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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll
Autoren: Jason Dark
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Ich… ich … nun ja, ich habe mir gewisse Vorstellungen gemacht, bin jedoch an die Wahrheit nie ganz herangekommen. Kannst du mir erklären, woraus er besteht?«
    »Er ist eine Mischung aus Tier, Monster und Pflanze. Er ist typisch für dieses Gebiet.«
    »Ein Produkt der Natur, wie?«
    »Genau, John, du hast es erfaßt. Er sieht sich zudem als Hüter der Natur an.«
    »Da kann ich mir besseres vorstellen. Noch eine Frage. Wie gefährlich ist der Hook?«
    »Für Eindringlinge lebensbedrohend. Auch wir müssen damit rechnen, daß er versuchen wird, uns zu fressen.«
    »Dazu gehört ein Maul, ich sehe keines.«
    Da lachte der rote Ryan. »O John, du irrst dich. Er hat ein Maul, er besteht fast nur aus Maul. Nur hält er es geschlossen. Wenn du genau hinschaust, wirst du auch seine Augen erkennen können. Im Verhältnis zum Körper sind sie klein, er braucht sie auch nicht, denn er besitzt andere Instinkte und Antennen.«
    »Dann hat er uns bemerkt – oder?«
    »Bestimmt.«
    »Hier stehenbleiben können wir nicht. Wenn wir etwas gegen die Horror-Reiter unternehmen und ihn als Verbündeten haben wollen, müssen wir mit ihm reden.«
    »Das ist klar.« Mein Begleiter nickte mir zu. »Wir werden nicht länger warten, John.«
    Diese Worte waren für uns alle das Zeichen. Der rote Ryan setzte sich als erster in Bewegung. Gleichzeitig mit ihm schob sich auch das Monster voran und glitt schabend durch das dichte Gras, das wie ein hoher Teppich vom Boden abstand.
    Nach drei Schritten hatten wir den Wald endgültig verlassen und standen auf der Lichtung.
    Ja, der Hook hatte uns gesehen. Er zeigte dies auch sehr deutlich.
    Nicht daß er von diesem komischen, mit Gravierungen übersäten Pfahl gesprungen wäre, nein, er tat etwas anderes und öffnete gelassen sein gewaltiges Maul.
    Es war für mich schon ungewöhnlich. Im ersten Moment sah es so aus, als wollte er gähnen. Ein träger Koloß, den überhaupt keine Fremden interessierten.
    Ich starrte auf die gewaltige Luke. Der rote Ryan hatte recht gehabt, der Körper des Monster-Trolls bestand fast nur aus Maul, in dem sich allerdings etwas bewegte.
    Zuerst dachte ich an eine Zunge, die war es nicht, denn der Gegenstand stand hochkant.
    Ich blickte genauer hin und wollte meinen Augen nicht trauen. Im Maul des Hook befand sich ein Mensch, eine Frau!
    Ich stoppte das Reittier, auch der rote Ryan ging nicht mehr weiter. Er war ebenso überrascht wie ich. Nur unser Monster schob sich näher an seinen Meister heran.
    »Wer ist das?« fragte ich.
    Mein Freund hob die Schultern. »Es tut mir leid, John, ich kann es dir nicht sagen. Aus Aibon stammt die Person bestimmt nicht. Sie sieht mir aus wie ein normaler Mensch.«
    »Ja, und nackt.«
    »Ist es etwas Besonderes?«
    »Kommt auf den Blickwinkel an.« Mehr sagte ich nicht, denn ich wollte mich auch durch Worte nicht ablenken lassen.
    Die Person innerhalb des Mauls hatte ich noch nie gesehen. Besonders auffallend waren ihre Haare, die als gewaltiger Busch nicht nur vom Kopf her in die Höhe stachen, sie fielen auch teilweise auf den Rücken und die Schultern, als hätten sie sich gelöst. Einige Strähnen klebten zusammen wie lange Teerstücke.
    Was machte sie?
    Ich hielt sie unter Kontrolle und fragte noch einmal den roten Ryan. »Du hast gesagt, daß der Hook die Menschen frißt, verschluckt. Daß er sie als Nahrung braucht. Wie sieht es wirklich aus? Da bewegt sich jemand im Maul des Monstrums, als wäre es nichts Besonderes. Das kann ich nicht begreifen…«
    »Ich auch nicht.« Der rote Ryan hob die Schultern. »Möglicherweise hat der Hook zu dieser Person eine außergewöhnliche Beziehung. Bei ihm weiß man das nie.«
    »Andere Frage. Wie kannst du dich mit ihm verständlich machen? Dich unterhalten?«
    »Nicht per Stimme, auf dem telepathischen Weg. Wir können Gedanken als Worte austauschen.«
    »Das ist gut.«
    »Ich werde reden und seine Antworten auf mentaler Ebene empfangen. Halte du dich zurück.«
    »Klar.« Die Frau hatte es geschafft und war so weit vorgegangen, daß sie die untere spitze Zahnreihe schon anfassen konnte. Sie traute sich allerdings nicht, das Maul zu verlassen. Für sie mußte es etwas Schützendes besitzen.
    Auch sie hatte uns längst gesehen. Zu erkennen an ihrer Haltung, denn sie hielt den Kopf vorgebeugt und damit auch ihren Oberkörper. Sehr direkt schaute sie zu uns rüber.
    Der rote Ryan übernahm die Initiative. Er bewegte sich langsam vor und spreizte dabei noch die Arme ab. Eine Geste des
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