Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haltlos verflüchtigten sich die gewaltigen Energien, die in den Schirmen gespeichert waren, in den Raum hinaus.
    Die Geschütze der MARCO POLO Ifeuerten weiter, jetzt jedoch mit verminderter Leistung, da ein Teil der Reserven für das Eintreffen der Wachschiffe parat gehalten werden mußte.
    Auch der Gegner war noch lange nicht geschlagen. Er feuerte zurück. Und jetzt, nachdem er selbst schon halb geschlagen war, erzielte er endlich seinen ersten Treffer. Durch Punktfeuer gelang es ihm, an einer Stelle die mächtigen Schirmfelder des Angreifers zu durchbrechen und mit dem glühend heißen Plasmastrahl einer Transformgranate bis zur Wandung der MARCO POLO Idurchzudringen. Das gewaltige Schiff schüttelte sich unter der Wucht des Treffers. Die Wandung wurde durchbrochen, und ein rußgeschwärztes, zackiges Loch gähnte in der südlichen Halbkugel des Flaggschiffes. Millisekunden später jedoch hatten sich die Feldschirme wieder geschlossen. Die MARCO POLO Iwar angeschlagen, aber weiterhin manövrierfähig.
    Perry Rhodan warf einen besorgten Blick auf die Orteranzeige.
    Eine der zwölf Wacheinheiten, wahrscheinlich ein Schwerer Kreuzer, war fast bis auf Schußweite herangekommen. Die übrigen Fahrzeuge lagen noch weit zurück und würden frühestens in fünfzehn bis zwanzig Minuten in den Kampf eingreifen können.
    Für die Abwehr des Kreuzers war die Geschützreserve ausreichend. Später jedoch konnte die Lage kritisch werden, wenn es nicht gelang, die MARCO POLO II endgültig zu vernichten.
    Die Hoffnung darauf war weiterhin vorhanden. Der Kreis auf dem Orterschirm hatte seine ursprüngliche Form längst verloren.
    Er krümmte und verzog sich, Energiefahnen strömten nach allen Seiten davon. Die Farbe des Punktes veränderte sich bei jeder Salve. Die MARCO POLO II lag im Sterben. Nichts vermochte ihren Untergang mehr aufzuhalten. Noch ein paar Minuten, und sie würde sich in eine Miniatursonne verwandeln.
    Perry Rhodan warf dem Mutanten, der neben seiner Konsole saß, einen aufmunternden Blick zu. Ras Tschubai verstand den Befehl, ohne daß er in Worte gekleidet zu werden brauchte. Mit einer Handbewegung schloß er den Helm seiner Montur.
    Sekunden später war der Platz leer, auf dem er eben noch gesessen hatte.
     
    *
     
    Der Boden des Ganges war schief. Der Antigrav funktionierte nicht mehr richtig. Die Leuchtkörper der Normalbeleuchtung waren tot. Das grelle Weißblau der Notbeleuchtung erhellte die Gänge und Schächte. Geschrei war von überall zu hören. Die Luft wurde dünner, weil sie irgendwo durch ein Leck ausströmte.
    Ras Tschubai war in unmittelbarer Nähe des Kommandostandes gelandet. Er trug die Schutzmontur eines Offiziers der Solaren Flotte. Wer sich nicht die Mühe machte, durch die Helmscheibe zu blicken, konnte nicht erkennen, daß er nicht hierher gehörte.
    An Bord des Flaggschiffs des Diktators waren Zucht und Ordnung zusammengebrochen. Ras Tschubai wich einer Gruppe von Offizieren aus, die sich auf dem Weg zu den Hangars befand. Sie trugen ebenso wie er Schutzmonturen. Ihrem aufgeregten Geschrei entnahm der Mutant, daß sie sich absetzen wollten, bevor das Schiff explodierte.
    Sie kamen nicht weit. Zwei hochgewachsene Gestalten traten ihnen am Ende des Ganges entgegen. Grellweiße Flammenbündel fauchten aus den Läufen zweier schwerer Strahler. Fünf Offiziere brachen sterbend zusammen; der Rest wandte sich um und stob in wilder Flucht dorthin zurück, wo sie hergekommen waren. Höhnisches Gelächter erklang in Ras Tschubais Helmempfänger.
    „Das wird euch lehren, feige zu sein!" rief schneidend eine Stimme, bei deren Klang der Mutant unwillkürlich zusammenzuckte.
    Das war Perry Rhodans Stimme! Warum befand sich der Diktator nicht mehr im Kommandostand? Dieser Gang führte zu mehreren Hangarschleusen. Hatte der Diktator vor, sich abzusetzen, bevor sein Schiff zerstört wurde? Hatte er die Offiziere niedergeschossen, um sie daran zu hindern, ihn bei seinem Vorhaben zu stören? Der Afrikaner sah die beiden mit Schutzmontur bekleideten Gestalten in einem Schacht am Ende des Ganges verschwinden.
    Er teleportierte bis zum Schachteintritt und sah die beiden nach unten sinken. Ihre Helmsender hatten sie auf geringste Reichweite gestellt, so daß sie von Unbefugten nicht gehört werden konnten. Ras Tschubai jedoch war nahe genug, um einige Worte zu verstehen: „Hangar dreizehn ... kleine Raumlinse... nur wir zwei... entkommen und auf Rettungseinheiten warten ..."
    Mehr brauchte er nicht zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher