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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele
Autoren: Unbekannt
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Fellmer durch Zeichen zu verstehen, daß sie etwas gefunden hatten. Ich neigte mich zu Fellmer, und er flüsterte mir ins Ohr: „Einer der nächsten Kämpfer ist ein Mutant, Sir. Er verbirgt seine wirklichen Gedanken hinter einem starken parapsychischen Block und hat davor ein pseudopalpyronisches Gedankennetz aufgebaut, um eventuelle Telepathen zu täuschen."
    „Versuchen Sie, ihn zu identifizieren, Fellmer", bat ich. Der Telepath nickte.
    Unterdessen war der Sieger des ersten Kampfes an Land gegangen. Er wurde stürmisch begrüßt, trat unter die Königstribüne und erhielt von Pathibur einen goldenen Ring und ein zusammengerolltes Schriftstück aus Pergament.
    „Die Sieger dieser Zweikämpfe werden mit einem Lehen belohnt", erklärte mir jemand aus des Königs Gefolge.
    Ich bedankte mich geistesabwesend für die Auskunft. Gespannt sah ich den beiden nächsten Kämpfern entgegen, die soeben ans Ufer ritten. In dem Körper des einen Palpyroners wohnte der Geist eines unserer Alt-Mutanten.
    Abermals gab Fellmer mir ein Zeichen, und ich beugte mich zu ihm hinüber.
    „In dem Ritter mit der roten Blüte auf der Rüstung befindet sich ein Mutant flüsterte er. „Aber ich konnte nicht erkennen, wer es ist."
    „Gucky soll ihm helfen, wenn er ernsthaft gefährdet werden sollte", sagte ich.
    Die beiden Ritter bestiegen ihre Orkas und lenkten sie ins offene Meer. Ein heftiger Kampf entbrannte. Ich fragte mich, was im Bewußtsein des, beteiligten Mutanten vorgehen mochte, wenn er an einem derart barbarischen und blutigen Ritterspiel teilnahm.
    Er begab sich freiwillig in eine Situation, in der er einen anderen Menschen entweder schwer verwunden oder töten mußte, um nicht selbst verwundet oder getötet zu werden. Das widersprach den Prinzipien, denen sie sich früher unterworfen hatten.
    Allerdings mußte ich zugestehen, daß die Umstände, unter denen sie leben mußten, sich grundlegend geändert hatten.
    Soeben hatte der Ritter mit der roten Blüte seine Axt geworfen.
    Sie verfehlte ihr Ziel, weil der Gegner seinen Orka blitzschnell herumriß. Dann flog die andere Axt - und es sah so aus, als würde sie dem Ritter mit der Blüte das Haupt zerschmettern.
    Aber dicht vor dem Ziel wich die Waffe zur Seite aus und verfehlte unseren Mann. Ich blickte dankbar zu Gucky und sah, daß der Ilt seinen Nagezahn voll entblößt hatte. Glücklicherweise achtete niemand auf ihn.
    Wieder schleuderte unser Mann seine Axt - und diesmal verwundete er seinen Gegner schwer genug, daß er aufgeben mußte. Während beide Kämpfer an Land geholt wurden, verließ ich mit Gucky und Fellmer Lloyd die Tribüne. König Pathibur bemerkte es nicht, aber einige Ritter aus seinem Gefolge sahen uns verwundert an.
    Fellmer und ich warteten hinter der Tribüne, bis unser Mann seine Belohnung empfangen hatte und langsam zu seinem Zelt ritt. Wir folgten ihm unauffällig. Es standen genug Zelte herum, die uns Deckung gaben.
    Als der Ritter mit der roten Blüte in seinem Zelt verschwunden war, warteten wir noch ein paar Minuten, dann schoben wir den reichverzierten Vorhang zur Seite und traten ein.
    Wie erwartet, hatte unser Mann seine Rüstung abgelegt. Er fuhr herum, als er uns hörte - und im nächsten Moment griff er nach dem Schwert, das auf dem Boden lag.
    Fellmer trat auf das Schwert, und ich sagte: „Wir wollen nur mit Ihnen sprechen. Beispielsweise darüber, warum die Axt Ihres Gegners vorhin ihr Ziel verfehlte."
    Der Ritter blickte mich scharf an. Die Hautverfärbung und die Ohren hatten an meinen Gesichtszügen nichts geändert, deshalb mußte er mich erkennen.
    „Rhodan!" stieß er haßerfüllt hervor, riß einen verborgenen Dolch aus der Unterkleidung und sprang mich an.
    Aber Fellmer stieß ihm die steif ausgestreckten Finger in den Solar-Plexus, und der Mann brach bewußtlos zusammen.
    „Sein Unterbewußtsein versucht noch immer, den Gedankenschirm aufrecht zu erhalten", berichtete Fellmer. „Aber er ist stark geschwächt. In diesem Palpyroner wohnt der Geist von Ralf Marten, Sir."
    Ralf Marten, unser alter Teleoptiker, der durch die Augen anderer Lebewesen sehen und durch ihre Ohren hören konnte!
    „Was haben Sie mit ihm gemacht?" fragte jemand hinter unserem Rücken.
    Wir fuhren herum und blickten in das kalt lächelnde Gesicht eines Palpyroners, der eine Schußwaffe in der Hand hielt, eine sehr primitive, vermutlich selbstgeschmiedete großkalibrige Pistole mit Feuersteinschloß zwar, aber wenn sie mit Pulver und gehacktem Blei
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