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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen
Autoren: Dämonenkiller
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murmelte Jeff. „Was das wohl zu bedeuten hat?“
    „Ich fürchte, wir werden es bald erfahren", sagte Dorian mißmutig.
    Cocos vergeblicher Versuch, die Wand zum Schmelzen zu bringen, hatte ihm wenig gefallen. Ihre magischen Kräfte hatten versagt, aber... Plötzlich hatte er eine Idee. Er zog sein Feuerzeug heraus, ging auf eine der Wände zu, knipste das Feuerzeug an, stellte es auf höchste Brennstufe und richtete die zehn Zentimeter lange Flamme auf die Eiswand. Wasser tropfte zu Boden, und innerhalb' einer Minute entstand ein faustgroßes Loch in der Eiswand. Er steckte den Eispickel in die Öffnung und drückte mit aller Kraft gegen den Stiel. Knirschend zerbröckelte die Eiswand.
    Dorian grinste. „Manchmal helfen die einfachsten Methoden."
    Sie traten in den Nebenraum. Überall standen seltsam geformte Stühle aus Eis herum und kleine Tische, auf denen winzige Figuren thronten.
    Sie durchquerten den Raum und gingen auf eine dreieckige Öffnung zu. Dahinter lag ein breiter Korridor, der in verschiedenen Farben schimmerte. Ein unheimliches Raunen erfüllte die Luft. Klagende Stimmen, seltsame Musik und heisere Schreie waren zu hören.
    Der Ganz mündete in einen kreisrunden Raum. In der Mitte standen seltsam geformte Gebetsmühlen. Einige waren fast mannsgroß, andere winzig klein. Es mußten Hunderte sein. Alle bewegten sich. Die Zylinder, auf denen magische Schriften und Zeichen geschrieben waren, drehten sich. Die Trommeln drehten sich auch immer rascher. Alle waren in anderen Farben gehalten.
    Das Schreien, Kreischen und Singen wurde lauter, immer durchdringender, immer unheimlicher. „Seht nicht hin!" sagte Coco rasch.
    Sie wandte den Kopf ab, und Dorian folgte ihrem Beispiel. Doch für Jeff war es zu spät. Er konnte seinen Blick nicht mehr abwenden. Das Gewehr entfiel seinen klammen Händen. Er hob den Kopf und bewegte sich ruckartig.
    Der Dämonenkiller sprang zu seinem Freund, packte ihn an den Schultern und versuchte ihn zurückzureißen. Dabei fiel sein Blick auf die rasend schnell rotierenden Gebetesmühlen, und vor seinen Augen flimmerte alles. Rasch wandte er den Blick ab und ließ Jeff los, der unbeirrt weiterging.
    Jeff schrie auf. Mit jedem Schritt wurde das Dröhnen in seinem Kopf gewaltiger. Die Bilder verwischten sich vor seinen Augen. Alles war in einen wogenden Schleier gehüllt. Ein Ziehen war in seinen Gliedern.
    Dorian wagte einen Versuch. Er setzte sich die Schneebrille auf und warf einen raschen Blick auf die Gebetsmühlen. Die dunkle Brille hob teilweise die Wirkung der magischen Kräfte, die von den Trommeln ausging, auf.
    Dorian traute seinen Augen nicht. Parker war etwa zehn Schritte in Richtung der Gebetszylinder gegangen, und mit jedem Schritt wurde seine Gestalt kleiner.
    „Jeff!" brüllte Dorian entsetzt.
    Er lief mit halb geschlossenen Augen auf Parker zu, der immer kleiner wurde. Jetzt war er nur noch knapp über einen Meter groß. Dorian erreichte Jeff, schlang die Arme um die Hüften des Freundes und versuchte ihn zurückzuzerren, doch es war zu spät. Jeff Parker schrumpfte von Sekunde zu Sekunde immer mehr ein. Es ging blitzschnell.
    Jeff schüttelte Dorian ab, der mit geweiteten Augen zusah, wie sich Jeff schließlich auflöste; er verschwand einfach.
    „Komm zu mir, Dorian!" rief Coco.
    Dorian gehorchte. Für einen Augenblick spürte er die Macht, die von den Gebetsmühlen ausging. Er wunderte sich, daß er und Coco nicht auch geschrumpft und verschwunden waren.
    „Jeff ist tot", keuchte Dorian. „Das soll mir diese verdammte Hexe büßen."
    „Ich glaube nicht, daß Jeff tot ist", sagte Coco. „Das ist eine etwas ausgefallene magische Falle." „Ich sah doch selbst, wie er sich auflöste - wie er immer kleiner wurde."
    „Das hat nichts zu besagen", meinte Coco. „Wir müssen aber schleunigst aus diesem Raum verschwinden."
    Dorian blickte sich um. In der runden Wand klaffte ein halbes Dutzend Öffnungen. Er ging auf die am nächsten liegende zu. Ein nach links gebogener Gang lag vor ihm. Zielstrebig ging ihn Dorian entlang. Ein süßlicher Duft hing in der Luft, der immer penetranter wurde. Und in den Geruch mischte sich allmählich der Gestank von verwesenden Körpern.
    Der Dämonenkiller verlangsamte seinen Schritt. Der Gestank wurde überwältigend. Dorian hustete und preßte sich ein Tuch vor Mund und Nase. Dann blieb er plötzlich stehen und ließ vor Überraschung das Tuch sinken.
    In seinem Leben hatte er schon einiges gesehen, aber das, was er hier
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