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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen
Autoren: Dämonenkiller
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Eisige Kälte hüllte ihn ein. Er glaubte, sein Körper würde sich auflösen, stieß einen schrillen Schrei aus, und dann löste er sich auch auf.
    Als er die Augen öffnete, befand er sich in einem langgestreckten Zimmer. Er saß auf einen bequemen Lehnstuhl. Seine Gedanken waren noch immer verwirrt.
    Die Einzelheiten des Raumes nahm er nur flüchtig wahr: verschiedenfarbige Wände, Vorhänge, Bilder, Teppiche, dazwischen einige Stühle, Sofas und Schränke.
    Vor ihm auf dem Tisch stand eine fußballgroße Glaskugel, die milchig war.
    „Hörst du mich?"
    Es war Hekate, die ihn fragte.
    „Ja, ich höre dich", antwortete Dorian.
    „Ich bin froh, daß du gekommen bist, Dorian", sagte sie. „Und es freut mich, daß ich dich auf Sardinien nicht töten konnte. Ich erinnerte mich an einige Dinge, die ich fast vergessen hatte. Und eigentlich habe ich dich in ganz guter Erinnerung."
    „Ich verstehe dich nicht", sagte Dorian mit schwerer Zunge.
    Hekate lachte. Dorian blickte sich um, doch er konnte die Hexe nirgends sehen.
    „Das kann ich mir denken", sagte sie. „Es wird einige Zeit dauern, bis die Wirkung der Droge nachläßt, aber dann wirst du dich an alles erinnern können. Wir sind uns schon früher begegnet. Da hattest du aber einen anderen Körper. Erinnerst du dich?"
    „Nein", sagte Dorian.
    „Es wird dir später alles einfallen. Damals war dein Name Georg Rudolf Speyer. Du wirst dich an mich und das Schiff der verlorenen Seelen erinnern, das heute noch die sieben Meere gefährdet." Dorian kniff die Augen zusammen. Undeutlich erinnerte er sich an sein Leben als Georg Rudolf Speyer, doch sosehr er auch nachdachte, an Hekate konnte er sich nicht erinnern.
    „Mach es dir bequem, Dorian!" sagte Hekate. „In wenigen Minuten komme ich zu dir."
    Dorian stand auf und schlüpfte aus seinen Anorak. Er zog die Bergschuhe aus, setzte sich wieder und fiel in einen unruhigen Schlummer, aus dem er erwachte, als er Schritte hörte.
    Hekate kam auf ihn zu. Im Zimmer war es dunkel. Eine unsichtbare Lichtquelle hüllte Hekate in gelbliches Licht. Einige Schritte vor Dorian blieb sie lächelnd stehen.
    Der Dämonenkiller starrte die Hexe fasziniert an. Im Augenblick existierte nur sie für ihn. Ihr galt sein ganzes Verlangen, alles andere war unwichtig.
    Sie war völlig nackt. Ihr Körper schimmerte wie Elfenbein. Sie drehte sich ins Profil, und er weidete sich an der Schönheit ihrer großen Brüste und an ihren herrlichen Beinen.
    Dorian richtete sich halb auf. Sein Mund war trocken. Sie schien auf ihn zuzuschweben, schwang sich auf seine Knie, und er spürte ihre warmen Arme, die sich um seinen Nacken schlangen. Ihr heißer Atem strich über seine Wangen, und der Druck ihrer federnden Brüste verstärkte sich. Ihre Lippen liebkosten die seinen, anfangs ganz sanft, dann immer fordernder. Dorians Hände strichen über ihren Körper, und sein Verlangen nach ihr wuchs immer mehr.
    Er riß sich die Kleider vom Leib, hob die Hexe hoch, trug sie zur nächsten Couch, legte sie sanft nieder, kniete vor ihr hin und bedeckte ihren Körper mit Küssen. Er hörte sie rascher atmen, kroch neben sie und umarmte sie. Sie drängte sich ihm stöhnend entgegen. Ihre Leiber verschmolzen, wurden eins.
    Dorian wußte nicht, wie lange er Hekate geliebt hatte. Die Zeit schien stillzustehen. Dann spürte er langsam, wie die Wirkung der Droge nachließ. Doch es gelang ihm nicht, sich aus dem Bannkreis Hekates zu lösen; ihre Anziehungskraft war stärker. Er lehnte sich dagegen auf, doch er war zu schwach.
    Engumschlungen lagen sie auf der Couch. Ihre Finger wühlten zärtlich in seinem Haar, und ihre Lippen strichen über seine Wangen und küßten ihn auf die Schultern.
    „Es ist lange her, seit ich so herrlich von einem Sterblichen geliebt wurde", flüsterte sie und knabberte an seinem rechten Ohr. „Jetzt verstehe ich auch, was Coco an dir findet."
    Coco! Dorians Erinnerung kehrte zurück.
    „Was ist mit ihr?" fragte er und versuchte, seine Stimme möglichst gleichgültig klingen zu lassen. „Sie ist unwichtig geworden", antwortete Hekate. „Sie und dein Freund Jeff. In wenigen Minuten werden ihnen die Samen eingepflanzt. Du wirst sie und alles andere in meinen Armen vergessen. Diese Wurzeln sind mein alles. Aus den Alraunen gewinne ich meine Kraft. Ich sauge mit ihnen die Seelen der Menschen in mich auf. Ich werde dich zu meinem Sklaven machen, wie zuvor schon so viele Menschen."
    Die Wirkung der Droge hatte fast völlig nachgelassen.
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