß die Pioniere diese imaginäre Grenze des Solsystems überschritten, dann würden sie das als Schwäche der Terraner ansehen und kaum mehr ohne Waffengewalt aufzuhalten sein.
    Dabei sah Rhodan ohnehin keinen anderen Ausweg mehr, als das gesamte Waffenpotential seiner Flotte zum Einsatz zu bringen. Die Frage war nur: Würden sich die Pilger einschüchtern lassen? Oder würden sie die gleiche Einstellung wie Major Holms zeigen und lieber sterben wollen als auf den Besuch der Erde zu verzichten?
    Das war Rhodans Problem.
    Aber von welcher Seite er die Situation auch durchleuchtete, er kam immer wieder zu dem Schluß, daß er keine andere Wahl hatte, als den Pilgern mit aller Härte entgegenzutreten.
    Es mußte sein.
    Dennoch kostete es Rhodan einige Überwindung, den entscheidenden Befehl zu geben.
    „Das Unternehmen Feuerwall soll anlaufen!"
    Das für diesen Einsatz vorgesehene Kodezeichen erreichte alle zehntausend. terranischen Raumschiffe gleichzeitig. In die sich bisher abwartend verhaltende Kampfflotte kam Bewegung. Die zehntausend Schiffe formierten sich nach einem von der lunaren Riesenbiopositronik Nathan erstellten Schlachtplan. Trotz der vierdimensionalen Staffelung stand kein Schiff in der Schußlinie des anderen.
    Das gesamte komplizierte Manöver lief mit der Präzision eines Uhrwerks ab und dauerte keine fünf Minuten. Dann war die terranische Flotte in Stellung gegangen.
    Als der Feuerbefehl gegeben wurde und hunderttausend Transformgeschütze sich innerhalb einer einzigen Sekunde entluden, hielt Rhodan den Atem an.
    Wie würden die Pilger darauf reagieren?
    Er hatte diesen Gedahken noch nicht zu Ende gedacht, als die hunderttausend Transformbomben im Zielgebiet explodierten.
    Unvorstellbare Energien wurden in Sekundenbruchteilen frei, breiteten sich aus und bildeten weit vor den Pilgerschiffen eine Millionen Kilometer hohe und ebenso breite Wand aus Atomfeuer.
    Dieses gigantische energetische Gebilde aus hunderttausend Miniatursonnen bot einen atemberaubenden Anblick. Zuerst registrierten die Pilger diesen elementaren Energieausbruch nur mittels ihrer Instrumente. Aber sie konnten nur ahnen, welche unvorstellbaren Energien dort frei wurden, denn ihre Energietaster und sämtliche auf fünfdimensionaler Basis arbeitenden Ortungsgeräte brannten augenblicklich durch.
    Nach dem Ausfall der Ortungsgeräte herrschte in den Kommandozentralen der Pilgerschiffe Panikstimmung. Niemand konnte sagen, was eigentlich passiert war, denn alle Geräte, die eine überlichtschnelle Ortung erlaubten, waren zerstört. Es war, als sei vor ihnen plötzlich eine zur Nova erstrahlte Sonne aufgetaucht.
    Als dann die elektromagnetischen
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