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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich zu errichten.
    »Der hier stellt sich nur tot«, sagte der Sprecher. »Er glaubt, er könnte uns übertölpeln.«
    »Sicher brauchen wir nicht beide zu töten«, wandte ein anderer ein. »Die Goldhaarige ist von unserer Art. Aber der Blonde hat uns verletzt mit seinem Sternenstein.«
    Im nächsten Moment traf ein schmerzhafter, wuchtiger Tritt Teds Hand. Der Dhyarra-Kristall flog in weitem Bogen davon.
    Von diesem Augenblick an war Ted Ewigk seinen Gegnern völlig wehrlos ausgeliefert.
    Er schrie auf und hielt sich die schmerzende Hand. Wenn der Mistkerl mir die Knochen gebrochen hat…
    Sein Verstand hielt im gleichen Moment dagegen, denn eine solche Verletzung spielte überhaupt keine Rolle mehr. Ted würde den anderen nicht mehr zur Rechenschaft ziehen können. Weil er gleich von dessen Komplizen umgebracht werden würde!
    »Wir werden beide töten. Sie waren zusammen, und die Goldhaarige versuchte ihn zu retten«, sagte der Anführer der kleinen Killertruppe.
    »Vielleicht solltet ihr mir erst mal zuhören«, keuchte Ted.
    »Ich bin nicht…«
    »Stirb!« rief der Silbermond-Druide.
    Er und drei andere fanden sich zu einem Verbund zusammen.
    Sie berührten sich an den Händen, verschmolzen ihre Bewußtseine miteinander und potenzierten damit ihre magische Kraft.
    Und diese Kraft packte blitzschnell zu und wirkte auf Ted ein!
    Er kam nicht einmal mehr dazu, aufzuschreien.
    Es ging alles viel zu schnell!
    Und dann war da nur noch die große Dunkelheit, die ihn aufnahm und davontrug in die unendlichen Sphären am Ende jeglicher Existenz…
    ***
    Valis Gedanken überschlugen sich. Was hatte sie getan?
    Entgeistert starrte sie die Waffe in ihrer Hand an.
    Zum zweiten Mal hatte sie geschossen, und das, ohne nachzudenken. Zuerst auf den Echsenmann und den Mann mit dem Totengesicht im Organhaus, und jetzt auf eine Silbermond-Druidin.
    Aber das war nicht mit Absicht passiert!
    Das Lob ihres Artgenossen glitt an ihr ab. Sie hatte nicht schießen wollen. Es war nur ein Reflex gewesen, als sie bei ihrer Flucht übergangslos diese Gruppe von Druiden vor sich sah. Im ersten Moment hatte sie gar nicht realisiert, mit wem sie es zu tun hatte, sondern sie für Echsenwesen gehalten.
    Sie war voller Panik gewesen, und das war sie immer noch.
    Sie war mit den anderen Druiden gestorben, hatte sich mit ihnen geopfert, um das Böse zu vernichten - und war dann wieder nahe der Organstadt erwacht.
    Viel Zeit mußte vergangen sein. Jetzt lebten andere auf dem Silbermond. Auf dem Silbermond, der nicht zerstört worden war, wie es hätte sein sollen.
    Der Echsenmann und sein Begleiter im Organhaus hatten versucht, ihr Hiersein zu erklären, aber Vali war nicht sicher, ob sie ihnen glauben durfte.
    Was hier geschah, sprengte jede ihrer Vorstellungen.
    Silbermond-Druiden wollten zu Mördern werden?
    Wollten zwei Wesen einfach töten?
    Wenn es nur um den Fremden mit dem Blondhaar gegangen wäre, der noch dazu sehr attraktiv wirkte, das hätte sie noch hinnehmen können. Sie konnte es zwar nicht überprüfen, doch wenn die anderen sagten, es handele sich um einen Feind, mußte sie das wohl glauben.
    Aber daß die anderen auch eine Silbermond-Druidin töten wollten, das ging über ihr Verständnis.
    Etwas stimmte hier nicht.
    Die schwarzhaarige Druidin ahnte, daß sie ihre Artgenossen nicht würde umstimmen können. Zumindest nicht mit Worten.
    Sie waren geradezu fanatisch in ihrer Vernichtungswut.
    Es war nicht so, daß sie ihre beiden Opfer töten mußten, weil es sich um dämonische, schwarzblütige Kreaturen handelte.
    Nein sie wollten sie töten, um des Tötens willen!
    Die anderen waren zu Mördern geworden!
    Sie wandten Vali den Rücken zu.
    Daß von ihr Gefahr ausging, ahnten sie nicht.
    Aber Vali hob die Waffe. Sie konnte nicht zulassen, daß vor ihren Augen ein Doppelmord begangen wurde.
    Ihre Entscheidung stand fest.
    Ihr Handeln mochte sich als falsch erweisen. Dann würde man Vali später dafür zur Rechenschaft ziehen.
    Wenn sie jetzt jedoch nichts tat und nur zuschaute, duldete sie vielleicht zwei Morde, und diese Vorstellung war für sie unerträglich!
    Sie hoffte, daß sich noch genug Nadeln im Magazin der erbeuteten Waffe befanden. Wieviele sie verschossen hatte, daran erinnerte sie sich nicht mehr, und sie kannte auch nicht die Ladekapazität des Nadlers.
    Sie zielte einfach - und drückte ab!
    Es war ganz leicht und ging ganz schnell. Sie war auch nahe genug, so daß sie die anderen gar nicht verfehlen konnte, selbst
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