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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff der Kontrolleure mit einer Relativfahrt von nicht mehr als fünfzehn Prozent Lichtgeschwindigkeit zu passieren. Der Diktator hatte vor, sich genau an diesen Wert zu halten und nicht um einen einzigen Meter pro Sekunde darunterzufallen. Terengi San war nur sieben Minuten vor der MARCO POLO gestartet. Inzwischen hatte er seinen Vorsprung auf sechzig Minuten vergrößert. Die Stimmung des Diktators war dementsprechend. Im Kommandostand hielten die Offiziere die Köpfe geduckt und rührten sich nur, wenn sie angesprochen wurden.
    Kurze Zeit später hatte das mächtige Flaggschiff die Geschwindigkeit bis auf den vorgeschriebenen Wert verringert.
    Das Schiff der Kontrolleure stand abseits, zwischen der MARCO POLO und Verko-Voy. Rhodan selbst löste die Signalgruppe aus, die sein Fahrzeug gegenüber den Kontrolleuren identifizierte. Der Spruch lautete: PERRY RHODAN, GROSSADMINISTRATOR DES SOLAREN IMPERIUMS, BEHERRSCHER ALLER TERRA-GEBORENER UND IHRER NACHKOMMEN, AN BORD SEINES FLAGGSCHIFFES MARCO POLO.
    Die Kontrolleure nahmen die hochtrabende Erklärung zur Kenntnis und wünschten Perry Rhodan und der MARCO POLO weiterhin Erfolg.
    „Ihr sollt an diesen Worten ersticken!" fluchte der Diktator, dem in seiner gegenwärtigen Laune selbst ein harmloser Glückwunsch wie bitterer Hohn vorkam.
    Atlan, der für die Sicherheit des Schiffes verantwortlich war, setzte sich mit ihm in Verbindung.
    „Es ist alles ruhig", meldete er über Interkom. „Wenn der Feind sich hier versteckt hielte, hätte er schon längst angegriffen."
    Der Diktator nahm die Meldung mit gereiztem Knurren zur Kenntnis. Inzwischen hatte die MARCO POLO erneut zu beschleunigen begonnen und näherte sich mit rasch wachsender Geschwindigkeit dem Punkt, an dem sie wieder im Linearraum verschwinden würde. Die Arbeit war getan. Den Rest mußte er den Triebwerken überlassen. Der Diktator löste die Gurte, die ihn an den Sitz des Piloten fesselten, und schickte sich an aufzustehen.
    Da summte der Interkom ein zweites Mal. Er hieb auf die Empfangstaste. Das Gesicht des Arkoniden erschien. Eine unbeschreibliche Mischung aus Furcht und Unglauben hatte es zu einer häßlichen Fratze verzerrt. Der Diktator schaltete sofort.
    „Der Schwächling...?!" schrie er wütend.
    Der Arkonide nickte wortlos. Das Sprechen schien ihm Schwierigkeiten zu machen. Stockend krächzte er: „Ich weiß nicht... wo er herkam ... muß mitten in der Sonne gesteckt haben ..."
    Inzwischen hatte der Gefahrenrechner die Bedenklichkeit der Lage erkannt und die Leitung des Schiffes übernommen. In den Kraftwerken heulten die Generatoren auf und schickten ihre Leistung auf die Feldschirme, die sich flackernd und leuchtend um den Riesenleib des Schiffes legten. Der Rechner hatte ermittelt, daß es der MARCO POLO nicht mehr gelingen werde, in den Linearraum zu entkommen, bevor der Feind bis auf Schußweite heran war. Die Geschützstationen wurden feuerbereit gemacht. Alarmsirenen heulten auf allen Decks.
    Die MARCO POLO rüstete sich für den Kampf.
    Im Kommandostand befahl Rhodan, der Diktator. Er wußte, daß der Augenblick der Entscheidung unmittelbar bevorstand. In dieser Lage zeigte er die Größe, die ihn zum absoluten Beherrscher der Menschheit gemacht hatte. Er unterdrückte die Wut, die in den vergangenen fünfeinhalb Tagen sein Verhalten bestimmt hatte, und gab seine Befehle mit der raschen, zielbewußten Entschlußkraft, die den großen Strategen kennzeichnet.
     
    8.
     
    Mit allem, was an Beschleunigung in den mächtigen Triebwerken steckte, stürzte sich das Flaggschiff des Großadministrators aus dem glühenden Innern der Sonne Verko-Voy hinaus in den freien Weltraum. Zurück blieb die kleine Sonne, die drei Tage lang so wertvolle Dienste geleistet hatte.
    Auf den Orterschirmen erschienen die zwölf Reflexe der Wacheinheiten und, aus geringerer Entfernung, der kräftige Leuchtfleck des Schiffes der Kontrolleure. Vorab, eine halbe Astronomische Einheit oder vier Lichtminuten entfernt, erschien der Reflexpunkt der anderen MARCO POLO. Sie hatte zu beschleunigen begonnen, aber der Bordrechner ermittelte, daß sie nicht würde entkommen können. Sie war gezwungen, sich zum Kampf zu stellen.
    Kühl berechnend überflog Perry Rhodan im Geist das Spektrum der Möglichkeiten, das ihm zur Verfügung stand. Er ging von der Erkenntnis aus, daß das Schiff des Gegners überbewaffnet und unterbeschützt war, wie es in der Fachsprache hieß.
    Kriegsfahrzeuge vom Typ der MARCO POLO besaßen
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