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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna
Autoren: Unbekannt
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beneidet hätte, dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm. Eine andere Möglichkeit hatte er jetzt nicht mehr.
    Seiner Berechnung nach benötigte Gucky für die Teleportation zur Erde mit den notwendigen Unterbrechungen höchstens zwei Minuten. Er mußte also jeden Augenblick auf dem Bildschirm auftauchen.
    Er verkleinerte ein wenig, um auch Kaltenbrunners Haus sehen zu können. Der Pfarrer wurde von zwei Soldaten gerade auf die Straße geführt und nicht gerade sanft behandelt. Fast im gleichen Augenblick konnte Ras auch Doc Casanti sehen, den man auf die Straße stieß, wo er von den Beamten der Abwehr in Empfang genommen wurde.
    Es lag in der Natur der Sache, daß Ras alles um sich herum vergaß und die Geschehnisse auf dem Bildschirm verfolgte.
    Er bemerkte nicht einmal, daß Kosum eintrat und hinter ihm stand. Erst als der Emotionaut sich erkundigte, wo Gucky denn sei, schrak er zusammen.
    „Gucky?" Er deutete auf den Bildschirm. „Er muß jeden Augenblick dort auftauchen. Ich habe ihn nicht daran hindern können." In wenigen Worten erklärte er, was vorgefallen sei und schloß: „Wie weit seid ihr?"
    „Startbereit! Aber nun werden wir wohl auf unseren Lebensretter warten müssen."
    „Er ist verrückt geworden", sagte Ras, aber es klang nicht mehr so überzeugt wie noch vor wenigen Minuten. „Er müßte jetzt jeden Augenblick auftauchen ..."
    Die beiden Gefangenen gingen nebeneinander auf einen der Flugpanzer zu, von Soldaten gestoßen und Kampfrobotern bewacht. Die Straßen waren menschenleer, aber mit Sicherheit verfolgten Hunderte von Augenpaaren die Geschehnisse hinter den Fensterscheiben.
    Plötzlich geschah es.
    Genau mitten zwischen den beiden Gefangenen materialisierte die kleine Gestalt von Gucky, die allerdings in dem Kampfanzug nicht sofort zu erkennen war. Die Leute der Abwehr mußten im ersten Augenblick annehmen, daß es sich um „ihren" negativen Mausbiber handelte. Nur das konnte die Erklärung dafür sein, daß sie nicht handelten, sondern abwarteten.
    Ras holte tief Luft, als er sah, wie Gucky seine beiden Arme ausstreckte und die beiden Gefangenen mit den Händen berührte. Noch in der gleichen Sekunde starrten die Soldaten und die Männer der Abwehr auf die Stelle, an der eben noch ihre beiden Gefangenen gewesen waren.
    Sie waren fort und mit ihnen Gucky.
    Kosum atmete auf.
    „Das hat er geschafft, aber wo will er mit ihnen hin? Er kann sie doch nicht hierher bringen. Er muß sie auf der Erde zurücklassen, und wo wären sie da in Sicherheit?"
    „Ihm wird schon etwas einfallen", vermutete Ras, der längst nicht mehr wütend auf den Mausbiber war. „Die Hauptsache ist doch, daß er sie erst einmal in Sicherheit gebracht hat. Wir waren ihnen das schuldig, oder vielleicht nicht?"
    „Was sind wir wem schuldig?" fragte Kuruzin, der in den Bildraum gekommen war und natürlich nicht wußte, worum es sich handelte. „Wir sind startbereit und... wo steckt denn Gucky?"
    Sie erklärten es ihm und wunderten sich über das reichliche Vokabular an Flüchen, die Kuruzin vom Stapel ließ.
    Ras sah auf seine Uhr.
    „Zehn Minuten! Er müßte allmählich zurückkommen, aber er hat mich immerhin um eine volle Stunde gebeten. Können wir so lange warten?"
    Kosum nickte. Er wirkte plötzlich ebenfalls sehr ruhig und gelassen.
    „Aber leicht, Ras. Dieser Vorfall in Norcedaal wird die Abwehr total durcheinanderbringen. Sie müssen nun wieder annehmen, daß wir noch auf der Erde sind und werden den Mond vernachlässigen. So betrachtet, hat uns Guckys Rettungsaktion noch einen Vorteil eingebracht. Machen wir ihm also keinen Vorwurf, wenn er zurückkommt."
    Sie betrachteten noch eine Weile die Vorgänge in Norcedaal, aber auch die ergaben keinen Hinweis darauf, wohin der Mausbiber mit den Befreiten teleportiert war. Schließlich schaltete Ras ab.
    „Warten wir bei der Space-Jet. Dort alles klar?"
    Kosum erklärte, während sie in den Hangar gingen: „Die Startanlage ist aktiviert. Wir brauchen nur auf den Knopf zu drücken, dann dauert es genau fünf Minuten, bis die Hydraulik zu arbeiten beginnt und die Plattform mit der Space-Jet anhebt. Wir erreichen dreißig Sekunden später die Decke des Hangars, die sich automatisch öffnet. Gleichzeitig beginnt der Antrieb zu arbeiten und geht nach Aktivierung der Antigravfelder auf Höchstbeschleunigung. Bereits eine Minute später haben wir den Ring der Wachstationen erreicht und rasen auf die Marsbahn zu.
    Wir können dann jederzeit in den
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