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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele
Autoren: Unbekannt
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Ordnung" beantwortet hatte, anstatt mich mit wohlgesetzten Worten respektvoll zu bedanken. Doch nachträglich ließ sich daran nichts mehr ändern.
    Atlan, der mir gefolgt war, schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er lachte leise und meinte: „Du wirst nie ein vornehmer Mensch werden, Perry. König Pathibur steht im Hof, wie vom Donner gerührt. Wahrscheinlich überlegt er, auf welche Art und Weise er dich vom Leben zum Tode befördern soll."
    Gucky blickte über den Rand seines Transportkäfigs und sagte: „Irrtum, Alterchen. Pathibur ist starr vor Bewunderung. Soeben überlegte er, ob er Perry adoptieren und zu seinem späteren Nachfolger ernennen soll."
    Das verschlug meinem arkonidischen Freund die Sprache.
    Er schwieg auch noch während des Rittes zur Wathisi-Bucht und taute erst allmählich wieder auf.
    Tausende und aber Tausende von Rittern bildeten auf ihren geschmückten Ghurkas und in voller Rüstung Spalier, um den König gebührend zu begrüßen. Sie schlugen mit den Schwertern an ihre Schilde, daß es dröhnte und klirrte.
    Meine Gefährten und ich blickten uns aufmerksam um, obwohl wir die beiden Mutanten selbstverständlich nicht an ihrem Aussehen erkennen konnten. Wir hofften aber, daß sie sich durch solche Kleinigkeiten wie typisch terranische Gesten oder durch eine vertrauliche Bemerkung in reinem Interkosmo oder Angloterran verrieten.
    Ab und zu blickte ich zu Gucky, der in seinem Käfig saß und an einer palpyronischen Gelbrübe knabberte. Doch jedesmal schüttelte der Ilt den Kopf. Auch Fellmer Lloyd hatte die Gehirne der anwesenden Ritter bisher vergeblich abgetastet.
    Wir ritten direkt zum Ufer der Bucht. Als ich zum erstenmal die saurierhaften Ungetüme sah, die in einem Meeres-Korral umherschwammen, bezweifelte ich, daß es einem Menschen gelingen konnte, auf so einem Tier zu reiten und auch noch gegen einen Gegner zu kämpfen, der ebenfalls ein solches Tier ritt.
    Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Zehn Palpyroner, ungepanzerte und unbewaffnete Männer, ließen sich auf einem Floß in den Korral treiben. Nacheinander sprang jeder von ihnen auf den Rücken eines Saurier-Fisches und befestigte sehr geschickt ein kunstvolles Geschirr, auf das dann - dicht hinter dem Kopf des jeweiligen Tieres - ein Sattel gebunden wurde.
    Die Saurier-Sättel waren geflochtene Körbe, ungefähr fünfzig Zentimeter hoch und breit genug, um einen gepanzerten Ritter aufnehmen zu können. An der Vorderseite waren zwei Löcher, durch die der Reiter die Füße steckte.
    Die Saurier-Fische wurden von den Eingeborenen Orkas genannt. Sie waren durchschnittlich etwa zwölf Meter lang, hatten runde Keulenköpfe und spitze, steile Rückenfinnen, die pfahlartig bis zu drei Metern aus dem Wasser ragten. Ihre Haut war durch - blaue Hornplatten gepanzert, und ihre Schwänze ähnelten plattgedrückten Krokodilschwänzen. Wenn ein Orka sein Maul aufriß, sahen wir zwei Reihen großer scharfer Zähne, die diese Fischsaurier als gefährliche Meeresräuber auswiesen.
    Dennoch gehorchten sie ihren Betreuern aufs Wort.
    König Pathibur lud uns ein, zu ihm auf die Ehrentribüne zu kommen, die auf einem hohen Holzgerüst errichtet war. Ich nahm an, um ihn nicht zu kränken, obwohl das den erhofften Kontakt mit den beiden Alt-Mutanten erschweren mußte.
    Lurenbläser und Trommler verkündeten auf einen Wink des Königs hin den Beginn der Meeresspiele. Die ersten beiden Kämpfer ritten auf ihren Ghurkas bis zum Ufer und ließen sich auf je einen Orka helfen. Danach wurde ein Tor im Korral geöffnet, und die Kämpfer lenkten ihre ungewöhnlichen Reittiere ins freie Wasser.
    Ich sah, daß die Ritter Äxte benutzten, die an Leinen befestigt waren. Ein Ende der Leine wurde um den rechten Unterarm des Kämpfers geschlungen. Dann jagten die Orkas aufeinander los und drehten kurz vor der Kollision ab. In diesem Augenblick schleuderten die Ritter ihre Äxte. Metall grub sich knirschend in Metall, aber es war nicht zu erkennen, ob einer der beiden Kämpfer ernsthaft verletzt war.
    Die Orkas umkreisten einander, während aus ihren Mäulern lange schmale Zungen schnellten und die Leinen mit den Äxten blitzartig wieder einholten. Abermals schleuderten die Ritter ihre Äxte. Diesmal ging ein Wurf daneben; dafür saß der andere um so besser. Der Getroffene brach zusammen und wurde von Helfern auf einem dritten Orka an Land geholt.
    „Widerlich!" sagte Ras Tschubai.
    Ich wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment gaben mir Gucky und
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