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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen
Autoren: Dämonenkiller
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kennengelernt, als er zusammen mit einigen anderen Abenteurern Elmar Larssons Auftrag angenommen hatte, nämlich: einen Werwolf zu jagen. Er hatte Erfolg gehabt - so wie immer in seinem Leben. Yameshi hatte den Werwolf getötet und die Belohnung von 250 000 Schwedischen Kronen kassiert. Er hatte Hunter an der Prämie beteiligen wollen, doch dieser hatte abgelehnt. Yameshi hatte 50 000 Kronen Feodora Munoz gegeben, die sie dankbar angenommen hatte. Er dachte an die bildschöne brasilianische Mulattin, mit der er einige Zeit zusammengeblieben war.
    Der Schneesturm war schwächer geworden. Yameshi stand auf, lehnte sich gegen die Steilwand, klopfte sich den Schnee von den Kleidern und blickte sich um. Die Sicht war besser geworden. Das Heulen des Windes klang wie das Wehgeschrei von unzähligen klagenden Kindern.
    Fünfzehn Minuten später war die Sicht so gut, daß Yameshi den Abstieg wagen konnte. Er ging an der Steilwand entlang, bis er den gewaltigen Gletscher erblickte. Der Wind blies in sein Gesicht und schleuderte ihm kleine Eisstücke entgegen. Er kam nur langsam vorwärts. Immer wieder blieb er stehen und blickte sich um.
    Von den vier Sherpas sah er keine Spur.
    Nur noch hundert Meter und dann hatte er den Gletscher erreicht. Er richtete sich auf, als er im schwachen Schneetreiben eine schemenhafte Gestalt erblickte.
    „Hallo!" brüllte Yameshi mit voller Kraft. „Hallo!"
    Doch die undeutlich zu erkennende Gestalt reagierte auf sein Schreien nicht.
    Rasch ging er weiter. Einmal glitt er aus, fiel zu Boden und rutschte einige Meter den Abhang hinunter. Fluchend richtete er sich wieder auf.
    Die schemenhafte Gestalt war verschwunden.
    Yameshi kniff die Augen zusammen. Er war sicher, daß die Gestalt keiner der Sherpas gewesen war. Dazu war sie zu groß und breitschultrig gewesen.
    Er wandte sich nach links. Sicherheitshalber lud er seine Command Lady, die schwere Elefantenbüchse, durch. Er war überzeugt, daß er einen Yeti gesehen hatte.
    Vorsichtig schlich er weiter. Nach wenigen Metern wurde der Schneesturm wieder stärker, doch unbeirrt stapfte er durch den kniehohen Schnee. Ein lauter Schrei ließ ihn zusammenzucken. So schrie nur ein Mensch in höchster Lebensgefahr. Er beschleunigte sein Tempo. Keuchend hastete er vorwärts, die Waffe schußbereit in die Hüfte gestützt. Doch der Schnee fiel zu dicht; er konnte kaum etwas sehen.
    Plötzlich klaffte links in der Wand eine breite Spalte. Er zögerte einige Sekunden, dann betrat er die Öffnung. Nach wenigen Schritten wurde es dunkel. Er hatte eine Höhle betreten. Einmal wandte er den Kopf herum. Vor der Höhle fiel noch immer der Schnee in dichten Flocken; und auch in der Höhle war Schnee.
    Yameshi bückte sich. Deutlich waren Fußabdrücke zu erkennen. Sie waren riesig, mindestens einen halben Meter lang und dreißig Zentimeter breit.
    Die Abenteuerlust trieb Yameshi tiefer in die Höhle hinein. Nach wenigen Schritten führte sie steil in die Tiefe. Es wurde immer dunkler. Yameshi holte seine Taschenlampe hervor und knipste sie an. Die Höhle war vielleicht drei Meter hoch. Die Wände waren mit Eis bedeckt. Er suchte den Boden ab, fand aber keine Fußspuren.
    Trotzdem ging er weiter. Nach zwanzig Schritten wurde es hell. Er steckte die Taschenlampe ein, trat aus der Höhle, blieb stehen und blickte sich um.
    Er hatte den Eindruck, daß er sich in einem kleinen Tal befand. Allzuviel konnte er nicht erkennen. Auch hier wütete der Schneesturm.
    In den vergangenen Tagen hatten sie eingehend das ganze Gebiet abgesucht, dabei war ihnen aber die Höhle nicht aufgefallen. War es möglich, daß er zufällig den Schlupfwinkel der geheimnisvollen Schneemenschen entdeckt hatte? Die Sherpas munkelten viel von versteckten Höhlen und Schluchten, in denen die Yetis hausen sollten, doch nie hatte ein Mensch diese Schlupfwinkel gefunden.
    Sein Herz schlug rascher. Er überlegte, ob er weitergehen oder die Suche bei besserem Wetter fortsetzen sollte.
    Allein kann ich kaum etwas unternehmen, dachte er. Es wird wohl besser sein, wenn ich zum Basislager zurückkehre.
    Er wandte den Kopf herum, als er hinter sich ein Geräusch hörte, und riß das Gewehr hoch.
    Eine riesige, graue Gestalt trat aus der Höhle. In den gewaltigen Armen trug sie einen bewußtlosen Sherpa. Der Yeti blieb einen Augenblick stehen, dann ließ er den Bewußtlosen fallen und sprang auf Yameshi zu.
    Yameshi warf sich zur Seite und drückte ab. Sein Schuß traf den Yeti in die rechte Schulter. Der
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