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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst
Autoren: Jason Dark
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    ***
    Bill Conolly hatte auf der Fahrt zu seinem Ziel überlegt, wie er es anstellen sollte. Entweder vorsichtig oder einfach nur locker und cool, richtig unbedacht.
    Bill entschied sich für die zweite Möglichkeit. Locker anfahren und so tun, als wäre er zufällig hineingeraten. Er tastete nach und spürte den Druck der goldenen Pistole.
    Sie war eine besondere Waffe und besaß als Ladung einen Schleim, den man als absolut tödlich ansehen konnte, wenn Bill Conolly ihn verschoß. Sobald ein Opfer getroffen wurde, bildete er um dieses Opfer herum eine große, ovale Blase, mit einer sehr dünnen, durchsichtigen Haut, die trotzdem von keiner normalen Waffe der Welt zerstört werden konnte. Um diese Haut zu durchtrennen, bedurfte es schon magischer Waffen, wie zum Beispiel eines Kreuzes, das John Sinclair trug.
    Der Schleim war grausam. Er ließ von seinem Opfer nie etwas übrig, bis auf einige Knochen, die sich aber zuletzt auch noch auflösten, denn die Blase produzierte permanent den tötenden Schleim, der auch in gasförmiger Form existierte und als Todesnebel bekannt war. Auch dieser mörderische Nebel konnte nur das Kreuz des John Sinclair stoppen.
    Bill war sich der Gefahr bewußt, die der Schleim barg. Und er setzte die goldene Pistole deshalb nur gezielt ein. Immer dann, wenn es galt, sein oder das Leben Unschuldiger zu retten.
    Er hoffte, daß er sie nicht brauchte, doch als letzte Möglichkeit hatte er sie nehmen müssen.
    Bill ließ den Porsche relativ langsam rollen. Das bleiche Licht der beiden Scheinwerfer glitt wie ein Gespenst über die Büsche am Straßenrand, tauchte ein in die schmalen Gräben, glitt wie ein Hauch über den Asphalt und verfing sich einmal in den Augen einer streunenden Katze, die plötzlich mit gewaltigen Sprüngen im nahen Straßengraben verschwand, bevor ihr der Wagen zu nahe kommen konnte.
    Von der Straße aus gesehen lag das Gehöft auf der rechten Seite.
    Noch hatte Bill nichts gesehen, keinen Lichtschimmer, der wie ein Stern in der Finsternis funkelte.
    Er war auch sicher, daß irgendwann eine Abzweigung erschien, die zum Gehöft hinführte. Als er eine langgezogene Kurve hinter sich gelassen hatte und auch das hohe Buschwerk an der rechten Seite verschwunden war, da sah er das ferne Blinken.
    Bestimmt nicht so weit weg, wie es in der Dunkelheit wirkte. Bill gab von nun an besonders acht, er wollte auf keinen Fall vorbeifahren, reduzierte das Tempo und sah die schmale Einfahrt, vor der Reifenspuren Schmier auf der Fahrbahn hinterlassen hatten.
    Von seinem Freund John war Bill gewarnt worden. Dieser Einsatz konnte lebensgefährlich werden. Ein Kinderspiel war es nicht. Wenn die Ghoul-Monster einmal die Chance hatten zuzubeißen, dann nahmen sie sie auch wahr. Bill kannte sich darin aus, nicht zum erstenmal kämpfte er gegen Wesen, die sich von Toten ernährten.
    Gesehen hatte er bisher keine dieser Kreaturen. Die Dunkelheit gab ihnen genügend Schutz, womöglich auch die Mauern des verlassenen Gehöfts.
    Der Porsche tanzte über eine Unebenheit, und Bill löschte augenblicklich das Licht. Die Dunkelheit verschluckte den Wagen, bis ihm plötzlich einfiel, daß es doch nicht gut war, wenn er sich schleichend dem Ziel näherte. Das würde seinem forschen Auftritt widersprechen.
    Eine sehr breite Zufahrt, die niemand mehr pflegte, endete praktisch in einem offenen Karree, wo sich die Häuser und Stallungen gruppierten. Sie waren alle sehr niedrig, und die Scheinwerferkegel strichen über graues Gemäuer, wobei sie auch über schmale Stallluken hinwegglitten, aus dem Kerzenschein floß.
    Bill fuhr ziemlich langsam. Er schaute in die verschiedenen Richtungen und suchte nach irgendwelchen Bewegungen. Vier Gegner hatte er zumindest. Hinzu kamen die Kreaturen, aber er rechnete auch mit John als Helfer und eventuell mit Suko. Wenn eben möglich, wollte er für den Geisterjäger den Weg bereiten.
    Nicht weit von einem aus der Nähe doch verfallen aussehenden Bau ließ der Reporter den Porsche ausrollen, löste den Gurt und blieb zunächst einmal sitzen.
    Nichts tat sich. Dabei war er sicher, daß er gehört worden war. Der Motor war einfach nicht zu überhören.
    Er stieg aus. Als der Wagenschlag zufiel, tastete Bill noch einmal nach seiner goldenen Pistole. Wohl fühlte er sich nicht. Die Dunkelheit verbarg seiner Meinung nach Gefahren. Es konnte durchaus sein, daß man ihn unter Kontrolle hielt. Beobachtete aus irgendwelchen Verstecken, von Menschen- und auch
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