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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenn sie nicht sorgfältig gezielt hätte.
    Die Nadeln fauchten nacheinander aus der Waffenmündung, streckten die Druiden nieder. Sie kamen nicht einmal mehr dazu, sich umzuwenden und zu sehen, wer sie angriff. Sie waren zu sehr in ihrer Bewußtseinsverschmelzung versunken gewesen.
    Lautlos brachen sie zusammen.
    Das magische Mord-Kraftfeld, das von ihnen ausgegangen war, verlosch.
    »Was… was tue ich?« flüsterte Vali fassungslos. »Habe ich den Verstand verloren?«
    Und sie wußte, daß sie diesmal das richtige getan hatte.
    Aber was folgte daraus? Was konnte oder mußte sie jetzt tun?
    Die goldhaarige Druidin befand sich im Kälteschock. Und durch die doppelte Dosierung würde sie weit länger darin verbleiben als normal.
    Und der blonde Mann? Was war mit ihm?
    Vali kauerte sich neben ihm auf den Boden und versuchte Lebenszeichen zu ertasten. Es fiel ihr schwer, weil sie vorhin fast ihre gesamte magische Kraft bei dem vergeblichen Versuch vergeudet hatte, gegen den Echsenmann vorzugehen.
    Davon hatte sie sich bis jetzt noch nicht wieder erholt, und das würde wohl auch noch eine Weile dauern.
    »Sei doch nicht einfach tot, Mann«, murmelte Vali. »Du darfst nicht tot sein. Ich muß wissen, wer oder was du bist…«
    Dann fiel ihr Blick auf den Sternenstein, den ihm einer der anderen Druiden aus der Hand getreten hatte. Vorhin war ihr der blau funkelnde Kristall nicht aufgefallen. Jetzt aber begriff sie, was das für ein Ding war.
    Ein Dhyarra-Kristall!
    Der Blonde gehörte also der DYNASTIE DER EWIGEN an!
    Konnte das sein?
    Es erschien ihr unmöglich!
    Vor tausend Jahren hatten sich die Ewigen von einem Moment zum anderen von allen ihren eroberten Welten zurückgezogen. Ihr galaktisches Imperium war innerhalb kürzester Zeit zerfallen. Niemand wußte, wohin die Ewigen gegangen waren, die ein gewaltiges Machtvakuum hinterlassen hatten.
    Es gab sie nicht mehr.
    Aber es hätte auch Vali nicht mehr geben dürfen. Das Universum stand Kopf!
    ***
    »Das ist doch Wahnsinn!« entfuhr es Padrig YeCairn. »Sie können doch nicht einfach einen - einen Krieg gegen diese Leute anfangen! Sie waren zuerst hier, haben die älteren Rechte! Wir - Ihr Volk und ich -, wir sind erst viel später hierher gekommen. Weil man uns sagte, diese Welt sei unbewohnt. Wir müssen versuchen, uns mit den Silbermond-Druiden zu arrangieren. Ich bin sicher, daß ist möglich. Der Silbermond ist groß genug für uns alle.«
    »Sie verstehen nicht, Gevatter Tod«, erwiderte der KältePriester. »Es geht nicht um Rechte. Es geht um die Bedrohung, die der Tempel in den Druiden sieht. Es ist auch kein Krieg. Es ist…«
    »Eine Ausrottung!« knurrte YeCairn. »Nicht mehr und nicht weniger. Ein gewaltiges Morden. Verdammt, warum versucht man nicht wenigstens zuerst, mit ihnen zu reden? Wenn sich dann herausstellt, daß sie eine Gefahr darstellen und ein friedliches Zusammenleben nicht möglich ist, dann kann man immer noch die große Stachelkeule hervorholen. Ich werde zumindest alles tun, dieses Morden zu verhindern.«
    »Sie als einzelner?« Rrach lachte abgehackt. »Wenn ich könnte, würde ich Ihnen ja dabei helfen. Aber Sie und ich und vielleicht noch Zarrek, wir sind doch in der Minderheit. Wie wollen Sie ein ganzes Volk daran hindern, die Druiden zu jagen und zu töten, wenn die Priester der Kälte diesem Volk klar machen, daß es sich um den furchtbarsten, unerbittlichsten Feind handelt, den es hier jemals gegeben hat?«
    YeCairn erwiderte nichts und verließ Reck Norrs Organhaus.
    Rrach folgte ihm nach draußen. »Was haben Sie vor, Gevatter Tod?«
    Doch der Mann, der einst Krieger und dann ein Philosoph und ein Mann des Friedens und der Heilkunst geworden war, ehe er zum Silbermond gelangte, antwortete nicht.
    Er strebte seiner eigenen Behausung entgegen.
    Irgendwann, dachte er verbittert, holt die Vergangenheit jeden ein!
    Er würde kämpfen müssen. Denn anders ließen sich die Mörder nicht mehr stoppen.
    ***
    Onaros Augen leuchteten schwach auf.
    Der Silbermond-Druide sah seine Artgenossen an, einen nach dem anderen. Fünf Männer und zwei Frauen.
    Drei der Männer trugen weiße, wallende Gewänder, die bis zum Boden reichten, ein anderer und eine der Frauen weiße, eng anliegende Sternenfahrer-Overalls, der fünfte Mann und die zweite Frau waren unbekleidet. Nicht, daß es jemanden gestört hätte, Silbermond-Druiden trugen Kleidung oder ließen es bleiben, ganz wie es ihnen gerade gefiel, da gab es keine Tabus.
    Onaro, selbst in einen
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