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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna
Autoren: Unbekannt
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Linearraum gehen."
    „Also insgesamt sechseinhalb Minuten, bis wir in Sicherheit sind", murmelte Ras.
    Kosum schüttelte den Kopf.
    „Es wäre lächerlich, die ersten fünf Minuten mitzurechnen. Wir benötigen genau neunzig Sekunden, um von hier aus in den Linearraum zu gelangen. Ich glaube nicht, daß uns jemand daran hindern kann."
    Sie erreichten die Space-Jet und staunten nicht schlecht, als ihnen von der Einstiegsluke aus Gucky vorwurfsvoll entgegenrief: „Meine Herren, Sie benehmen sich unhöflich! Ich hocke hier schon mindestens zweieinhalb Minuten und warte auf euch ..."
    Kosum gab überhaupt keinen Kommentar, sondern ging gleich zur Startkontrolle und drückte den Aktivierungsknopf in den Sockel. Er schaltete gleichzeitig den Sekundenzeiger seiner Uhr ein. Dann kam er zu den anderen zurück.
    „Wir haben knapp fünf Minuten bis zum Start."
    Als sich hinter ihnen die Luke schloß und Luft in die Schleuse strömte, nahmen sie die Helme ab. Gemeinsam gingen sie vor in den Kontrollraum und ließen sich in die Kontursessel sinken. Ras hielt es nicht mehr länger aus.
    „Nun sag schon, Gucky, wo du die beiden Männer hingebracht hast? Wir haben die Entführung auf dem Bildschirm gesehen..."
    „Südamerika, Amazonas. Dort leben verschiedene Gruppen von Menschen, die sich ebenfalls von der Zivilisation zurückgezogen haben, ähnlich wie in der Antarktis, in Afrika oder in Feuerland. Dort sind Doc und der Pfarrer sicher. Niemand vermutet sie dort. Ich soll euch bestens grüßen und danken, und sie schlagen euch die Schienbeine wund, versprachen sie mir, wenn ihr mir einen Vorwurf macht."
    „Daran denkt auch niemand", versicherte Kuruzin und versuchte krampfhaft, nicht an seine ausgestoßenen Flüche zu denken. „Ganz im Gegenteil, wir sind dir zu Dank verpflichtet. Du hast die gesamte Solare Abwehr auf eine falsche Spur gesetzt.
    Sie suchen uns nun wieder auf der Erde."
    „Bin eben ein genialer Taktiker", behauptete Gucky und grinste dabei. „Wichtig ist, unsere beiden Freunde gewöhnen sich nach ihrem Aufenthalt in der Antarktis an das Urwaldklima des Amazonas."
    Kosum sah auf die Uhr und legte sich zurück.
    „Noch eine Minute..."
    „Willst du die SERT-Haube nicht anlegen?" erkundigte sich Ras.
    „Erst später, wenn wir beschleunigt haben. Ich aktiviere die Linearetappe unter der Haube, bis dahin läuft alles automatisch, auch eventuell erforderliche Ausweichmanöver. Dieser Rhodan II bekommt einen Tobsuchtsanfall, wenn er von unserer Flucht erfährt.
    Schade, daß wir das nicht mehr erleben."
    Ein Ruck ging durch das Schiff, als sich die Plattform zu heben begann. Auf dem Bildschirm sahen sie die Felswände nach unten gleiten, während sie sich der Decke näherten. Das Tor glitt in die Verschalung, und dann war über ihnen der Sternenhimmel.
    Zwei Sekunden später schoß die Space-Jet mit irrsinniger Beschleunigung in diesen Himmel hinein, den Sternen entgegen.
    Der Mond fiel zurück und wurde in wenigen Sekunden zu einem halb angestrahlten Globus, dann zu einer kleinen Sichel - und dann war er verschwunden.
    Kosum wurde plötzlich sehr aktiv. Er Stülpte die SERT-Haube über den Kopf, und von diesem Moment an konnte er die Space-Jet durch bloße Gedankenbefehle steuern, ohne auch nur die Hand bewegen zu müssen. Jeder Befehlsimpuls wurde an die Kontrollen weitergeleitet und aktivierte dort ohne Zeitverlust die entsprechenden Instrumente und Anlagen.
    „Sie haben unsere Flucht bemerkt", sagte Ras, der sich dem Funkgerät widmete. „Hinter der Marsbahn wird der Sperrgürtel bereits aufgebaut. Sie sind verdammt schnell, unsere Freunde."
    „Sie sind zu langsam", widersprach Kosum und lehnte sich wieder zurück, um bequemer zu liegen. Die SERT-Haube ruhte auf der dafür vorgesehenen Polsterung. „Ihr sollt mal sehen, wie die in die Röhre gucken werden ..."
    Jeder von ihnen kannte die eigene Abwehr der Solaren Flotte und wußte, wie wirksam sie war. Nun flogen sie selbst genau in dieses Sicherheitsnetz hinein.
    „Lineargeschwindigkeit erreicht", gab Kosum bekannt. „Aber wenn wir noch etwas warten, wird weniger Energie benötigt.
    Die Orter zeigen Schwere Kreuzer zwei Lichtminuten vor uns an. Wir werden die Richtung ein wenig ändern ..."
    Auf dem Bildschirm begannen die Sterne nach links zu wandern. Noch am Rand war plötzlich ein Aufblitzen zu erkennen, ein grelles Bündel purer Energie raste mit Lichtgeschwindigkeit auf den ursprünglichen Standort der Space-Jet zu und verlor sich im
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